Diagnostik und Therapie des Erysipels: Ein Positionspapier der Initiative Chronische Wunden (ICW) e. V.
ZusammenfassungDas Erysipel ist eine bakterielle Weichgewebeinfektion, die durch β-hämolysierende Streptokokken verursacht wird und sich entlang der Lymphspalten der Haut nach proximal ausbreitet. Die Eintrittspforten der Erreger können kleinere Verletzungen oder auch chronische Wunden sein. Die Diagnose Erysipel wird klinisch durch die sich ausbreitende Rötung und Überwärmung der Haut, den reduzierten Allgemeinzustand mit Fieber und Schüttelfrost sowie mittels serologischer Entzündungsparameter gestellt und muss von zahlreichen Differenzialdiagnosen abgegrenzt werden. Die systemische Therapie erfolgt meist mit Penicillin. In der Lokaltherapie ist der Stellenwert der Maßnahmen wie Kompressionstherapie oder Kühlung derzeit noch umstritten. Insbesondere für die Rezidivprophylaxe sind die langfristige Therapie des Lymphödems sowie die konsequente Vermeidung und Therapie von Eintrittspforten essenziell.