Standardisierung von Methoden zur Enzymaktivitätsbestimmung und ihre Folgen am Beispiel des Wellensittichs (Melopsittacus undulatus Shaw 1805)
Zusammenfassung Gegenstand und Ziel: Bei Vogelpatienten sind klinische Symptome meist unspezifisch, sodass die Diagnose in vermehrtem Maße mithilfe weiterführender Untersuchungen, wie zum Beispiel klinisch chemischer Blutanalysen gestellt werden muss. Jede quantitative Untersuchung benötigt für ihre Interpretation Referenzbereiche, die nicht nur von der Spezies, sondern auch von der verwendeten Untersuchungsmethode abhängen. Das Ziel der vorliegenden Arbeit war, die aus der Umstellung von standardisierten Methoden der Deutschen Gesellschaft für klinische Chemie (DGKC) auf die Methoden der International Federation of Clinical Chemistries (IFCC) entstehenden Veränderungen im Rahmen der Enzymaktivitätsbestimmungen zu evaluieren. Material und Methoden: In 40 Blutproben von Wellensittichen wurden die Aktivitäten der AST, CK, LDH, GLDH vergleichend mit den beiden genannten Methoden bestimmt. Ergebnisse: Bei allen vier Enzymen konnte über den gesamten Untersuchungsbereich ein linearer Zusammenhang der beiden Methoden festgestellt und Umrechnungsfaktoren ermittelt werden. Schlussfolgerung und klinische Relevanz: Die Ergebnisse zeigen den großen Einfluss der Analysemethode auf das Ergebnis und dokumentieren erneut, dass ein Vergleich von Messwerten mit publizierten Referenzwerten nur dann sinnvoll ist, wenn vergleichbare Methoden verwendet wurden.