Untersuchung zur Wirkung von Kinesio-Tape und IQ-Tape auf die neuromuskuläre Aktivität beim Joggen, Treppensteigen und Drop-Jump
ZusammenfassungHintergrund Applikationen mit elastischem Tape werden positive Wirkungen auf die Bewegung zugeschrieben. Unter anderem werden Attribute wie stoffwechselanregend, entstauend, kräftigend und schmerzlindernd genannt. Das Ziel dieser Interventionsstudie mit einem Within-Subject-Design war die Untersuchung verschiedener elastischer Tapes (Kinesiotape – KT, IQ-Tape – IQ, ohne Tape: OT) auf die neuromuskuläre Aktivierung der Beuge- und Streckkette der unteren Extremität während des Joggens, des Treppensteigens und bei Drop Jumps. Probanden/Methodik Achtzehn gesunde Erwachsene (5 Männer und 13 Frauen) mit einem Durchschnittsalter von 26,3 ± 3,6 Jahren und einem Body-Mass-Index von 22,3 ± 0,7 kg/m2 wurden rekrutiert. Die Teilnehmer absolvierten Laufintervalle mit 10 km/h, 12 km/h und 15 km/h, Treppensteigen und Drop Jumps (10 Versuche). Die Muskelaktivierung des M. vastus medialis und M. vastus lateralis, des M. bizeps femoris, des M. semitendionosus, des M. tibialis anterior, M. gastrocnemius medialis und lateralis wurden erhoben, um das Verhältnis der Muskelaktivierung des M. tibialis anterior zu M. gastrocnemius medialis und lateralis (T/G-ratio) und des M. vastus medialis und lateralis zum M. bizeps femoris und M. semitendinosus (V/I-ratio) zum Zeitpunkt vor (–150 bis 0 ms pre), während (0–30 ms post) und von 30 ms bis 150 ms post der ersten Bodenkontaktaufnahme mit Hilfe elektromyografischer Messungen darzustellen. Die statistische Prüfung erfolgte mittels des nonparametrischen L-Puri-Sen-Verfahrens. Das Signifikanzniveau wurde auf p < 0,05 gesetzt. Ergebnisse Zwei Probanden schieden während der Datenaufnahme aus der Studie aus. Damit konnten von 16 Probanden Daten analysiert werden. Beim Treppenheruntersteigen zeigt IQT in der Voraktivierung (–150 bis 0 ms) vor dem ersten Bodenkontakt einen signifikant erhöhten T/G-ratio im Vergleich zu OT (p = 0,01). Die restlichen Vergleiche von Applikationen mit KT, IQT und OT ergaben keine signifikanten Unterschiede (p > 0,05). Schlussfolgerung Es kann davon ausgegangen werden, dass Kinesiotape – KT und IQ-Tape – IQ keine relevanten detektierbaren Änderungen der Muskelaktivierung bei gesunden Personen hervorrufen. Zukünftige Studien sollten Patienten einschließen, die eine pathologisch veränderte neuromuskuläre Kontrolle aufweisen.