Persistierende Beschwerden nach akuter COVID-19-Erkrankung: „Long-COVID“?
Was ist neu? Prävalenz und Risikofaktoren Die Gesamthäufigkeit von Langzeitbeschwerden ist unklar. Als Risikofaktoren konnten bisher der Schweregrad der Akuterkrankung, weibliches Geschlecht und Grunderkrankungen identifiziert werden. Klinik und Pathogenese Die Pathogenese ist nicht geklärt. Ebenso unbekannt ist die Prognose über den Verlauf der Beschwerden. Wichtig erscheint ein symptomgeleiteter Ausschluss von behandlungsbedürftigen Alternativdiagnosen. Für den Beschwerdekomplex gibt es bislang weder einen einheitlichen Begriff („Long-COVID“) noch eine einheitliche Definition. Häufig wird die Definition des NICE verwendet, das zwischen anhaltendem COVID-19 bei Beschwerden 4–12 Wochen bzw. einem Post-COVID-19-Syndrom mehr als 12 Wochen nach Akuterkrankung unterscheidet.Eine verzögerte Rekonvaleszenz oder persistierende Beschwerden scheinen nach COVID-19 häufiger als nach anderen akuten Infektionskrankheiten aufzutreten und beinhalten vor allem ein Erschöpfungssyndrom mit Belastungsintoleranz, Brustschmerzen/Belastungsdyspnoe und verschiedene neurologische bzw. neuropsychiatrische Symptome. Diagnostik und Therapie Diagnostik und Therapie sollten interdisziplinär erfolgen. Physiotherapie, psychologische/psychosomatische Anbindung und Möglichkeiten der Rehabilitation sollten erwogen werden. Insbesondere bei persistierender pulmonaler Symptomatik können Patienten von einer Rehabilitationsmaßnahme profitieren. Daten zur Effektivität einer Impfung im Sinne eine Beschwerdelinderung bei Long- COVID fehlen.