Zusammenfassung. Die akute Gelenkschwellung ist ein relativ häufiger Konsultationsgrund auf der Notfallstation. Nach Durchführung der Routineabklärungen (klinische Untersuchung, Labor, evtl. Röntgen), kommt der ätiologischen Klärung der Gelenkschwellung eine bedeutende Rolle zu, wobei besonders die septische Arthritis nicht verpasst werden darf. Entsprechend soll die Indikation zur Gelenkpunktion grosszügig gestellt werden. Während die Punktion bei grösseren und einfach zugänglichen Gelenken (z. B. Knie) landmarkengestützt erfolgen kann, so empfiehlt es sich bei kleineren und / oder schlechter zugänglichen Gelenken (insbesondere Hüfte, Schulter), die Punktion Ultraschall-gestützt durchzuführen. Es hat sich gezeigt, dass im Vergleich zum landmarkengestützten Verfahren die Ultraschall-geführte Punktion schmerzärmer und mit besserem Punktionserfolg durchgeführt werden kann. Laboranalytisch wichtig sind die Bestimmung der Zellzahl inkl. Differenzierung, die Suche nach Kristallen sowie die mikrobiologischen Untersuchungen bestehend aus Gram-Präparat und Kultur. Therapeutisch stehen bei der septischen Arthritis die arthroskopische Spülung und antibiotische Therapie, bei den Kristallarthropathien die lokale Infiltration mit einem Kortikosteroid und / oder die systemische Therapie mit einem nicht-steroidalen Antirheumatikum im Vordergrund. Verschiedene Aspekte der Gelenkpunktion werden in diesem Artikel beleuchtet, inklusive Asepsis, Landmark- und Ultraschall-gestützte Technik der Gelenkpunktion sowie Präanalytik und Interpretation der Punktionsresultate.