Somatoforme Störungen und Diabetes

2021 ◽  
Author(s):  
Marie Pfeiffer ◽  
Julia Reiff ◽  
Dieter F. Braus
2013 ◽  
Vol 61 (4) ◽  
pp. 255-262 ◽  
Author(s):  
Martin Kumnig ◽  
Gerhard Schüßler ◽  
Franz Petermann

Bei Patienten mit chronischen Erkrankungen handelt es sich um ein Patientenkollektiv mit unterschiedlichsten Problembereichen. Es finden sich sowohl Patienten mit körperlichen als auch psychischen chronischen Erkrankungen. Hinter einer chronischen Erkrankung verbirgt sich zumeist eine sehr komplexe biopsychosoziale Problematik. Ängste, Depressionen und somatoforme Störungen sind die häufigsten psychischen Begleiterscheinungen chronisch-körperlicher Krankheitsverläufe. Die Komorbidität zwischen körperlichen und psychosozialen Erkrankungen ist allgemein anerkannt. Folglich wurden spezifische Implikationen für die Therapie und Prognose chronischer Erkrankungen entwickelt. Insbesondere in der engen Verzahnung der biopsychosozialen Behandlungsansätze liegt das größtmögliche Potenzial für eine verbesserte Behandlungseffizienz. Zusehends wird in diesem Kontext ein evidenzbasierter interdisziplinärer Ansatz angestrebt und Leitlinien für die unterschiedlichsten prozessdiagnostischen Fragestellungen erarbeitet.


2006 ◽  
Vol 54 (1) ◽  
pp. 53-64 ◽  
Author(s):  
Holger Schulz ◽  
Cathrin Büscher ◽  
Uwe Koch ◽  
Birgit Watzke

Zusammenfassung: Bei der Behandlung von Patienten mit psychischen Störungen ist die Berücksichtigung rehabilitativer Elemente von großer Relevanz, da ein hoher Anteil chronischer Verlaufsformen besteht, mit erheblichen Einschränkungen der Aktivitäten und Partizipation. In diesem Beitrag wird die Frage untersucht, inwieweit rehabilitative Elemente in nationalen wie internationalen Leitlinien zur Behandlung psychischer Störungen berücksichtigt sind. Dieses erfolgt für die fünf sehr häufig vorkommenden Diagnosegruppen Depression, Panikstörung, Somatoforme Störungen, Posttraumatische Belastungsstörung sowie Borderline-Persönlichkeitsstörung und wird auf der Grundlage einer systematischen Leitlinienrecherche und der Entwicklung von Beurteilungskriterien für generische und rehabilitationsspezifische Aspekte vorgenommen. Die Analysen zeigen, dass in den vorliegenden Leitlinien Elemente mit besonders hoher Spezifität für die Rehabilitation bisher nur sehr wenig berücksichtigt sind. Daraus wird ein Entwicklungsbedarf deutlich, der neben einer weiteren Konkretisierung rehabilitativer Elemente die systematische Aufbereitung der Evidenz für die Wirksamkeit dieser Elemente fokussieren sollte.


2015 ◽  
Vol 63 (4) ◽  
pp. 255-265 ◽  
Author(s):  
Stefanie M. Görgen ◽  
Noelle Loch ◽  
Wolfgang Hiller ◽  
Michael Witthöft

Zusammenfassung. Ein besseres Verständnis der Rolle von Prozessen und Stilen der Emotionsregulation (ER) im Kontext psychischer Störungen erscheint essentiell, um psychische Störungsmodelle und Behandlungskonzepte zu optimieren. Diese Studie überprüfte den Cognitive Emotion Regulation Questionnaire (CERQ) in einer klinischen Stichprobe von ambulanten Psychotherapiepatienten (N = 156) hinsichtlich seiner teststatistischen Güte sowie im Hinblick auf Zusammenhänge mit Psychopathologie. Der CERQ wies eine gute Reliabilität (.70 ≤ α ≤ .84) sowie faktorielle Validität auf. Im Vergleich zu einer Bevölkerungsstichprobe berichtete die klinische Stichprobe höhere Ausprägungen in dysfunktionalen und niedrigere Ausprägungen in funktionalen ER-Strategien. Mittels eines Strukturgleichungsmodells zeigte sich, dass unter Berücksichtigung der Skaleninterkorrelationen drei kognitive ER-Strategien einen signifikanten und inkrementellen Beitrag zur Vorhersage der Gruppenzugehörigkeit zur klinischen Gruppe leisten (Rumination, Planung, Andere beschuldigen). Die klinischen Subgruppen (depressive, Angst- und somatoforme Störungen) unterschieden sich nicht signifikant hinsichtlich des Einsatzes einzelner ER-Strategien. Der Einsatz des CERQ kann auch in klinischen Stichproben empfohlen werden, um transdiagnostisch relevante Prozesse einer veränderten Emotionsregulation zu untersuchen.


Diagnostica ◽  
2012 ◽  
Vol 58 (4) ◽  
pp. 194-210 ◽  
Author(s):  
Yesim Erim ◽  
Mingo Beckmann ◽  
Sefik Tagay ◽  
Sanem Aygün ◽  
Peykan Gökalp Gencoglu ◽  
...  

Bei türkischstämmigen Migranten ist die Inanspruchnahme psychotherapeutischer Behandlung häufig mit somatoformen Beschwerden verknüpft. Zur besseren Objektivierung dieser Beschwerden wurde das Screening für Somatoforme Störungen (SOMS), das körperliche Beschwerden nicht organischer Genese erfasst, in die türkische Sprache übersetzt und anhand einer Stichprobe von 114 türkischsprachigen Patienten einer muttersprachlichen psychosomatischen Ambulanz sowie einer Gruppe von 105 psychisch unauffälligen türkischen Migranten validiert. Die türkische Version des SOMS wies eine hohe interne Konsistenz (von α = 0.78 bis α = 0.93), eine hohe konkurrente und divergente Validität (von r = .37 bis r = –.48) anhand von Depressivitätsscores nach dem Beck-Depressions-Inventar und dem Gesamtscore des Kohärenzgefühls nach der Sense of Coherence Scale sowie eine hohe diskriminante Validität auf. Mit der türkischen Version des SOMS wird ein verständliches, reliables und valides Instrument zur Erfassung somatoformer Symptome bei türkischen Migranten vorgelegt.


2000 ◽  
Vol 29 (2) ◽  
pp. 97-108 ◽  
Author(s):  
Cecilia A. Essau ◽  
Judith Conradt ◽  
Franz Petermann

Zusammenfassung. Anhand von Daten der Bremer Jugendstudie werden in diesem Artikel Ergebnisse hinsichtlich der Häufigkeit und Komorbidität sowie psychosozialer Beeinträchtigung durch Somatoforme Störungen bei Jugendlichen dargestellt. 136 Jugendliche (13,1 %) erfüllten die Kriterien für eine Somatoforme Störung, wobei signifikant mehr Mädchen als Jungen von diesen Störungen betroffen waren. Von den Subtypen Somatoformer Störungen trat als häufigste die Undifferenzierte Somatoforme Störung auf, gefolgt von der Schmerzstörung und der Konversionsstörung. Auf der Symptomebene wurden Kopfschmerzen, das Gefühl eines Kloßes im Hals und Schmerzen im Bauchbereich am häufigsten mitgeteilt. Fast die Hälfte der Jugendlichen mit Somatoformen Störungen erfüllte die Kriterien für mindestens eine weitere Störung. Obwohl ein Drittel dieser Jugendlichen psychosozial beeinträchtigt war, wurde nur ein kleiner Teil von ihnen behandelt.


Diagnostica ◽  
2003 ◽  
Vol 49 (1) ◽  
pp. 34-42 ◽  
Author(s):  
Andreas Hinz ◽  
Winfried Rief ◽  
Elmar Brähler

Zusammenfassung. Der Whiteley-Index ist ein Instrument zur Erfassung von Hypochondrie. Für diesen Fragebogen wurde eine Normierungs- und Validierungsstudie anhand einer bevölkerungsrepräsentativen Stichprobe (n = 1996) durchgeführt. Hypochondrie zeigt eine etwa lineare Altersabhängigkeit (r = .24). Frauen haben in allen Altersstufen höhere Hypochondrie-Ausprägungen als Männer. Für verschiedene Alters- und Geschlechtsgruppen werden Normwerte bereit gestellt. Die in der Literatur beschriebene dreidimensionale Struktur des Whiteley-Index (Krankheitsängste, somatische Beschwerden und Krankheitsüberzeugung) konnte mit gewissen Einschränkungen bestätigt werden. Validierungsuntersuchungen mit anderen Instrumenten (Hospital Anxiety and Depression Scale, Multidimensional Fatigue Inventory, Gießener Beschwerdebogen, Screening für Somatoforme Störungen und Nottingham Health Profile) zeigten, dass eine auf sieben Items reduzierte Kurzskala der Gesamtskala mit 14 Items ebenbürtig ist. Für differenzierte Analysen wird jedoch die Originalskala empfohlen. Durch die angegebenen Normwerte ist es künftig besser möglich, Patientengruppen verschiedener Alters- und Geschlechtsverteilungen untereinander oder auch mit Stichproben der Normalbevölkerung zu vergleichen.


2014 ◽  
Vol 11 (03) ◽  
pp. 156-162
Author(s):  
H. Gündel ◽  
M. Noll-Hussong

Zusammenfassung Einleitung: Somatoforme Störungen sind eine in sich heterogene Gruppe. Schmerzen stellen dabei eine sehr häufige Symptomatik dar. Das Wissen über neurobiologische Korrelate somatoformer Schmerzen ist enorm gewachsen. Methodik: Mittels einer selektiven Literaturanalyse werden aktuelle Erkenntnisse zum Zusammenhang von somatoformen Schmerzen und zwischenmenschlichen Beziehungsstörungen dargestellt. Ergebnisse: Sowohl (frühkindliche) Beziehungstraumata als auch biografisch spätere und aktuelle Störungen der zwischenmenschlichen Beziehungen können sich in Form von chronischen Schmerzen äußern. Schmerz kann in einer Untergruppe von Betroffenen den Charakter eines Gefühls wie Wut, Angst oder Traurigkeit annehmen. Die diesbezüglichen neurobiologischen Grundlagen sind hochkomplex und betreffen u.a. sowohl genetische, molekulare und neurale Mechanismen. Schlussfolgerung: Die Ätiologie von somatoformen Störungen ist multifaktoriell, die Grenzen zwischen einer mehr primär psychoreaktiven bzw. psychosozialen und einer mehr primär biologischen Genese fließend. Psychosoziale Einflüsse spielen gerade in Anbetracht der modernen neurobiologischen Erkenntnisse bei vielen chronischen Schmerzpatienten eine wichtige Rolle. Primär seelischer Schmerz kann sich primär somatisch ausdrücken, aber auch in anderer Richtung gibt es eine entsprechende Beeinflussbarkeit. Daher sollte die Möglichkeit psychotherapeutischer (Mit-)Behandlung bei vorliegender chronischer Schmerzstörung immer sorgfältig geprüft werden. Hierbei müssen zusätzlich kulturelle wie historische Einflüsse berücksichtigt werden.


Author(s):  
C Hausteiner ◽  
D Huber ◽  
S Bornschein ◽  
E Bubel ◽  
S Groben ◽  
...  

2020 ◽  
Author(s):  
Anne Toussaint ◽  
Annabel Herzog

Ob Atemnot, Schwindel oder Verdauungsprobleme, zahlreiche Patienten leiden unter anhaltenden Körperbeschwerden. Oft lassen sich dabei keine hinreichenden körperlichen Ursachen finden. Wann werden Körperbeschwerden, wie jeder sie kennt, zur übermäßigen Belastung? Dieses Lehrbuch vermittelt, wie diese Erkrankungen entstehen und wie der diagnostische Prozess vom ersten belastenden Symptom bis zur Diagnose einer somatoformen Störung oder somatischen Belastungsstörung bestmöglich abläuft. Viele Beispiele zeigen wichtige Aspekte professioneller und wertschätzender Gesprächsführung sowie Fallstricke und Hindernisse auf. Evidenzbasierte Therapiemaßnahmen nach den aktuellen Leitlinien werden übersichtlich dargestellt.


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