scholarly journals Die „neue“ Borderline-Persönlichkeitsstörung: Dimensionale Klassifikation im DSM-5 und ICD-11

2020 ◽  
Vol 24 (3-4) ◽  
pp. 89-99
Author(s):  
Horst Mitmansgruber
Keyword(s):  
Dsm 5 ◽  
Icd 10 ◽  

ZusammenfassungDie jahrzehntelange und zunehmende Unzufriedenheit mit der bisherigen kategorialen Klassifikation der Persönlichkeitsstörungen (PS) im amerikanischen DSM-IV und in der ICD-10 der Weltgesundheitsorganisation hat u. a. mit fehlender empirischer Unterstützung vieler Kategorien, der sehr hohen Komorbidität der PS untereinander oder der großen Heterogenität von Symptomen innerhalb einer Diagnose zu tun. Sie hat in den letzten Revisionen der beiden Diagnosesysteme einen radikalen Wandel hin zu einem dimensionalen Klassifikationssystem unterstützt, das um vieles stärker in der empirischen psychologischen Forschung abgesichert ist. Im DSM‑5 ist die Revolution ausgeblieben, weil das dimensionale Modell im Anhang verblieben ist, während die alte DSM-IV-Klassifikation unverändert übernommen wurde. Allerdings hat dieses „Alternative Modell der Persönlichkeitsstörungen“ (AMPD) seit seiner Publikation erhebliches Forschungsinteresse erfahren. In der ICD-11 ist eine dimensionale Einschätzung der Persönlichkeit auf den 5 Domänen „Negative Affectivity“, „Detachment“, „Dissociality“, „Disinhibition“ und „Anankastia“ als radikale Alternative zu den 10 bisherigen Kategorien bereits abgesegnet und wird ab 2022 weltweit die Diagnosestellung verändern. Während hier zunächst alle bisherigen Kategorien eliminiert wurden, erreichten kritische Stimmen am Ende, dass die Borderline-Störung als einziger Qualifier in der ICD-11 erhalten bleibt. Die beiden Systeme werden in ihren zentralen Annahmen und im praktischen Vorgehen beleuchtet. Die Diskussionen und die bisherige empirische Befundlage zu den Dimensionen und der klinischen Nützlichkeit für Praktiker*innen werden zusammengefasst.

Author(s):  
Christine M. Freitag
Keyword(s):  
Dsm 5 ◽  
Icd 10 ◽  

Die Autismus-Spektrum Störung (ASS) wird in DSM-5 als eine Erkrankung aus den ICD-10 bzw. DSM-IV TR-Diagnosen frühkindlicher Autismus, Asperger Syndrom und atypischer Autismus/PDD-nos zusammengefasst und weist entsprechend revidierte Kriterien auf. In dem vorliegenden Artikel werden diese Kriterien vergleichend dargestellt, Studien zu Validität und Reliabilität der neuen ASS-Diagnose präsentiert und offene Fragen diskutiert. Ein Ausblick auf die klinische und wissenschaftliche Bedeutung wird gegeben.


2015 ◽  
Vol 12 (02) ◽  
pp. 110-117
Author(s):  
O. Pogarell ◽  
G. Koller
Keyword(s):  
Dsm 5 ◽  
Icd 10 ◽  

Zusammenfassung Hintergrund: Im Jahr 2014 wurde das DSM-IV durch die fünfte Version des Diagnostischen und Statistischen Manuals Psychischer Störungen (DSM-5) abgelöst. In der vorliegenden Übersicht soll auf die Darstellung der Abhängigkeitserkrankungen im DSM-5 (Kapitel: Substance Related and Addictive Disorders, in der Übersetzung: Störungen im Zusammenhang mit psychotropen Substanzen und abhängige Verhaltensweisen) eingegangen werden. Ziel: Nach einem Überblick über die neue Systematik werden die entsprechenden Änderungen und Besonderheiten gegenüber DSM-IV und ICD-10 erläutert, sowie die Rezeption im deutschsprachigen Raum dargestellt.


2014 ◽  
Vol 11 (03) ◽  
pp. 149-155
Author(s):  
M. Zaudig

ZusammenfassungDer vorliegende Artikel beschreibt die aktuellen diagnostischen Entwicklungen im Bereich der Somatoformen Störung unter Zugrundelegung der aktuellen S3-Leitlinien für „Nichtspezifische funktionelle und somatoforme Körperbeschwerden“ und der historischen Entwicklung der Somatoformen Störungen (einschließlich der Hypochondrie). Neben einem Vergleich von ICD-10 mit DSM-IV-TR und DSM-5 werden die neuen Kriterien für Somatic Symptom Disorder und Illness Anxiety Disorder (vormals Hypochondrie) nach DSM-5 vorgestellt und diskutiert.


2017 ◽  
Vol 41 (9) ◽  
pp. 1584-1592 ◽  
Author(s):  
Tammy Chung ◽  
Jack Cornelius ◽  
Duncan Clark ◽  
Christopher Martin
Keyword(s):  
Dsm 5 ◽  
Icd 10 ◽  

LGBT Health ◽  
2021 ◽  
Author(s):  
Annelou L.C. de Vries ◽  
Titia F. Beek ◽  
Karlien Dhondt ◽  
Henrica C.W. de Vet ◽  
Peggy T. Cohen-Kettenis ◽  
...  
Keyword(s):  
Dsm 5 ◽  
Icd 10 ◽  

Suchttherapie ◽  
2020 ◽  
Vol 21 (03) ◽  
pp. 132-139
Author(s):  
Ulrich W. Preuss ◽  
Eva Hoch ◽  
Jessica Wei Mooi Wong
Keyword(s):  
Dsm 5 ◽  
Icd 10 ◽  

ZusammenfassungDie derzeitig gültigen ICD-10 Kriterien für alkohol- und substanzbezogene Abhängigkeit und schädlichen Gebrauch sind seit 1994 gültig. Ziel dieses Reviews ist es, die psychometrischen Eigenschaften Reliabilität der ICD-10 Diagnosen sowie einzelner Diagnosekriterien zu zeigen und ihre Konvergenz mit DSM-IV Diagnosen abzugleichen. Darüber hinaus werden die Hintergründe für die Entwicklung von ICD-11 und DSM-5 präsentiert und die Konvergenz zwischen diesen Diagnosesystemen (DSM-IV/5 mit ICD-10/11) berichtet. Die Vor- und Nachteile der Entwicklung von ICD- und DSM-Konzepten und deren Konvergenz werden kritisch diskutiert.


BMJ Open ◽  
2019 ◽  
Vol 9 (12) ◽  
pp. e031964 ◽  
Author(s):  
Anna-Clara Hollander ◽  
Klara Askegård ◽  
Claudia Iddon-Escalante ◽  
Emily A Holmes ◽  
Susanne Wicks ◽  
...  

ObjectivesIn Sweden, the patients’ diagnoses are recorded in administrative registers. The research value of these registers is determined by their diagnostic validity, that is, if the diagnosis recorded meets the relevant diagnostic criteria. The aim of the study was to assess the validity of post-traumatic stress disorder (PTSD)-diagnoses as compared with case notes in medical records (MRs) and to test if there was a difference in validity by gender, migration status and those with and without psychotic symptoms. We hypothesised that the validity would be sufficient, using bothDiagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders(DSM)-IV and DSM-5 but higher according to DSM-IV than DSM-5, and that the validity would be the same for men and women, but different for Swedish-born and migrants, and for those with and without psychotic symptoms.Design and settingA validation of the register-diagnoses using MRs from treatment centres within the Region of Stockholm to examine whether patients with a register-diagnosis of PTSD fulfilled DSM criteria of PTSD according to the case notes in their MRs.ParticipantsA random sample of 187 patients aged 18–64, who had been diagnosed with PTSD (F43.1 in the ICD-10) were drawn from the Region of Stockholm’s MR database 2013–2015.Primary outcome measureValidity of the PTSD diagnoses according to DSM-IV and DSM-5 as proportions of true positives with 95% CI.ResultsThe hypothesised sufficient validity of the PTSD diagnoses was confirmed. Although the point-estimates for DSM-IV were higher than for DSM-5, the hypothesis that there would be significant differences in validity between DSM-IV and DSM-5 was not confirmed. There were no significant validity differences by gender, migration status and for those with and without psychotic symptoms.ConclusionsThis study has found that validity of the PTSD diagnoses in the register of the Region of Stockholm to be sufficient for epidemiological research.


2017 ◽  
Vol 8 (1) ◽  
pp. 1386988 ◽  
Author(s):  
Annika Kuester ◽  
Kai Köhler ◽  
Thomas Ehring ◽  
Christine Knaevelsrud ◽  
Louisa Kober ◽  
...  

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