Landesweite Normierung des Hessischen Kindersprachscreenings
Zusammenfassung. Das Hessische Kindersprachscreening stellt ein Verfahren zur Feststellung des Sprachstands bei Kindern im Alter von 4;0 bis 4;6 Jahren dar. In der hier vorgestellten Überarbeitung wurden zunächst eine neue kriteriumsorientierte Skalierung und eine neue Normierung an einer flächendeckenden Stichprobe von insgesamt N = 43 556 Kindern aus knapp 900 Kindertageseinrichtungen in Hessen durchgeführt. Berichtet werden neben deskriptiven Item- und Skalenkennwerten auch die Befunde zur Objektivität, zur Reliabilität sowie zur Konstrukt- und faktoriellen Validität, die allesamt sehr zufriedenstellend ausfallen. Anschließend werden die diagnostischen Schwellenwerte (Cut-off-Werte) für die zwei Screeningergebnisse „sprachpädagogischer Förderbedarf“ und „medizinischer Abklärungsbedarf“ bestimmt und die Sensitivität und Spezifität dieser Schwellenwerte betrachtet. Es wird argumentiert, dass mit dem überarbeitetem Kindersprachscreening ein Verfahren vorliegt, dass sich durch insgesamt sehr zufriedenstellende psychometrische Eigenschaften auszeichnet und damit für die Zielsetzung geeignet ist, eine möglichst frühe und zielgerichtete Diagnose sprachlicher Defizite bei Vorschulkindern zu ermöglichen.