CME: Nebennierenrindeninsuffizienz
Zusammenfassung. Die Nebennierenrindeninsuffizienz (NNR-IS) kann im klinischen Alltag aufgrund der häufig unspezifischen Symptome verpasst werden und ist bei fehlender Behandlung eine potenziell lebensbedrohende Erkrankung. Die Labordiagnostik spielt eine zentrale Rolle, wobei häufig ein ACTH-Stimulationstest zur Sicherung der Diagnose notwendig ist. Die NNR-IS kann je nach Ätiologie in eine primäre (adrenale) oder eine zentrale (hypothalamisch bzw. hypophysäre) Form eingeteilt werden. Die häufigste Ursache einer NNR-IS überhaupt ist die medikamentöse Behandlung mit Glukokortikoiden, die zur zentralen NNR-IS führt. Die Ersatztherapie erfolgt mit Hydrocortison. Die Glukokortikoiddosis in der chronischen Ersatztherapie muss so hoch wie nötig, aber so tief wie möglich gewählt werden. In Akutsituationen muss jedoch eine zügige und genügend hohe Steigerung der Hydrocortisondosis erfolgen. Damit wird die Entwicklung einer Addison-Krise verhindert. Die Ersatztherapie mit Fludrocortison ist nur bei einer primären Nebennierenrindeninsuffizienz notwendig.