Hintergrund: Implantierbare Cardioverter/Defibrillatoren (ICD) stellen eine etablierte Therapieform für Risikopatienten hinsichtlich maligner ventrikulärer Arrhythmien dar. Der Überlebensvorteil der ICD- Therapie bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit und ventrikulären Tachykardien gegenüber einer antiarrhythmischen Therapie ist erwiesen. Auch in der Primärprävention setzt sich bei Hochrisikopatienten zunehmend die ICD-Therapie durch. Wir berichten über die Inzidenz adäquater ICD-Therapien bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit, bei denen im UniversitätsSpital Zürich ein ICD implantiert wurde. Methoden: 104 konsekutive Patienten (97 Männer, 7 Frauen, mittleres Alter 67 ± 10 Jahre) mit koronarer Herzkrankheit, bei denen nach AHA/ACC/NASPE Richtlinien eine Indikation zur ICD-Implantation gestellt wurde und im UniversitätsSpital Zürich im Zeitraum von Januar 2000 bis Juli 2003 erstmals mit einem ICD versorgt wurden, sind in die Studie eingeschlossen. Eine Nachkontrolle erfolgte alle drei bis sechs Monate, wobei alle ICD-Therapien dokumentiert wurden. Diese Dokumentationen wurden zur Analyse adäquater und nicht-adäquater ICD-Therapien verwendet. Resultate: Der Nachbeobachtungszeitraum dauerte 383 ± 195 Tage. Die Zeit bis zur ersten adäquaten Therapie betrug 201 ± 283 Tage. Die kumulative Inzidenz für die erste adäquate Therapieabgabe betrug nach sechs Monaten 21%, nach zwei Jahren 39% und nach vier Jahren 59%. Bei 64% der Patienten, die eine ICD-Therapie erfuhren, wurde primär eine ATP-Therapie, bei 36% primär eine Schock-Therapie abgegeben. ATP war in 83% der Fälle erfolgreich. Im Nachbeobachtungszeitraum sind zwölf Patienten verstorben. Schlussfolgerung: In unserer Studie zeigte sich der Nutzen der ICD-Therapie bei Risikopatienten mit koronarer Herzkrankheit nach einem relativ kurzen Zeitraum und bestätigt damit den Stellenwert der ICD-Therapie bei der primären und sekundären Prävention.