Evaluation der Implementierung eines zugelassenen Künstliche-Intelligenz-Systems zur Erkennung der diabetischen Retinopathie

Author(s):  
Pia Roser ◽  
Carsten Grohmann ◽  
Jens Aberle ◽  
Martin Spitzer ◽  
Robert Kromer

Zusammenfassung Einleitung Ziel der Studie war die Evaluation der Genauigkeit einer auf einem Künstliche-Intelligenz-System (KI) basierenden Bewertung von Fundusfotografien im Vergleich zum Augenarzt in Bezug auf das diabetische Retinopathie-Screening in einer internistisch geführten Klinik. Zudem erfolgte die Erhebung der Gesamtuntersuchungsdauer wie auch der Patienten- und Untersucherzufriedenheit. Methoden Im Rahmen der Studie erhielten 112 ambulante Patienten eine Fundusfotografie mit automatisierter Diagnose der diabetischen Retinopathie (DR) über das IDx-DR-System (Digital Diagnostics). Die Aufnahmen erfolgten mit der Kamera Topcon TRC-NW400 (Topcon Corp. Japan). Einschlusskriterium war die Diagnose eines Diabetes mellitus Typ 1, 2 oder 3. Bei Patienten, bei denen keine Aufnahme mit ausreichender Qualität in Miosis durchgeführt werden konnte, erfolgte die Aufnahme in Mydriasis. Ergebnisse Von 112 Patienten konnte bei 107 Patienten (95,5 %) durch das Grading mittels IDx-DR, anhand der Fundusaufnahmen, eine Analyse durchgeführt werden – vs. bei 103 Patienten (91,9 %) durch das Grading derselben, hochauflösenden Fundusaufnahmen durch Augenärzte. Bei den verbleibenden Patienten war eine Beurteilung allein durch die Funduskopie in Mydriasis möglich. Es zeigte sich eine hochsignifikante Korrelation bezüglich der Einschätzung der Schwere der diabetischen Retinopathie zwischen Untersucher und dem IDx-DR-System (Correlation coefficient (r) = 0,8738; p < 0,0001). Die Patientenzufriedenheit lag bei 4,5 ± 0,6 [1–5], die Gesamtdauer der Untersuchung in Miosis lag im Mittel bei 3:04 ± 0:28 [min:sek]. Schlussfolgerung Das Retinopathiescreening mittels IDx-DR ermöglicht die automatisierte, zeitnahe und zuverlässige Beurteilung bzgl. des Vorliegens einer diabetischen Retinopathie mit einem robusten technischen und klinischen Arbeitsfluss, der mit einer hohen Patientenzufriedenheit einhergeht.

2005 ◽  
Vol 14 (2) ◽  
pp. 96-102 ◽  
Author(s):  
Simone von Sengbusch ◽  
Verena Wagner ◽  
Esther Müller-Godeffroy ◽  
Olaf Hiort ◽  
Ute Thyen

Zusammenfassung. Kinder und Jugendliche mit Diabetes mellitus Typ 1 sowie ihre Eltern benötigen regelmäßig Schulungen, um die komplexe Diabetestherapie angemessen im Alltag umsetzen zu können. Seit 1999 bietet ein mobiles Diabetesschulungs- und Behandlungsteam der Universitätskinderklinik Lübeck in acht Kinderkliniken des Bundeslandes strukturierte, stationäre Diabetesschulungen für Kinder, Jugendliche und Eltern an. Das Schulungskonzept wird beschrieben und die Auswirkungen auf die Belastung der Eltern untersucht. Es fand sich eine verminderte Belastung der Eltern in Bezug auf die praktische Umsetzung der Diabetestherapie im Alltag. Persönliche und familiäre Probleme der Eltern wurden durch die Schulung nicht beeinflusst. Es ist anhand unserer Ergebnisse zu überlegen, ob Zeitrahmen und Setting des Schulungsmodells stärker auf die Belange von Eltern fokussieren sollten. Das Studienergebnis unterstreicht die Notwendigkeit der psychosozialen Unterstützung von Eltern diabeteserkrankter Kinder als ein wesentlicher Bestandteil der Langzeitbetreuung.


2009 ◽  
Vol 66 (3) ◽  
pp. 183-188 ◽  
Author(s):  
Philipp Prahs ◽  
Horst Helbig

Die diabetische Retinopathie ist die häufigste Erblindungsursache von Personen im erwerbsfähigen Alter in der industrialisierten Welt. Eine rechtzeitige gute Stoffwechseleinstellung mit Behandlung begleitender vaskulärer Risikofaktoren reduziert das individuelle Risiko erheblich. Regelmäβige augenärztliche Screening-Untersuchungen auch asymptomatischer Diabetiker sind notwendig, um eine rechtzeitige Therapie sicherzustellen, da eine bereits eingetretene Reduktion der Sehschärfe oftmals irreversibel ist. Die augenärztliche Behandlung ist indiziert beim Auftreten von Gefäβproliferationen (Neovaskularisationen) auf der Netzhaut, die zu Glaskörperblutungen und traktiven Netzhautablösungen führen können. Durch die panretinale Laserkoagulation wird das Verhältnis zwischen Sauerstoffverbrauch und –angebot verbessert und damit der Stimulus für Neovaskularisationen reduziert. Bei Auftreten eines diabetischen Makulaödems können parazentrale Laserkoagulationen oder gegebenenfalls intravitreale Medikamenteninjektionen zur Stabilisierung der Kapillarpermeabilität und Erhalt der Sehschärfe durchgeführt werden. In fortgeschrittenen Stadien muss die Entscheidung zum chirurgischen Vorgehen mit der Pars-plana-Vitrektomie individuell getroffen werden.


2015 ◽  
Vol 63 (3) ◽  
pp. 181-186 ◽  
Author(s):  
Paul L. Plener ◽  
Rebecca C. Groschwitz ◽  
Cindy Franke ◽  
Jörg M. Fegert ◽  
Harald J. Freyberger

Die Adoleszenz ist häufig die Lebensphase, in der sich psychiatrische Phänomene des Erwachsenenalters erstmals manifestieren. Darüber hinaus stellt sie auch eine Phase des Übergangs zwischen den Versorgungssystemen der Kinder- und Jugendpsychiatrie und dem der Psychiatrie und Psychotherapie des Erwachsenenalters dar. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der stationären psychiatrischen Versorgungssituation der Adoleszenten in Deutschland. Berichtet wird eine Analyse der stationären psychiatrischen Versorgung in der Altersgruppe der 15- bis 25-Jährigen in Deutschland in den Jahren 2003 bis 2012, basierend auf Krankenhaus Entlassdiagnosen. Trotz stagnierender Bevölkerungszahlen in der Altersgruppe der 15- bis 25-Jährigen findet sich eine deutliche Zunahme der stationären Behandlungen im Verlauf der letzten 10 Jahre. Es finden sich deutliche Unterschiede in der Häufigkeit der Behandlung von Störungsbildern der Kategorie F8 und F9 in der Altersgruppe der 15- bis unter 20-Jährigen im Vergleich zu den 20- bis unter 25-Jährigen. Die Brüche in den stationären Behandlungsraten der ICD-10 Kategorien F8 und F9 können als Hinweis auf eine mangelhaft ausgebaute Schnittstelle zwischen der Kinder- und Jugendpsychiatrie und der Psychiatrie und Psychotherapie des Erwachsenenalters gesehen werden. Eine durchgängig über Versorgungssysteme gedachte Adoleszenzpsychiatrie könnte es schaffen diesen Übergang zu erleichtern.


Praxis ◽  
2006 ◽  
Vol 95 (50) ◽  
pp. 1983-1986
Author(s):  
Daum ◽  
Zeitz

Das klassische Krankheitsbild der einheimischen Sprue mit starker Gewichtsabnahme und Fettstühlen wird im Vergleich zu den atypischen milden Formen heutzutage verhältnismässig deutlich seltener diagnostiziert. Zu den atypischen Manifestationen der einheimischen Sprue zählen inzwischen nicht nur internistische Krankheitsbilder wie Leber- und Gelenkserkrankungen, sondern auch gynäkologische, dermatologische und neurologische Erkrankungen. Daneben sollte das erhöhte Risiko einer einheimischen Sprue immer bei Vorliegen eines Diabetes mellitus Typ 1, eines IgA-Mangels und anderer autoimmuner Erkrankungen bedacht werden. Die Differentialdiagnostik der unter einer glutenfreien Diät refraktären Sprue umfasst eine Vielzahl von unterschiedlichen Grunderkrankungen. Neben einem erhöhten Risiko mit unbehandelter einheimischer Sprue ein intestinales T-Zelllymphom zu entwickeln, besteht auch ein erhöhtes Risiko für andere Malignome, wie z.B. das Ösophaguskarzinom.


2019 ◽  
Vol 14 (05) ◽  
pp. e1-e1
Author(s):  
Michaela Heinrich ◽  
Karina Boß ◽  
Jutta Wendenburg ◽  
Dörte Hilgard ◽  
Simone von Sengbusch ◽  
...  

2010 ◽  
Vol 7 (08) ◽  
pp. 376-377
Author(s):  
F.P. Busse-Voigt ◽  
M. Stummvoll ◽  
W. Kiess ◽  
Thomas Michael Kapellen

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