scholarly journals Ökonomische Desinformation — Ursachen und Handlungsempfehlungen

2021 ◽  
Vol 101 (12) ◽  
pp. 943-948
Author(s):  
Sebastian Blesse ◽  
Friedrich Heinemann ◽  
Tommy Krieger

ZusammenfassungIn einer Demokratie ist eine gut informierte Bevölkerung besonders wichtig. In den Perils-of-Perception-Studien wird untersucht, wie gut die deutsche Bevölkerung über wirtschaftliche Fakten informiert ist. Dabei sind die Fehlwahrnehmungen groß und Deutschland rangiert im Mittelfeld der fortgeschrittenen Volkswirtschaften. Es gibt verschiedene mögliche Erklärungen für das relativ geringe Faktenwissen der deutschen Gesellschaft. Daraus lassen sich Maßnahmen entwickeln, die dazu beitragen können, den wirtschaftlichen Informationsstand zu verbessern. Diese Maßnahmen richten sich an verschiedene Beteiligte, wie politische Entscheidungsträger:innen, die Medien und die akademische Gemeinschaft.

Diagnostica ◽  
2012 ◽  
Vol 58 (3) ◽  
pp. 145-153 ◽  
Author(s):  
Volker Beierlein ◽  
Matthias Morfeld ◽  
Corinna Bergelt ◽  
Monika Bullinger ◽  
Elmar Brähler

Zusammenfassung. Der Short-Form Health Survey SF-8 ist ein Instrument zur Messung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität, einem wichtigen Outcomekriterium klinischer Studien und in den Gesundheitswissenschaften. Das Instrument ist eine Kurzform des häufig verwendeten SF-36, mit dem acht Dimensionen der subjektiven Gesundheit gemessen sowie zwei Summenskalen Körperlicher und Psychischer Gesundheit berechnet werden können. Der SF-8 wurde im Jahr 2004 im Rahmen einer bundesweit durchgeführten Mehrthemenbefragung eingesetzt. Basierend auf diesen Daten können erstmalig repräsentative Normdaten zum SF-8 (N = 2552) aus einer schriftlichen Befragung für die deutsche Bevölkerung vorgelegt werden. Die Referenzdaten werden alters- sowie geschlechtsdifferenziert berichtet und auf Zusammenhänge mit soziodemografischen Merkmalen analysiert. Seltene fehlende Werte in den Antworten weisen auf eine gute Akzeptanz des Instruments hin. Auch wenn der SF-8 in verschiedenen Subskalen mit Deckeneffekten behaftet ist, kann sein Einsatz aufgrund seiner Ökonomie empfohlen werden.


2017 ◽  
Vol 41 ◽  
Author(s):  
Felix Zur Nieden ◽  
Bettina Sommer

Die allgemeine Sterbetafel für 2010/12 des Statistischen Bundesamtes liefert für das vereinte Deutschland erstmals Ergebnisse zur Lebenserwartung auf Basis von Zensusdaten. Der vorliegende Artikel widmet sich deshalb der Frage, wie sich die Korrekturen der Bevölkerungsbestände im Rahmen des Zensus 2011 auf die Messung der Lebenserwartung ausgewirkt haben. Hierfür werden sowohl die amtlichen Sterbetafeln auf Basis der alten Bevölkerungsfortschreibung vor dem Zensus als auch auf Basis der Bevölkerungsdaten des Zensus 2011 analysiert. Die Vorgehensweise zur Berechnung der zensusbereinigten allgemeinen Sterbetafel 2010/12 wird zudem auf eine separate Erstellung von Sterbetafeln für die deutsche und die ausländische Bevölkerung übertragen. Befunde zum sogenannten Healthy-Migrant-Effekt können somit unter Ausschluss möglicher Fehler in der Bevölkerungsfortschreibung diskutiert werden. Diese waren zuvor als Hauptursache für eine deutlich höhere Lebenserwartung der ausländischen Bevölkerung im Vergleich zur deutschen Bevölkerung angeführt worden. Für die Bevölkerung insgesamt und für die deutsche Bevölkerung zeigen sich erwartungsgemäß nur sehr geringfügige Korrekturen der Werte für die Lebenserwartung durch eine Berechnung auf Basis des Zensus. Die Lebenserwartung von ausländischen Frauen und Männern wird durch die Nutzung von Zensusergebnissen jedoch deutlich korrigiert. Ein auf Basis der alten Bevölkerungsdaten gemessener Vorteil in der Lebenserwartung bei Geburt von über 5 Jahren, muss zensusbasiert auf etwa 2,9 Jahre bei den Männern und 2,1 Jahre bei den Frauen korrigiert werden. Der Healthy-Migrant-Effekt kann somit nicht ausschließlich auf Datenartefakte der alten Bevölkerungsfortschreibung zurückgeführt werden, da sich auch zensusbereinigt deutliche Überlebensvorteile der ausländischen Bevölkerung zeigen.


2019 ◽  
Vol 13 (1) ◽  
pp. 35-72 ◽  
Author(s):  
Jan Breitkreuz ◽  
Gabriela Brückner ◽  
Jan Pablo Burgard ◽  
Joscha Krause ◽  
Ralf Münnich ◽  
...  

2021 ◽  
Author(s):  
Anke Simon ◽  
Margrit Ebinger ◽  
Elisabeth Holoch

Zusammenfassung Ziel Gesundheitskompetenz ist definiert als die Fähigkeit Gesundheitsinformationen zu sammeln, zu verstehen, zu beurteilen und anzuwenden. Studien zeigen, dass die deutsche Bevölkerung lediglich über ein durchschnittliches Ausmaß an Gesundheitskompetenz verfügt. Die Gesundheitskompetenz des Gesundheitspersonals, wie z. B. Pflegefachpersonen, Ärzte und Ärztinnen oder Hebammen spielt eine entscheidende Rolle bei der Förderung der Gesundheitskompetenz von Patient*innen sowie der eigenen Gesunderhaltung. Bisher liegen in Deutschland keine empirischen Erkenntnisse zur Gesundheitskompetenz von Angehörigen der Gesundheitsberufe vor. Ziel dieser Studie ist es, das selbst eingeschätzte Ausmaß an Gesundheitskompetenz von Angehörigen der Gesundheitsberufe zu erheben. Methodik An der Studie nahmen 583 Berufsanwärter und Berufsanwärterinnen der Abschlussjahrgänge der DHBW Stuttgart sowie dualer Kooperationspartner (Berufsfachschulen und Akademische Lehrkrankenhäuser) teil. Diese umfassten Absolventen und Absolventinnen der Pflege, Hebammenkunde, Therapie (Logopädie/Physio-/Ergotherapie) sowie des Managements im Gesundheitswesen und Medizinstudierende im Praktischen Jahr. Zur Erfassung der Gesundheitskompetenz wurde der Fragebogen HLS-EU-Q16 verwendet. Mittels 16 Fragen stuften die Teilnehmenden auf einer 4-stufigen Skala ein, wie leicht bzw. schwierig es ihnen fiel, gesundheitsrelevante Informationen zu finden, zu verstehen, zu beurteilen und umzusetzen. Ergebnisse Lediglich 30,1% der Teilnehmenden verfügen über eine ausreichende Gesundheitskompetenz; bei 48,9% der Teilnehmenden zeigte sich eine problematische, bei 21,0% eine inadäquate Gesundheitskompetenz. Bei der Analyse der einzelnen Fragen zeigte sich, dass die Teilnehmenden in fast allen Bereichen über mehr Probleme beim Finden, Verstehen, Beurteilen und Umsetzen gesundheitsrelevanter Informationen berichten, als Befragte im europäischen Ausland. Schlussfolgerungen In der vorliegenden Studie zeigte sich, dass angehende Gesundheitsfachpersonen über eine limitierte Gesundheitskompetenz verfügen. Weitere Forschung ist nötig, um ein umfassenderes und differenzierteres Bild der Gesundheitskompetenz bei Gesundheitsfachpersonen zu erhalten. Die Förderung der Gesundheitskompetenz von Angehörigen der Gesundheitsberufe sollte systematisch in die Curricula von Ausbildung und Studium sowie in Patient*innen-nahe Praktika integriert werden.


2019 ◽  
Vol 70 (02) ◽  
pp. 86-93
Author(s):  
Bjarne Schmalbach ◽  
Ana Nanette Tibubos ◽  
Markus Zenger ◽  
Andreas Hinz ◽  
Elmar Brähler

ZusammenfassungKohärenzsinn ist eine psychische Ressource, die maßgeblich zu einem adaptiven Coping im Umgang mit belastenden Situationen beiträgt. In der vorliegenden Studie untersuchen wir eine Ultrakurzform der Sense of Coherence Scale (SOC-3) in einer repräsentativen Stichprobe der deutschen Bevölkerung (N=2.018). Das 3-Item-Modell wies exzellente Gütekriterien sowie eine akzeptable Reliabilität auf. Über Altersgruppen und Geschlecht konnte partielle strikte Messinvarianz des Modells nachgewiesen werden. In Bezug auf Konstruktvalidität demonstrierten unsere Analysen starke Überschneidungen der SOC-3 mit längeren SOC-Versionen (−9 und−29). Analog zu den SOC-Langversionen wurden erwartungsgemäße Zusammenhänge der SOC-3 mit verwandten Konstrukten wie Bindungstypen, körperlicher und mentaler Gesundheit und Lebenszufriedenheit repliziert. Erstmalig werden Normwerte der SOC-3 für die deutsche Bevölkerung präsentiert, um die Einordnung individueller Scores zu ermöglichen. Wir empfehlen die SOC-3 als Screener für angewandte Forschung und insbesondere für Befragungen mit großen Stichproben.


2002 ◽  
Vol 124 (3) ◽  
pp. 161-163 ◽  
Author(s):  
K. Heinemann ◽  
A. Assmann ◽  
S. Möhner ◽  
H. P. Schneider ◽  
L. A. Heinemann

2011 ◽  
Vol 8 (2) ◽  
pp. 97-123
Author(s):  
Holger Preuß ◽  
Katrin Werkmann

Zusammenfassung Ziel dieses Beitrags ist es, mittels der Contingent Valuation Methode (CVM) den Erlebniswert der Ausrichtung der Olympischen Winterspiele in München 2018 sowie den Stolz, diese Veranstaltung in Deutschland zu wissen, für die deutsche Bevölkerung monetär zu quantifizieren. Die Stichprobe zur Erfassung der sog. Zahlungsbereitschaft umfasst 1.011 Personen. Diese wurden mit Fragebögen dazu befragt, was sie dafür zu zahlen bereit wären, dass die Winterspiele 2018 in Deutschland stattfinden. Die Berechnung der gesamten aggregierten Zahlungsbereitschaft (ZB) der deutschen Bevölkerung erfolgt mittels zweier Szenarien, wonach sich insgesamt 535,4 Mio. € bzw. 787,4 Mio. € ergeben. Regressionsanalytische Auswertungen zeigen, dass die Sportbegeisterung und die Einstellung zu den Olympischen Spielen im Allgemeinen wesentliche Faktoren sind, die die ZB beeinflussen. Abschließend wird die CVM kritisch diskutiert und ihre Schwächen und Anwendungsrestriktionen dargestellt.


2019 ◽  
Vol 69 (4) ◽  
pp. 249-270 ◽  
Author(s):  
Senta Breuning

ZusammenfassungDurch die Umsetzung von Werten und Kultur kann der Unternehmenserfolg und die Wahrnehmung gesteigert werden. Die Unternehmenskultur der eingetragenen Genossenschaft wird neben Werten und Prinzipien auch durch die ökonomische Selbsthilfe geprägt. Das Ziel des vorliegenden Beitrags ist es, herauszufinden, wie die deutsche Gesellschaft Genossenschaften wahrnimmt. Die Ergebnisse beruhen auf einer repräsentativen deutschlandweiten Onlinebefragung. Generell nimmt die deutsche Bevölkerung Genossenschaften gut und überwiegend positiv wahr. Eine geringere Wahrnehmung tritt bei Frauen und der jüngeren Generationen (Generation Y und Generation Z) auf.


Pneumologie ◽  
2019 ◽  
Vol 73 (06) ◽  
pp. 347-373
Author(s):  
H. Schulz ◽  
S. Karrasch ◽  
G. Bölke ◽  
J. Cyrys ◽  
C. Hornberg ◽  
...  

ZusammenfassungDer zweite Teil des DGP-Positionspapiers zur Gesundheitsgefährdung durch Luftschadstoffe gibt eine Übersicht über die aktuelle Schadstoffbelastung in Deutschland und deren Entwicklung in den letzten 20 Jahren. Zum anderen werden die Effekte auf das kardiovaskuläre System und die zugrundeliegenden biologischen Mechanismen vorgestellt. Luftschadstoffe bilden ein hochkomplexes und dynamisches System aus Tausenden organischen und anorganischen Bestandteilen natürlichen oder anthropogenen Ursprungs. Die Schadstoffe werden lokal produziert oder durch Ferntransport über Hunderte von Kilometern regional eingebracht und dort zusätzlich durch die meteorologischen Verhältnisse modifiziert. Entsprechend den gesetzlichen Vorgaben wird die Qualität der Außenluft nach einheitlichen Vorgaben überwacht, die u. a. die Messung der Immission durch Feinstaub, mit bis zu 2,5 µm (PM2.5) oder bis 10 µm (PM10) aerodynamischem Durchmesser, sowie der Ozon (O3)- und der Stickstoffdioxidbelastung (NO2) vorsieht. Die Luftreinhaltungsmaßnamen haben dazu geführt, dass die Schadstoffbelastung in den vergangenen 20 Jahren in Deutschland deutlich zurückgegangen ist, sodass jetzt v. a. die Gesundheitsgefährdung bei geringer Belastung im Vordergrund steht. Überschreitungen der geltenden europäischen Grenzwerte für Schwefeldioxid, Kohlenmonoxid, Benzol und Blei werden nicht mehr beobachtet. Auch ist die Zahl der Tage mit erhöhten Ozonkonzentrationen zurückgegangen, wenngleich der Jahresmittelwert unverändert geblieben ist. Die Entwicklung von Feinstaub und NO2 ist zwar rückläufig, jedoch werden immer noch die geltenden Grenzwerte für NO2 in den Städten an etwa 40 % der verkehrsnahen Messstationen überschritten. Auch werden die strengeren, gesundheitlich abgeleiteten Richtwerte der WHO für PM2.5, PM10 sowie für NO2 nicht eingehalten, sodass für die deutsche Bevölkerung derzeit kein optimaler Schutz vor einer Gesundheitsgefährdung durch Luftverschmutzung gegeben ist. Die Ergebnisse zahlreicher Quer- und Längsschnittstudien der letzten Jahrzehnte unterstreichen die adversen Effekte der Luftschadstoffe, insbesondere des Feinstaubes, auf das kardiovaskuläre System, wenngleich die Evidenz für die einzelnen Endpunkte noch als unterschiedlich einzustufen ist. Die Studien zeigen auch, dass die kardiovaskulären Auswirkungen von größerer gesundheitlicher Bedeutung für die Bevölkerung sind als die auf den Atemtrakt. Die existierende Evidenz für die kardiovaskuläre Mortalität, Krankenhauseinweisungen, ischämische Herzerkrankungen bzw. Herzinfarkt und Apoplex kann als stark angesehen werden, dagegen ist diese für die Herzinsuffizienz eher moderat. Während die Evidenz für luftschadstoffassoziierte kurzfristige Effekte auf die vegetative Balance des Herzens als ausreichend anzusehen ist, sind langfristige Effekte noch als unklar einzustufen, ebenso wie die heterogenen Studienergebnisse zur luftschadstoffassoziierten Arrhythmogenese, die derzeit eine klare Schlussfolgerung noch nicht zulassen. Ein großer Teil der Studien deutet darauf hin, dass Luftschadstoffe akut und langfristig zum Anstieg des Blutdrucks beitragen können, zu einer gestörten vaskulären Homöostase mit endothelialer Dysfunktion führen sowie die Progression atherosklerotischer Veränderungen fördern können. Diese Effekte stellen biologisch plausible Mechanismen für die mit Luftschadstoffen assoziierten fatalen Ereignisse dar. Kurzzeiteffekte bergen womöglich für gesunde Menschen eher kein Risiko, können aber als plausibler Vorläufer von fatalen Ereignissen bei suszeptiblen Patienten angesehen werden, während repetitive Expositionen bzw. eine hohe Langzeitbelastung zur Entwicklung von kardiovaskulären Erkrankungen auch bei Gesunden beitragen können.


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