deutsche bevölkerung
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20
(FIVE YEARS 10)

H-INDEX

4
(FIVE YEARS 2)

2021 ◽  
Author(s):  
Anke Simon ◽  
Margrit Ebinger ◽  
Elisabeth Holoch

Zusammenfassung Ziel Gesundheitskompetenz ist definiert als die Fähigkeit Gesundheitsinformationen zu sammeln, zu verstehen, zu beurteilen und anzuwenden. Studien zeigen, dass die deutsche Bevölkerung lediglich über ein durchschnittliches Ausmaß an Gesundheitskompetenz verfügt. Die Gesundheitskompetenz des Gesundheitspersonals, wie z. B. Pflegefachpersonen, Ärzte und Ärztinnen oder Hebammen spielt eine entscheidende Rolle bei der Förderung der Gesundheitskompetenz von Patient*innen sowie der eigenen Gesunderhaltung. Bisher liegen in Deutschland keine empirischen Erkenntnisse zur Gesundheitskompetenz von Angehörigen der Gesundheitsberufe vor. Ziel dieser Studie ist es, das selbst eingeschätzte Ausmaß an Gesundheitskompetenz von Angehörigen der Gesundheitsberufe zu erheben. Methodik An der Studie nahmen 583 Berufsanwärter und Berufsanwärterinnen der Abschlussjahrgänge der DHBW Stuttgart sowie dualer Kooperationspartner (Berufsfachschulen und Akademische Lehrkrankenhäuser) teil. Diese umfassten Absolventen und Absolventinnen der Pflege, Hebammenkunde, Therapie (Logopädie/Physio-/Ergotherapie) sowie des Managements im Gesundheitswesen und Medizinstudierende im Praktischen Jahr. Zur Erfassung der Gesundheitskompetenz wurde der Fragebogen HLS-EU-Q16 verwendet. Mittels 16 Fragen stuften die Teilnehmenden auf einer 4-stufigen Skala ein, wie leicht bzw. schwierig es ihnen fiel, gesundheitsrelevante Informationen zu finden, zu verstehen, zu beurteilen und umzusetzen. Ergebnisse Lediglich 30,1% der Teilnehmenden verfügen über eine ausreichende Gesundheitskompetenz; bei 48,9% der Teilnehmenden zeigte sich eine problematische, bei 21,0% eine inadäquate Gesundheitskompetenz. Bei der Analyse der einzelnen Fragen zeigte sich, dass die Teilnehmenden in fast allen Bereichen über mehr Probleme beim Finden, Verstehen, Beurteilen und Umsetzen gesundheitsrelevanter Informationen berichten, als Befragte im europäischen Ausland. Schlussfolgerungen In der vorliegenden Studie zeigte sich, dass angehende Gesundheitsfachpersonen über eine limitierte Gesundheitskompetenz verfügen. Weitere Forschung ist nötig, um ein umfassenderes und differenzierteres Bild der Gesundheitskompetenz bei Gesundheitsfachpersonen zu erhalten. Die Förderung der Gesundheitskompetenz von Angehörigen der Gesundheitsberufe sollte systematisch in die Curricula von Ausbildung und Studium sowie in Patient*innen-nahe Praktika integriert werden.


2021 ◽  
Vol 101 (12) ◽  
pp. 943-948
Author(s):  
Sebastian Blesse ◽  
Friedrich Heinemann ◽  
Tommy Krieger

ZusammenfassungIn einer Demokratie ist eine gut informierte Bevölkerung besonders wichtig. In den Perils-of-Perception-Studien wird untersucht, wie gut die deutsche Bevölkerung über wirtschaftliche Fakten informiert ist. Dabei sind die Fehlwahrnehmungen groß und Deutschland rangiert im Mittelfeld der fortgeschrittenen Volkswirtschaften. Es gibt verschiedene mögliche Erklärungen für das relativ geringe Faktenwissen der deutschen Gesellschaft. Daraus lassen sich Maßnahmen entwickeln, die dazu beitragen können, den wirtschaftlichen Informationsstand zu verbessern. Diese Maßnahmen richten sich an verschiedene Beteiligte, wie politische Entscheidungsträger:innen, die Medien und die akademische Gemeinschaft.


Author(s):  
Kathrin Allgayer ◽  
Carolin Bäßler ◽  
Regina Jutz ◽  
Marlen Niederberger

Zusammenfassung Hintergrund Die Coronapandemie erweist sich 2020/21 für die gesamte deutsche Bevölkerung als multidimensionaler Stressfaktor. Erste Studien deuten an, dass diese Zeit insbesondere für berufstätige Eltern mit Kind(ern) herausfordernd ist. Sie sind Belastungsfaktoren ausgesetzt, aus denen sich psychische, soziale und physische Gefährdungen ergeben können. Ziel der Arbeit Untersucht werden die Auswirkungen der Coronapandemie auf die Gesundheit und das Wohlbefinden von Hochschulbeschäftigten mit Kind(ern) im Kita- und Grundschulalter aus Sachsen (SN) und Baden-Württemberg (BW). Methodik Mittels eines standardisierten Online-Fragebogens wurden Hochschulbeschäftigte in SN und BW zu ihrer Lebens- und Arbeitssituation in der Coronapandemie sowie ihrem subjektiven Wohlbefinden und ihrer Gesundheit befragt. Ergebnisse Besonders belastend nehmen die Befragten die Veränderung der sozialen Situation, die Verschlechterung der Balance zwischen Berufs- und Privatleben und das Verschwimmen der Grenzen zwischen Arbeits- und privater Zeit wahr. Die befragten Hochschulbeschäftigten in SN zeigen bei verschiedenen Belastungsfaktoren in Bezug auf die Arbeitssituation signifikant schlechtere Bewertungen als die Befragten in BW. In beiden Bundesländern geben jeweils mehr als die Hälfte der Befragten eher kritische Werte für ihr Wohlbefinden an. Schlussfolgerung Die Coronapandemie und die damit einhergehenden Schutzmaßnahmen haben negative Auswirkungen auf das Wohlbefinden von Hochschulbeschäftigten mit Kind(ern) im Kita- und Grundschulalter. Inwieweit sich diese Effekte längerfristig zeigen, wenn beispielsweise strukturelle Maßnahmen im Bereich Homeoffice und Online-Lehre in Hochschulen verstetigt werden, ist zu prüfen.


2021 ◽  
Vol 37 (02) ◽  
pp. 66-71
Author(s):  
Lara Tschuschke ◽  
Jan Schröder

Zusammenfassung Hintergrund und Ziel der Arbeit Internationale Befunde berichten über die Abnahme der körperlichen Aktivität durch die häuslichen COVID-19-Isolationen. Eine Übertragung auf die deutsche Bevölkerung ist bei weltweit unterschiedlichen Beschränkungen nur bedingt möglich. Ziel der vorliegenden Arbeit war es, mögliche Veränderungen der körperlichen Aktivität in der deutschen Bevölkerung aufgrund der ersten Phase der deutschlandweiten Kontaktbeschränkungen im Frühjahr 2020 während der COVID-19-Pandemie zu ermitteln. Methodik Die körperliche Aktivität wurde mithilfe des Global Physical Activity Questionnaire erfasst (April bis Mai 2020). 282 Fragebögen wurden Chi²-basiert ausgewertet (65,2 % weiblich; Alter 18 – 64 [33 ± 14] Jahre; BMI 16,9-42,8 [23,5 ± 3,9] kg / m²) und mit Daten einer deutschen Referenzpopulation (n = 2.248, 52 % Frauen) aus dem Jahr 2012 retrospektiv verglichen. Ergebnisse Während der Kontaktbeschränkungen im Frühjahr 2020 waren adipöse Personen überproportional inaktiv (Chi²[4; 282] = 15,58; p = 0,004). Im Vergleich mit Daten aus 2012 erwiesen sich die Adipösen (BMI ≥ 30, n = 19) während der Kontaktbeschränkungen als noch weniger aktiv als ohne Kontaktbeschränkungen (Chi²[2, 317] = 7,51; p = 0,02), während weder für die Gesamtkohorten (Chi²[2, 2512] = 2,95; p = 0,23), noch für weitere BMI- oder Altersgruppen signifikante Unterschiede vorlagen (p > 0,05). Schlussfolgerungen Die vorliegenden Daten legen trotz geringer Fallzahlen nahe, dass insbesondere übergewichtige Personen mit ohnehin vermehrten inaktivitätsassoziierten gesundheitlichen Risiken durch die COVID-19-Kontaktbeschränkungen häufiger als zuvor eine geringe körperliche Aktivität aufwiesen. Weiterführende Untersuchungen sollten mit größeren repräsentativ erhobenen Fallzahlen detailliert die tatsächlich durchgeführte körperliche Aktivität erfassen.


2019 ◽  
Vol 69 (4) ◽  
pp. 249-270 ◽  
Author(s):  
Senta Breuning

ZusammenfassungDurch die Umsetzung von Werten und Kultur kann der Unternehmenserfolg und die Wahrnehmung gesteigert werden. Die Unternehmenskultur der eingetragenen Genossenschaft wird neben Werten und Prinzipien auch durch die ökonomische Selbsthilfe geprägt. Das Ziel des vorliegenden Beitrags ist es, herauszufinden, wie die deutsche Gesellschaft Genossenschaften wahrnimmt. Die Ergebnisse beruhen auf einer repräsentativen deutschlandweiten Onlinebefragung. Generell nimmt die deutsche Bevölkerung Genossenschaften gut und überwiegend positiv wahr. Eine geringere Wahrnehmung tritt bei Frauen und der jüngeren Generationen (Generation Y und Generation Z) auf.


2019 ◽  
Vol 11 (3) ◽  
pp. 381-402
Author(s):  
Julian Reif ◽  
Tim Harms ◽  
Bernd Eisenstein

Zusammenfassung Die Sozialfigur „Tourist“ genießt sowohl in der akademischen als auch in der populärwissenschaftlichen Literatur mehrheitlich keinen guten Ruf. Die mit ihr verbundenen negativen Konnotationen sind zahlreich und umfassen ebenso Adjektive wie auch Tierbezeichnungen oder konkrete Verhaltensweisen und Praktiken. Gleichwohl ist ein Mangel an empirischen Daten und Belegen festzustellen. So könnte beispielsweise eine differenziertere Betrachtungsweise unterschiedlich kritischer Gruppen eine Bereicherung für die Diskussion rund um den Themenbereich Overtourism und einen weiteren Schritt zum besseren Verständnis der Genese der (vermeintlich) schlechten Reputation des Touristen darstellen. Der vorliegende Beitrag stellt Ergebnisse einer bundesweit repräsentativen Erhebung vor. Ziel der Befragung war es, empirische Daten und Erkenntnisse zu den Konnotationen, die die deutsche Bevölkerung mit dem Begriff „Tourist“ verbinden, zu gewinnen. Die Ergebnisse sind teilweise überraschend: Offenbar ist der Ruf des Touristen – zumindest teilweise – besser als erwartet.


2019 ◽  
Vol 70 (02) ◽  
pp. 86-93
Author(s):  
Bjarne Schmalbach ◽  
Ana Nanette Tibubos ◽  
Markus Zenger ◽  
Andreas Hinz ◽  
Elmar Brähler

ZusammenfassungKohärenzsinn ist eine psychische Ressource, die maßgeblich zu einem adaptiven Coping im Umgang mit belastenden Situationen beiträgt. In der vorliegenden Studie untersuchen wir eine Ultrakurzform der Sense of Coherence Scale (SOC-3) in einer repräsentativen Stichprobe der deutschen Bevölkerung (N=2.018). Das 3-Item-Modell wies exzellente Gütekriterien sowie eine akzeptable Reliabilität auf. Über Altersgruppen und Geschlecht konnte partielle strikte Messinvarianz des Modells nachgewiesen werden. In Bezug auf Konstruktvalidität demonstrierten unsere Analysen starke Überschneidungen der SOC-3 mit längeren SOC-Versionen (−9 und−29). Analog zu den SOC-Langversionen wurden erwartungsgemäße Zusammenhänge der SOC-3 mit verwandten Konstrukten wie Bindungstypen, körperlicher und mentaler Gesundheit und Lebenszufriedenheit repliziert. Erstmalig werden Normwerte der SOC-3 für die deutsche Bevölkerung präsentiert, um die Einordnung individueller Scores zu ermöglichen. Wir empfehlen die SOC-3 als Screener für angewandte Forschung und insbesondere für Befragungen mit großen Stichproben.


Pneumologie ◽  
2019 ◽  
Vol 73 (06) ◽  
pp. 347-373
Author(s):  
H. Schulz ◽  
S. Karrasch ◽  
G. Bölke ◽  
J. Cyrys ◽  
C. Hornberg ◽  
...  

ZusammenfassungDer zweite Teil des DGP-Positionspapiers zur Gesundheitsgefährdung durch Luftschadstoffe gibt eine Übersicht über die aktuelle Schadstoffbelastung in Deutschland und deren Entwicklung in den letzten 20 Jahren. Zum anderen werden die Effekte auf das kardiovaskuläre System und die zugrundeliegenden biologischen Mechanismen vorgestellt. Luftschadstoffe bilden ein hochkomplexes und dynamisches System aus Tausenden organischen und anorganischen Bestandteilen natürlichen oder anthropogenen Ursprungs. Die Schadstoffe werden lokal produziert oder durch Ferntransport über Hunderte von Kilometern regional eingebracht und dort zusätzlich durch die meteorologischen Verhältnisse modifiziert. Entsprechend den gesetzlichen Vorgaben wird die Qualität der Außenluft nach einheitlichen Vorgaben überwacht, die u. a. die Messung der Immission durch Feinstaub, mit bis zu 2,5 µm (PM2.5) oder bis 10 µm (PM10) aerodynamischem Durchmesser, sowie der Ozon (O3)- und der Stickstoffdioxidbelastung (NO2) vorsieht. Die Luftreinhaltungsmaßnamen haben dazu geführt, dass die Schadstoffbelastung in den vergangenen 20 Jahren in Deutschland deutlich zurückgegangen ist, sodass jetzt v. a. die Gesundheitsgefährdung bei geringer Belastung im Vordergrund steht. Überschreitungen der geltenden europäischen Grenzwerte für Schwefeldioxid, Kohlenmonoxid, Benzol und Blei werden nicht mehr beobachtet. Auch ist die Zahl der Tage mit erhöhten Ozonkonzentrationen zurückgegangen, wenngleich der Jahresmittelwert unverändert geblieben ist. Die Entwicklung von Feinstaub und NO2 ist zwar rückläufig, jedoch werden immer noch die geltenden Grenzwerte für NO2 in den Städten an etwa 40 % der verkehrsnahen Messstationen überschritten. Auch werden die strengeren, gesundheitlich abgeleiteten Richtwerte der WHO für PM2.5, PM10 sowie für NO2 nicht eingehalten, sodass für die deutsche Bevölkerung derzeit kein optimaler Schutz vor einer Gesundheitsgefährdung durch Luftverschmutzung gegeben ist. Die Ergebnisse zahlreicher Quer- und Längsschnittstudien der letzten Jahrzehnte unterstreichen die adversen Effekte der Luftschadstoffe, insbesondere des Feinstaubes, auf das kardiovaskuläre System, wenngleich die Evidenz für die einzelnen Endpunkte noch als unterschiedlich einzustufen ist. Die Studien zeigen auch, dass die kardiovaskulären Auswirkungen von größerer gesundheitlicher Bedeutung für die Bevölkerung sind als die auf den Atemtrakt. Die existierende Evidenz für die kardiovaskuläre Mortalität, Krankenhauseinweisungen, ischämische Herzerkrankungen bzw. Herzinfarkt und Apoplex kann als stark angesehen werden, dagegen ist diese für die Herzinsuffizienz eher moderat. Während die Evidenz für luftschadstoffassoziierte kurzfristige Effekte auf die vegetative Balance des Herzens als ausreichend anzusehen ist, sind langfristige Effekte noch als unklar einzustufen, ebenso wie die heterogenen Studienergebnisse zur luftschadstoffassoziierten Arrhythmogenese, die derzeit eine klare Schlussfolgerung noch nicht zulassen. Ein großer Teil der Studien deutet darauf hin, dass Luftschadstoffe akut und langfristig zum Anstieg des Blutdrucks beitragen können, zu einer gestörten vaskulären Homöostase mit endothelialer Dysfunktion führen sowie die Progression atherosklerotischer Veränderungen fördern können. Diese Effekte stellen biologisch plausible Mechanismen für die mit Luftschadstoffen assoziierten fatalen Ereignisse dar. Kurzzeiteffekte bergen womöglich für gesunde Menschen eher kein Risiko, können aber als plausibler Vorläufer von fatalen Ereignissen bei suszeptiblen Patienten angesehen werden, während repetitive Expositionen bzw. eine hohe Langzeitbelastung zur Entwicklung von kardiovaskulären Erkrankungen auch bei Gesunden beitragen können.


2019 ◽  
Vol 13 (1) ◽  
pp. 35-72 ◽  
Author(s):  
Jan Breitkreuz ◽  
Gabriela Brückner ◽  
Jan Pablo Burgard ◽  
Joscha Krause ◽  
Ralf Münnich ◽  
...  

Marketing ZFP ◽  
2019 ◽  
Vol 41 (1) ◽  
pp. 24-38 ◽  
Author(s):  
Ingo Balderjahn ◽  
Alexandra Hüttel

Ein allgemeines Verständnis darüber, was nachhaltiger Konsum tatsächlich ist, liegt derzeit in der Marketing- und Konsumforschung nicht vor. Im Allgemeinen wird in der Bevölkerung und auch im Management vieler Unternehmen unter nachhaltigem Konsum der Kauf und die Verwendung umweltfreundlicher Produkte verstanden. Diese sehr einfache Vorstellung vom nachhaltigen Konsum greift jedoch viel zu kurz. Nachhaltiger Konsum ist kein Alles-oder-Nichts-Phänomen. Er umfasst verschiedene Konsumformen, nicht nur den Kauf umweltfreundlicher Produkte, sondern auch den Kauf von Fairtrade-Produkten sowie unterschiedliche Formen des Teilens von Produkten (Produkt-Sharing) und einfache, weniger materiell orientierte Konsumstile. Für Konsumenten bedeutet dies, dass es mehrere Möglichkeiten gibt, nachhaltig zu konsumieren. Die andere Seite der Medaille ist, dass Unternehmen unterschiedliche Segmente von nachhaltig konsumierenden Personen sowie unterschiedliche Märkte für nachhaltige Produkte identifizieren und mit den Möglichkeiten des Marketing differenziert bearbeiten müssen. Diese Studie liefert neue theoretische und empirische Erkenntnisse zu den gerade angesprochenen Themen und schließt damit einige Forschungslücken. Erstens, diese Studie legt seinen Analysen ein sehr umfassendes Modell nachhaltigen Bewusstseins von Konsumenten zugrunde (das sogenannte CSC Modell), das neben dem ökologischen Konsumaspekt auch sozial und ökonomisch-suffizient nachhaltige Konsumformen umfasst. Zweitens, und dies ist der Hauptbeitrag dieser Arbeit, liefert die Studie für das Marketing und die Verbraucherpolitik nützliches Wissen darüber, welche menschlichen Werte das Bewusstsein für nachhaltigen Konsum bestimmen und wie stark der jeweilige Einfluss eines Wertes auf das Bewusstsein des Konsumenten ist. Drittens zeigt diese Studie, wie stark ökologische, soziale und ökonomische Aspekte nachhaltigen Konsums vom Bewusstsein des Verbrauchers beeinflusst wird. Auf der Grundlage eines für die deutsche Bevölkerung repräsentativen Datensatzes von 1.833 Verbrauchern zeigen die empirischen Ergebnisse unserer Analysen, dass das Nachhaltigkeitsbewusstsein am besten als ein mehrdimensionales, facettenreiches Konzept beschrieben werden kann und für das Nachhaltigkeitsmarketing als Grundlage für die Planung von Segmentierungsstrategien genauso wie für den erfolgreichen Einsatz der marketingpolitischen Instrumente sehr nützlich sein kann. Darüber hinaus zeigt die Analyse der zehn Werte der Theorie von Schwartz sehr deutlich die übergeordnete Rolle des Universalismus als Prädiktor für ökologisch, sozial und ökonomisch nachhaltige Konsumoptionen. Weiterhin zeigen die Ergebnisse, dass ökologische, soziale und ökonomisch-suffiziente Optionen für einen nachhaltigen Konsum wesentlich von den verschiedenen Facetten des Nachhaltigkeitsbewusstseins der Verbraucher beeinflusst werden. Das Wissen um die Ursachen und Verhaltenswirkungen des nachhaltigen Bewusstseins der Verbraucher ist eine Voraussetzung für die erfolgreiche Umsetzung marktgestützter Nachhaltigkeitsstrategien und -praktiken. Diese Arbeit trägt zur Weiterentwicklung des Nachhaltigkeitsmarketing bei, da es ein tieferes Verständnis der verschiedenen Aspekte des Nachhaltigkeitsbewusstseins der Konsumenten, ihrer Einbettung in die menschlichen Werte und ihrer Einflüsse auf die Wahl nachhaltiger Konsumoptionen bietet. Die Studie validiert empirisch das von Balderjahn und seinen Kollegen entwickelte CSC-Modell von 2013 und belegt, dass es eine gute Vorhersagekraft für das nachhaltige Konsumverhalten der Verbraucher hat. Somit ist dieser CSC-Ansatz ein geeignetes Instrument für das Sustainability Marketing. Es ist sehr gut als Grundlage für nachhaltige Promotions-, Targeting- und Segmentierungsstrategien und -praktiken geeignet.


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