Eine 4-Länder-Studie über sexuelles Schutzverhalten bei Jugendlichen
Zusammenfassung. In der Adoleszenz steht einer steigenden Anzahl sexueller Kontakte oft unregelmäßige Kondomverwendung gegenüber. Internationale Vergleiche der Ursachen für das Unterlassen dieses Schutzverhaltens sind bisher selten. Ziel der Studie war es, länderübergreifende Prädiktoren sexuellen Schutzverhaltens von Jugendlichen zu finden. Hierfür wurden 2.387 Jugendliche von 15 Schulen in den USA, Ungarn, Polen und der Türkei befragt. Erhoben wurden die Kondomverwendung, soziodemographische und sozialkognitive Variablen (Zukunftsorientierung und allgemeine Selbstwirksamkeitserwartung) sowie wahrgenommene Kondombenutzung der Peers. Die Datenanalyse erfolgte mittels Varianzanalysen und linearer Regressionsanalysen. Unter Kontrolle der soziodemographischen Variablen stellte sich in allen vier Ländern das wahrgenommene Peerverhalten als stärkster Prädiktor für die Kondomverwendung heraus. Andere Prädiktoren zeigten bei der Varianzaufklärung im Ländervergleich weniger konsistente Muster. Die Studie repliziert Ergebnisse aus anderen Studien und stellt die Wichtigkeit des wahrgenommenen Peerverhaltens als länderübergreifenden Prädiktor der Kondombenutzung von Jugendlichen heraus.