ZusammenfassungDarstellung einer Variante des multiplen Myeloms bei einem Hund, die ohne die für diese Neoplasie charakteristische Gammopathie einhergeht. Ein Border-Collie-Mischling wurde mit seit 6 Wochen zunehmender Hinterhandschwäche, Lethargie und Müdigkeit vorgestellt. Röntgenaufnahmen zeigten einerseits im Bereich der Wirbelsäule kleine osteolytische Bezirke, aber auch diffus kleine Verschattungen, andererseits im Bereich des Beckens und beider Femurhälse eine herabgesetzte Knochendichte in Form marmorierter Zeichnungen. Labordiagnostisch bestanden eine leichte regenerative Anämie, Hypogammopathie und Hyperkalzämie. Bei der computertomographischen Untersuchung stellte sich eine multifokale Osteolyse und Knochendestruktion im Bereich der Schädelknochen, der Wirbelsäule, der Scapulae, der proximalen Anteile der Humeri, Radii, im Becken und in den Femurhälsen dar. Die Bioptate zeigten in der HE-Färbung eine monomorphe plasmazytoide Zellpopulation, die infiltrativ das Knochenmark verdrängte, sowie Knochenlyse. Die neoplastischen Zellen reagierten stark positiv in der CD79a- und IgG-Färbung. Das Knochenmark wies 70%, in vielen Bezirken bis zu 100% Plasmazellen auf. Es lag ein multiples Myelom ohne Sekretion von Paraproteinen in die Blutbahn vor.