scholarly journals Riechstörungen bei COVID-19 – aktueller Wissensstand

2020 ◽  
Vol 99 (08) ◽  
pp. 531-535
Author(s):  
Martin Sylvester Otte ◽  
Jens Peter Klußmann ◽  
Jan Christoffer Luers

ZusammenfassungNachdem anfängliche Berichte über die SARS-CoV-2-Infektion Riech- und Schmeckstörungen kaum erwähnten, haben mittlerweile mehrere Studien, insbesondere aus Europa und den USA, diese Symptome als Merkmal von COVID-19 bestätigt. Gut 2 Drittel der Erkrankten scheinen im Verlauf der Erkrankung eine Riech- und Schmeckminderung zu erleiden, wobei die meisten der bislang veröffentlichten Studien auf Fragebögen und anamnestischen Daten basieren. Validierte Riechtests wurden bislang nur in wenigen Studien eingesetzt. Eine Unterscheidung zwischen Schmeck- und Geschmacksstörungen, also eine Abgrenzung des retronasalen Aromaschmeckens über das olfaktorische System von der Dysfunktion von Geschmackspapillen und der weiterführenden Hirnnerven, erfolgte in den bisher verfügbaren Studien zumeist nicht. Einige Berichte assoziieren die Riechstörungen mit einem milderen klinischen Krankheitsverlauf. Gleichzeitig stellt das Riechsystem über den Bulbus olfactorius eine Eintrittspforte in das zentrale Nervensystem dar, und eine Riechstörung könnte ein prädisponierender Faktor für zentral-neurologische Symptome sein. Die klinische Bedeutung von Riech- und Schmeckstörungen bei COVID-19-Patienten ist aktuell noch unklar. Weitere offene Fragen betreffen die genaue Prävalenz und die Prognose, sodass insgesamt höherwertige Studien mit validierten Riechtests und größeren Patientenzahlen zu fordern sind.

2013 ◽  
Vol 70 (5) ◽  
pp. 296-303
Author(s):  
Patricia Hirt-Minkowski ◽  
Felix Burkhalter ◽  
Michael Dickenmann

Der Nachweis einer Proteinurie ist ein häufiger Zufallsbefund im Urinteststreifen. Die klinische Bedeutung reicht von einer harmlosen Ursache bis zum Ausdruck einer schweren Nierenerkrankung. Deshalb ist bei Nachweis einer Proteinurie mittels Testreifenuntersuchung eine weiterführende Abklärung notwendig. Dabei empfiehlt sich ein systematisches Vorgehen mit Quantifizierung der Proteinurie mittels Albumin/Kreatinin-Quotienten im Spoturin. Zudem lassen sich mit einer systematischen Untersuchung verschiedene Formen der Proteinurie abgrenzen (glomerulär vs tubulär vs „Überlastung“). Im Kontext mit der Klinik sind eine Beurteilung des Urinsedimentes, die Bestimmung der Nierenfunktion und eine Sonographie der Nieren und ableitenden Harnwege sinnvoll. Patienten mit ungeklärter persistierender Proteinurie und Patienten mit einer ausgeprägten Proteinurie (≥ 1 g pro Tag) müssen einem Nephrologen zugewiesen werden.


2013 ◽  
Vol 70 (5) ◽  
pp. 289-295
Author(s):  
Bettina Winzeler ◽  
Nicole Nigro ◽  
Carla Walti ◽  
Andreas Bock ◽  
Mirjam Christ-Crain

Die Hyponatriämie ist die häufigste Elektrolytstörung und somit nicht selten ein „Zufallsbefund“ bei ambulanten und hospitalisierten Patienten. Während eine akute Hyponatriämie meist klare neurologische Symptome verursacht, ist eine chronische Hyponatriämie oft nur durch milde und unspezifische Symptome wie Müdigkeit, Schwindel oder leichte Verwirrtheit gekennzeichnet. Ein besonderes Augenmerk verdient die milde chronische Hyponatriämie, bei welcher neuere Studien eine Assoziation mit neurokognitiven Defiziten und erhöhter Frakturrate aufweisen. Die Ursachen der Hyponatriämie sind vielfältig und präzise differentialdiagnostische Überlegungen sind angebracht. Die meisten Abklärungs-Algorithmen basieren auf dem Volumenstatus, dieser ist jedoch oft unzuverlässig. Weitere Algorithmen werden zurzeit evaluiert. Von der Diagnose leitet sich die Wahl der geeigneten Behandlungsstrategie ab, welche entweder in isotoner oder hypertoner Flüssigkeitsgabe oder in Flüssigkeitsrestriktion besteht. Eine neue Alternative bei hyper- oder euvolämer Hyponatriämie sind die Vaptane, wobei deren genauer Stellenwert in der Behandlung einer Hyponatriämie noch zu definieren ist.


2015 ◽  
Vol 72 (5) ◽  
pp. 321-326
Author(s):  
Jörg Hansen ◽  
Frank Rassouli ◽  
Martin H. Brutsche

Dyspnoe ist ein häufiges Symptom einer Leistungsintoleranz. In Ruhe ausgeführte Tests können häufig nicht ausreichend eine zugrundeliegende Ursache erklären. Der kardio-pulmonale Belastungstest (CPET) ist der Test der Wahl zur differentialdiagnostischen Abklärung von Atemnot. Der CPET ermöglicht die Identifikation der für die Beschwerden hauptverantwortlichen Ursache. Ein CPET ist vor allem dann sinnvoll, wenn eine gründliche Evaluation mittels Anamnese, Status, EKG, Spirometrie, radiologische Untersuchungen, Blutuntersuchung und arterielle Blutgasanalyse keine Antwort ergeben hat. Der Bestimmung der maximalen Sauerstoffaufnahme kommt zudem eine prognostische Bedeutung bei verschiedenen Beschwerdebildern zu.


Author(s):  
M. Holtmann ◽  
K. Becker ◽  
M. El-Faddagh ◽  
M. H. Schmidt

Zusammenfassung: Einleitung: Die Rolando-Epilepsie ist das häufigste Epilepsie-Syndrom im Kindesalter. Sie ist elektroenzephalographisch charakterisiert durch das Auftreten von fokalen epilepsietypischen Potentialen, den sog. Rolando-Spikes (benigne epilepsietypische Potentiale des Kindesalters, BEPK). BEPK treten mit einer Häufigkeit von etwa 1,5 bis 2,4% bei Kindern auf; nur ein Zehntel erleidet epileptische Anfälle. Methoden: Diese Arbeit gibt einen Überblick über genetische, epidemiologische, radiologische, neurophysiologische, metabolische und neuropsychologische Befunde bei Kindern mit BEPK. Resultate: Der epileptologische Verlauf ist günstig, eventuell auftretende Anfälle sistieren spätestens mit der Pubertät; die epilepsietypischen Potentiale sind dann nicht mehr nachweisbar. Entgegen früherer Annahmen erstreckt sich das Symptomenspektrum über seltene Anfälle hinaus auf neuropsychologische Beeinträchtigungen und Verhaltensauffälligkeiten, auch bei Kindern ohne manifeste Anfälle. Der Einfluss der Rolando-Spikes auf die Entwicklung betroffener Kinder und ihr Verhalten ist unklar. Durch zwei Modelle wird versucht, den Zusammenhang von paroxysmaler EEG-Aktivität und neuropsychologischen Auffälligkeiten zu erklären. Das erste betrachtet die beobachtbaren Defizite als vorübergehende kognitive Beeinträchtigung infolge der epileptischen Aktivität; das zweite sieht als Ursache eine genetisch bedingte zerebrale Reifungsstörung mit enger Verwandtschaft zu Teilleistungsstörungen. Schlussfolgerung: Die Behandlungsnotwendigkeit neuropsychiatrischer Symptome bei Kindern mit BEPK ohne manifeste Anfälle wird derzeit kontrovers diskutiert.


2016 ◽  
Vol 76 (10) ◽  
Author(s):  
N Schwertner-Tiepelmann ◽  
J Marschke ◽  
A Hagedorn ◽  
C Erschig ◽  
F Schwab ◽  
...  
Keyword(s):  

Phlebologie ◽  
2004 ◽  
Vol 33 (06) ◽  
pp. 186-190 ◽  
Author(s):  
T. Hofer

Zusammenfassung Ziel: Welche klinische Bedeutung hat das echte Magnakrossenrezidiv (MKR) im Kontext mit der natürlichen Progression der Varizenkrankheit in einem Kollektiv von Voroperierten (KVO)? Methode: Bei 221 Patienten mit erneuter Varizenbildung bei Zustand nach früher erfolgten Krossektomien mit oder ohne Stripping epifaszialer Varizen werden die MKR und die von ihnen ausgehenden Rezidivvarizen auf ihre klinische und hämodynamische Relevanz hin untersucht und den im Rahmen der Progression der Varikosis neu aufgetretenen Magnakrosseninsuffizienzen (nMKI) gegenübergestellt. Ergebnisse: Neben 112 nMKI bestehen 118 MKR, 46 von ihnen stehen in Verbindung mit einem noch in situ gelegenen Magnastamm (oder kalibermäßig vergleichbarem Gefäß). In 50% lässt sich in diesen Fällen photoplethysmographisch ein pathologischer T0-Wert <19 s nachweisen. 54 MKR, in Verbindung stehend mit unsystematischen Seitenastvarizen oder einer Vena saphena magna accessoria zeigen nur in 24% T0-Werte <19 s (p = 0,014). 39% der MKR erfordern eine erneute operative Revision. Dies entspricht 20% der duplexsonographisch nachgewiesenen MKR und nMKI im KVO. Schlussfolgerung: Die klinische Relevanz der MKR bleibt bescheiden im direkten Vergleich mit der Progression der Varizenkrankheit.


1968 ◽  
Vol 07 (01) ◽  
pp. 37-45
Author(s):  
A. Skupenová ◽  
Š. Hupka ◽  
V. Kováč ◽  
J. Jančina ◽  
Š. Šimko
Keyword(s):  

ZusammenfassungIn der Einführung wird ein Hinweis auf den derzeitigen Stand der Radio-isotopen-Diagnostik von Herdveränderungen des Skeletts im Hinblick auf die Anwendungsmöglichkeit verschiedener osteotroper radioaktiver Elemente gegeben. Dann wird die für 85Sr-Distributionsuntersuchungen im Skelett angepaßte profilographische Methode beschrieben und über einige mit dieser Untersuchungstechnik gewonnenen Ergebnisse berichtet. Weiter werden die Interpretationsmöglichkeiten der Profilogramme sowie die Bedingungen für Erhaltung von zuverlässigen 85Sr-Skelett-Profilogrammen diskutiert. Abschließend wird auf die Vorteile dieser Methode, auf ihre Stellung zur Röntgen-Diagnostik und ihre klinische Bedeutung hingewiesen.


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