Schwerpunktthema: Medikamentöse Behandlung des Morbus Parkinson mit Demenz und anderen neuropsychiatrischen Störungen

2008 ◽  
Vol 56 (1) ◽  
pp. 13-18 ◽  
Author(s):  
Brit Mollenhauer ◽  
Sascha Wenzel ◽  
Claudia Trenkwalder

Zusammenfassung. Neuropsychiatrische Symptome betreffen mehr als die Hälfte der Patienten mit einem M. Parkinson. In den vergangenen Jahrzehnten eher vernachlässigt, bestimmen diese nicht-motorischen Symptome wie Demenz, Depression und Halluzinationen die Lebensqualität der Betroffenen und ihrer Angehörigen mehr als andere Symptome des Morbus Parkinson. Therapeutische Optionen sind durch die Interaktion mit dem dopaminergen System und der Beteiligung anderer Neurotransmitter-Systeme teilweise erschwert. Für die klinisch notwendige, oft komplexe Behandlung von Parkinson-Patienten mit Demenz und Halluzinationen oder wahnhaften Störungen sind bisher keine kontrollierten Therapiestudien verfügbar und somit sind die meisten medikamentösen Therapien für neuropsychiatrische Probleme bei Morbus Parkinson nicht zugelassen und “off-label”. Wir stellen die aktuell relevante Therapiepraxis für die häufigsten neuropsychiatrischen Symptome bei Morbus Parkinson vor.

2017 ◽  
Vol 26 (02) ◽  
pp. 93-95
Author(s):  
R. Razavi ◽  
P. Krapf ◽  
K. M. Peters

ZusammenfassungBei fortbestehenden Schmerzen ist die Be-handlung des Knochenmarködemsyndroms mit Ibandronsäure 3 mg i.v. als Off-label-Be-handlung eine erfolgreiche Option. In der Regel sind drei Injektionen von 3 mg Ibandronat i. v. im Abstand von jeweils vier Wochen erforderlich.


Author(s):  
Benedikt Stegmann ◽  
Katharina Wenzel-Seifert ◽  
Ekkehard Haen

Fragestellung: Die vorliegende Auswertung untersucht Prävalenz sowie medikamentöse Behandlung von stationär in den Kliniken der KinderAGATE behandelten Patienten mit einer depressiven Störung im Kindes- und Jugendalter 2010. Weiterhin werden Alters- und Geschlechterverteilung der Patienten diskutiert. Methodik: Seit Februar 2009 werden in den Kliniken der «KinderAGATE» an zwei «Stichtagen» pro Jahr von jedem Patienten folgende Daten erfasst: Alter, Geschlecht, Hauptdiagnose, verordnete Handelspräparate sowie Dosierung. Die so gewonnenen Daten bieten eine herausragende epidemiologische Grundlage für die Beobachtung des Verordnungsverhalten in der Kinder- und Jugendpsychiatrie. Ergebnisse: 8.4 % aller einbezogenen Patienten wurden 2010 im Kindes- und Jugendalter aufgrund einer depressiven Episode in den Kliniken der KinderAGATE stationär behandelt. Verglichen mit der Erwachsenenpsychiatrie (25.8 % Pat) ist dies ein deutlich geringerer Anteil. In unserer Stichprobe wurden männliche Patienten mit depressiven Störungen (58 % DPat, Durchschnittsalter 13.8 Jahre) häufiger und frühzeitiger als Patientinnen (42 % DPat, Durchschnittsalter 15.3 Jahre) behandelt. Fluoxetin und Mirtazapin wurden am häufigsten verordnet. Ebenfalls zum Einsatz kamen Sertralin, Citalopram und Escitalopram. Schlussfolgerung: Im Kindes- und Jugendalter wird im Vergleich zur Erwachsenenpsychiatrie nach wie vor zurückhaltend medikamentös therapiert. Ein Verzicht auf den «off-label-use» scheint derzeit schwierig. Die zahlreichen Verordnungen des derzeit für diese Indikation einzig zugelassenen SSRI Fluoxetin werfen die Frage nach möglichen offlabel Alternativen auf.


2010 ◽  
Vol 29 (01/02) ◽  
pp. 38-42
Author(s):  
A. Ludolph ◽  
B. Connemann ◽  
D. Brummer

ZusammenfassungDie Pharmakotherapie der Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) im Erwachsenenalter ist in der multimodalen Behandlung dieser Erkrankung ein wichtiger Baustein. Für die medikamentöse Behandlung stehen verschiedene Präparate zur Verfügung, die seit vielen Jahren in der Behandlung von betroffenen Kindern und Jugendlichen zum Einsatz kommen. Die deutschen Leitlinien empfehlen auch für die medikamentöse Therapie der von ADHS betroffenen Erwachsenen Methylphenidat als Medikament erster Wahl. Metaanalysen konnten zeigen, dass die Effektstärke im Erwachsenenalter allerdings etwas geringer als im Kindesund Jugendalter ist. Es sind seit einigen Jahren verschiedene Methylphenidatpräparate mit unterschiedlicher Wirkstofffreisetzung und Wirkdauer auf dem Markt. Alternativ steht unter anderem das nicht betäubungsmittelrezeptpflichtige Atomoxetin zur Verfügung, das insbesondere bei begleitender Ticerkrankung oder Abhängigkeitserkrankung Vorteile aufweist. Bisher ist keine Substanz für die Behandlung Erwachsener zugelassen, d. h. die medikamentöse Behandlung erfolgt nach wie vor “off label”. Die bei vielen erwachsenen ADHS-Patienten bestehenden Komorbiditäten machen oft eine Kombinationsbehandlung z. B. mit Antidepressiva erforderlich.


hautnah ◽  
2021 ◽  
Author(s):  
P. M. Heil

ZusammenfassungDie vielen klinischen Varianten des kutanen Lupus erythematodes (CLE) können solitär oder im Rahmen eines systemischen Lupus erythematodes (SLE) auftreten, auf dessen Vorkommen regelmäßig gescreent werden muss. Neben dem weiblichen Geschlecht und genetischen Faktoren stellen Sonnenexposition, Rauchen und manche Medikamente Risikofaktoren dar. Die wichtigsten CLE-Formen sind der akut-kutane LE (z. B. Schmetterlingserythem, generalisiert makulopapulös, enoral), der subakut-kutane LE (z. B. anuläre Form) und der chronisch-kutane LE (z. B. vernarbend diskoide Läsionen, Pannikulitis, Chilblain-LE). Die Diagnose beruht vor allem auf der Klinik und der Histopathologie, hinzu kommen autoimmunserologische Befunde und die direkte Immunfluoreszenz. Milde CLE-Formen können lokal therapiert werden. Reicht dies nicht aus, ist neben einem Steroidstoß Hydroxychloroquin die Systemtherapie der Wahl. Erweiterte therapeutische Optionen stellen Methotrexat, Retinoide, Dapson, Mycophenolat Mofetil, Azathioprin, Thalidomid, Belimumab und Rituximab dar. Alle CLE-Therapien sind off-label. Eine Aktualisierung der Impfungen sollte nach Möglichkeit vor Beginn einer Immunsuppression stattfinden. Zur Objektivierung des therapeutischen Ansprechens eines CLE empfiehlt sich das regelmäßige Scoring mittels RCLASI (Revised CLE Disease Area and Severity Index). Präventiv ist Sonnenschutz (Cremen, Kleidung, Reiseziele) von höchster Wichtigkeit, da Sonnenexposition Schübe provozieren kann. Ein LE stellt keine Kontraindikation gegen eine Schwangerschaft (SS) dar, jedoch sollte diese nicht in einem Schub eintreten, da dies das Risiko für Fetus und Mutter erhöht. Therapeutisch kommen während einer SS v. a. Steroide, Hydroxychloroquin, Dapson und Azathioprin in Betracht.


2011 ◽  
Vol 45 (9) ◽  
pp. 16
Author(s):  
BRUCE JANCIN
Keyword(s):  

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