Zusammenfassung
Hintergrund Die chronische Rhinosinusitis (CRS) zählt in Deutschland zu den häufigsten chronischen Erkrankungen und geht nicht selten mit einem
jahrelangen Verlauf einher. Nach der aktuellen deutschen Leitlinie Rhinosinusitis sind für eine symptomatische Therapie der CRS die nasale Anwendung von
Salzlösungen, topische Kortikosteroide, in Einzelfällen auch systemische Kortikosteroide sinnvoll. Die Evidenzlage für andere therapeutische Verfahren wie
Akupunktur, Homöopathie und Phytotherapeutika wird als nicht ausreichend gesehen. In der vorliegenden Studie sollte untersucht werden, ob antiinflammatorische
Effekte einer Elektrostimulationstherapie auch bei einer CRS nachgewiesen werden können.
Methodik randomisierte, prospektive Single center Studie, primäres Setting; 16 Patientinnen und Patienten mit mittelgradig ausgeprägter chronischer
Rhinosinusitis mit Polypen (cRScNP), entsprechend einem Lund / Mackay score von 6–12; heimbasierte Elektrostimulationstherapie (EST) mit amplitudenmoduliertem
Strom (Basisfrequenz von 4000 Hz, Frequenzband von 100–250 Hz) über 2 Wochen adjuvant zu einer leitliniengerechten Sinusitistherapie mit topischen
Kortikosteroiden; Messung der nasalen Stickstoffmonoxid Konzentration und Selbstbewertung der Beschwerden mit dem Fragebogeninstrument SNOT-20 GAV;
Erhebungszeitpunkte t0 vor EST, t1 nach EST, t2 6 Wochen nach t1.
Ergebnisse Die heimbasierte EST wurde von 16 Patientinnen und Patienten durchgeführt. Die vorliegenden Ergebnisse deuten darauf hin, dass die bereits seit
langem bekannten positiven Effekte einer Elektrostimulationstherapie bei inflammatorischen Prozessen auch bei einer CRS bestehen.
Diskussion Die adjuvante transsinuidale Elektrostimulation könnte somit die konservative Therapie der CRS bereichern. Weitere Studien mit größeren
Kollektiven sind wünschenswert.