Eine 4-Länder-Studie über sexuelles Schutzverhalten bei Jugendlichen

2007 ◽  
Vol 15 (3) ◽  
pp. 109-118 ◽  
Author(s):  
Lisa M. Warner ◽  
Cynthia Hohmann ◽  
Sonja Böhmer-Lasthaus ◽  
Aleksandra Luszczynska ◽  
Bettina F. Piko ◽  
...  
Keyword(s):  

Zusammenfassung. In der Adoleszenz steht einer steigenden Anzahl sexueller Kontakte oft unregelmäßige Kondomverwendung gegenüber. Internationale Vergleiche der Ursachen für das Unterlassen dieses Schutzverhaltens sind bisher selten. Ziel der Studie war es, länderübergreifende Prädiktoren sexuellen Schutzverhaltens von Jugendlichen zu finden. Hierfür wurden 2.387 Jugendliche von 15 Schulen in den USA, Ungarn, Polen und der Türkei befragt. Erhoben wurden die Kondomverwendung, soziodemographische und sozialkognitive Variablen (Zukunftsorientierung und allgemeine Selbstwirksamkeitserwartung) sowie wahrgenommene Kondombenutzung der Peers. Die Datenanalyse erfolgte mittels Varianzanalysen und linearer Regressionsanalysen. Unter Kontrolle der soziodemographischen Variablen stellte sich in allen vier Ländern das wahrgenommene Peerverhalten als stärkster Prädiktor für die Kondomverwendung heraus. Andere Prädiktoren zeigten bei der Varianzaufklärung im Ländervergleich weniger konsistente Muster. Die Studie repliziert Ergebnisse aus anderen Studien und stellt die Wichtigkeit des wahrgenommenen Peerverhaltens als länderübergreifenden Prädiktor der Kondombenutzung von Jugendlichen heraus.

Author(s):  
Ferdinand Keller ◽  
Tatjana Stadnitski ◽  
Jakob Nützel ◽  
Renate Schepker
Keyword(s):  

Zusammenfassung. Fragestellung: Über Veränderungen in der emotionalen Befindlichkeit von Jugendlichen während einer Suchttherapie ist wenig bekannt. Methode: Die Jugendlichen füllten wöchentlich einen entsprechenden Fragebogen aus, analog ihre Bezugsbetreuer eine parallelisierte Kurzfassung. Von 42 Jugendlichen liegen insgesamt 853 Bogen und von den Bezugsbetreuern 708 Bogen vor. Die Fragebogen wurden zunächst faktorenanalytisch hinsichtlich ihrer Dimensionalität ausgewertet, anschließend wurden gruppenbezogene Verlaufsanalysen (Multi-Level-Modelle) und Abhängigkeitsanalysen auf Einzelfallebene (Zeitreihenanalysen) durchgeführt. Ergebnisse: Im Jugendlichenfragebogen ergaben sich vier Faktoren: negative Befindlichkeit, Wertschätzung von Therapie/Betreuung, Motivation und Suchtdynamik. Die Übereinstimmung zwischen den Jugendlichen- und der (einfaktoriellen) Betreuereinschätzung fiel insgesamt niedrig bis mäßig aus, brachte aber auf Einzelfallebene differenziertere Ergebnisse. Im Verlauf nahmen die Werte auf allen vier Jugendlichenskalen ab. Einzig der Verlauf der Wertschätzung in der Eingewöhnungsphase war prädiktiv für den späteren Abbruch der Maßnahme: Bei den Abbrechern nahm die Wertschätzung ab, während sie bei den Beendern initial stieg. Schlussfolgerungen: Der bedeutsamste Faktor in Bezug auf die Therapiebeendigung suchtkranker Jugendlicher scheint die Wertschätzung von Therapie/Betreuung zu sein, während die Motivation jugendtypische Schwankungen aufweist. Der Suchtdynamik kam eine deutlich weniger bedeutende Rolle zu als allgemein angenommen. Programme in der Langzeittherapie sollten die Wertschätzung von Therapie/Betreuung künftig mehr fokussieren als die Suchtdynamik.


2007 ◽  
Vol 35 (05) ◽  
pp. 377-379
Author(s):  
A. Zankl ◽  
K. Matiasek ◽  
W. Schmahl ◽  
K. Heinritzi ◽  
M. Ritzmann ◽  
...  

Zusammenfassung Gegenstand und Ziel: Diagnostische Abklärung von Lähmungserscheinungen, die vereinzelt bei Mastschweinen bis 60 kg in einem Bestand mit 900 Mastplätzen auftraten. Material und Methoden: Ein männlich-kastrierter Mastläufer aus dem Bestand wurde in die Klinik für Schweine der Ludwig-Maximilians-Universität München eingeliefert und klinisch, labordiagnostisch und pathologisch- anatomisch untersucht. Ergebnisse: Der schlecht genährte Läufer befand sich in rechter Seitenlage mit Kopfschiefhaltung nach rechts. Er hatte kein Stehvermögen und Gehversuche waren auch mit Unterstützung nicht möglich. Die neurologische Untersuchung ergab einen normalen Analreflex, normale After- und Zwischenklauenreflexe an allen vier Gliedmaßen sowie eine erhaltene Hautsensibilität. Der Kornealreflex des rechten Auges war erloschen. Die serologische Untersuchung lieferte keine Hinweise auf Aujeszky‘sche Krankheit (AK), Klassische Schweinepest (KSP) und Leptospira spp. Die Werte der hämatologischen und klinisch-chemischen Parameter lagen im Referenzbereich. Pathologisch-anatomisch wurde eine rechtsseitige Hirnstamm-Meningoenzephalitis mit Isolierung von Arcanobacterium pyogenes nachgewiesen. Der neuropathologische Befund ergab als Ursache für die Meningoenzephalitis eine Zahnfach- und Kieferhöhlenentzündung mit Ausbreitung über den Nervus maxillaris. Schlussfolgerung und klinische Relevanz: Als Ursache für Lähmungen der Gliedmaßen bei Läufern sollten auch aufsteigende Zahnfachentzündungen durch Zahnfrakturen oder falsch durchgeführte zootechnische Maßnahmen (Zähnezwicken) in Betracht gezogen werden.


1994 ◽  
Vol 15 (2) ◽  
Author(s):  
Gisela Shaw
Keyword(s):  

ZusammenfassungAuf der Basis von zwischen September 1990 und April 1994 mit Juristinnen und Juristen aus Ost- und Westdeutschland geführten Tonbandgesprächen wird die Situation der Frauen in der Justiz, in der Anwaltschaft und im Notariat vor und nach dem Beitritt der DDR zur BRD analysiert. Es zeigt sich, daß der Frauenanteil in allen vier klassischen juristischen Berufen sowohl vor als auch nach der Wende beträchtlich über dem in Westdeutschland liegt. Tätigkeitsbereiche, Klientel und wirtschaftliche Situation sind gekennzeichnet durch Heterogenität, wobei sich geschlechtsspezifische mit Ost-West-Differenzierungen überlagern.


2005 ◽  
Vol 33 (02) ◽  
pp. 126-130 ◽  
Author(s):  
Ilse Schwendenwein ◽  
Alexandra Scope

Zusammenfassung Gegenstand und Ziel: Bei Vogelpatienten sind klinische Symptome meist unspezifisch, sodass die Diagnose in vermehrtem Maße mithilfe weiterführender Untersuchungen, wie zum Beispiel klinisch chemischer Blutanalysen gestellt werden muss. Jede quantitative Untersuchung benötigt für ihre Interpretation Referenzbereiche, die nicht nur von der Spezies, sondern auch von der verwendeten Untersuchungsmethode abhängen. Das Ziel der vorliegenden Arbeit war, die aus der Umstellung von standardisierten Methoden der Deutschen Gesellschaft für klinische Chemie (DGKC) auf die Methoden der International Federation of Clinical Chemistries (IFCC) entstehenden Veränderungen im Rahmen der Enzymaktivitätsbestimmungen zu evaluieren. Material und Methoden: In 40 Blutproben von Wellensittichen wurden die Aktivitäten der AST, CK, LDH, GLDH vergleichend mit den beiden genannten Methoden bestimmt. Ergebnisse: Bei allen vier Enzymen konnte über den gesamten Untersuchungsbereich ein linearer Zusammenhang der beiden Methoden festgestellt und Umrechnungsfaktoren ermittelt werden. Schlussfolgerung und klinische Relevanz: Die Ergebnisse zeigen den großen Einfluss der Analysemethode auf das Ergebnis und dokumentieren erneut, dass ein Vergleich von Messwerten mit publizierten Referenzwerten nur dann sinnvoll ist, wenn vergleichbare Methoden verwendet wurden.


2018 ◽  
Vol 143 (24) ◽  
pp. 1765-1769
Author(s):  
Hüseyn Ince ◽  
Tobias Zeus

Was ist neu? Aortenklappenstenose mit intermediärem OP-Risiko Die Therapie der Aortenklappenstenose (AS) erfolgt aktuell nicht mehr ausschließlich chirurgisch, sondern zunehmend interventionell durch die kathetergestützte Aortenklappenimplantation (Transkatheter-Aortenklappenimplantation, TAVI). Erstmalig werden in der Leitlinie die Daten randomisierter Studien zu Patienten mit intermediärem OP-Risiko berücksichtigt. Hier ist die TAVI gleichwertig zum chirurgischen Klappenersatz zu bewerten. Therapie der Mitralklappeninsuffizienz Die Mitralklappeninsuffizienz (MI) ist ein komplexes Vitium mit guten OP-Resultaten bei primärer Genese und mäßigen Ergebnissen bei sekundärer Genese. Die sekundäre MI beruht in der Regel auf einer zugrundeliegenden linksventrikulären Erkrankung mit Dilatation der Anatomie. Die interventionelle Therapie durch das edge-to-edge-Verfahren (Mitraclip) stellt eine Alternative bei Patienten mit hohem Operationsrisiko dar. Komorbiditäten Die Empfehlungen zur Behandlung einer begleitenden koronaren Herzerkrankung (KHK) bei Herzklappenfehlern wurden durch aktuelle Daten angepasst. Grundsätzlich gilt, dass eine proximale Stenose ≥ 70 % entweder durch einen Bypass bei chirurgischem Vorgehen oder durch eine perkutane koronare Intervention (PCI) bei interventionellem Vorgehen versorgt werden soll. Herzteam und Herzklappenzentren Durch das erweiterte interventionelle und chirurgische Therapiespektrum bei allen vier Klappen rückt das Herzteam in den Mittelpunkt. Eine gemeinsame Sichtung der Befunde und der Patienten soll durch Kardiologen und Kardiochirurgen erfolgen. Weitere Fachdisziplinen sind bei Bedarf hinzuzuziehen. Die Behandlungseinheiten sollen klar vorgegebene Strukturvoraussetzungen erfüllen, um qualitativ hochwertige Ergebnisse zu erzielen.


2014 ◽  
Vol 33 (06) ◽  
pp. 419-426
Author(s):  
K. Behrens ◽  
W. Schulz ◽  
I. T. Graef-Calliess ◽  
M. A. del Pozo

ZusammenfassungErfasst wurden die Depressivität und Akkulturationsstile von Migranten, die die Spezialsprechstunde für Migration und seelische Gesundheit der Medizinischen Hochschule Hannover aufsuchten.Zum Einsatz kamen ein semistrukturiertes Interview und Fragebögen, die soziodemografische Information, erlebte Migrationstraumata, Depressivität und Akkulturationsstil erfassten.Integrierte Migranten waren am wenigsten belastet, wohingegen assimilierte Migranten signifikant höhere Depressivitätsraten hatten. Migranten, die unfreiwillig migriert waren, hatten eine tendenziell höhere Wahrscheinlichkeit an Depressivität zu erkranken. Dabei scheint die Freiwilligkeit zur Migration nicht unabhängig von dessen Herkunftsland zu sein. Die Faktoren “aus Polen kommend”, “Migration aus ökonomischen Gründen”, “integriert sein” und wenn unklar war, ob ein Vormigrationstrauma vorlag, sagen psychische Gesundheit am besten vorher.Von allen vier untersuchten Akkulturationsstrategien scheint die Integration mit der geringsten seelischen Belastung einher zu gehen.Sensibilisierung für die unterschiedlichen Akkulturationsstile und den Zusammenhang mit emotionaler Belastung, hieraus ableitbare Implikationen für die Praxis und Prävention.


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