Die stationäre psychiatrische Versorgung Adoleszenter in Deutschland

2015 ◽  
Vol 63 (3) ◽  
pp. 181-186 ◽  
Author(s):  
Paul L. Plener ◽  
Rebecca C. Groschwitz ◽  
Cindy Franke ◽  
Jörg M. Fegert ◽  
Harald J. Freyberger

Die Adoleszenz ist häufig die Lebensphase, in der sich psychiatrische Phänomene des Erwachsenenalters erstmals manifestieren. Darüber hinaus stellt sie auch eine Phase des Übergangs zwischen den Versorgungssystemen der Kinder- und Jugendpsychiatrie und dem der Psychiatrie und Psychotherapie des Erwachsenenalters dar. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der stationären psychiatrischen Versorgungssituation der Adoleszenten in Deutschland. Berichtet wird eine Analyse der stationären psychiatrischen Versorgung in der Altersgruppe der 15- bis 25-Jährigen in Deutschland in den Jahren 2003 bis 2012, basierend auf Krankenhaus Entlassdiagnosen. Trotz stagnierender Bevölkerungszahlen in der Altersgruppe der 15- bis 25-Jährigen findet sich eine deutliche Zunahme der stationären Behandlungen im Verlauf der letzten 10 Jahre. Es finden sich deutliche Unterschiede in der Häufigkeit der Behandlung von Störungsbildern der Kategorie F8 und F9 in der Altersgruppe der 15- bis unter 20-Jährigen im Vergleich zu den 20- bis unter 25-Jährigen. Die Brüche in den stationären Behandlungsraten der ICD-10 Kategorien F8 und F9 können als Hinweis auf eine mangelhaft ausgebaute Schnittstelle zwischen der Kinder- und Jugendpsychiatrie und der Psychiatrie und Psychotherapie des Erwachsenenalters gesehen werden. Eine durchgängig über Versorgungssysteme gedachte Adoleszenzpsychiatrie könnte es schaffen diesen Übergang zu erleichtern.

Author(s):  
Jona T. Stahmeyer ◽  
Melissa Hemmerling ◽  
Birte Burger ◽  
Sveja Eberhard ◽  
Christian Krauth ◽  
...  

Zusammenfassung Hintergrund Die nichtalkoholische Fettlebererkrankung (NAFLD) zählt zu den häufigsten Lebererkrankungen in Deutschland. Langfristig besteht das Risiko einer Leberzirrhose und weiterer Folgeerkrankungen. Epidemiologische Studien zur NAFLD in Deutschland liegen kaum vor. Ziel der vorliegenden Arbeit ist eine dezidierte Analyse der administrativen Inzidenz und Prävalenz (der diagnostizierten Erkrankungen) im Zeitraum von 2008 bis 2018. Methodik Die Grundlage der Analysen bilden GKV-Routinedaten. Es wurden Personen mit durchgängiger Versicherung im Analysejahr sowie im 3-jährigen Vorbeobachtungszeitraum eingeschlossen (1,7–2 Mio. Versicherte pro Analysejahr). Erkrankte Personen wurden über relevante ICD-10-Codes (K76.0 und K75.8) identifiziert. Ergebnisse Im Jahr 2018 wurde bei 4,66 % der Versicherten eine NAFLD-Diagnose gestellt, eine erstmalige Diagnose lag bei 0,87 % vor. Diagnosen einer Fettleberentzündung (NASH) waren mit 0,09 % selten. Im Zeitverlauf zeigt sich eine steigende NAFLD-Prävalenz, wobei sich die Zahl der jährlich erstmals diagnostizierten Patienten kaum verändert hat. Bei Vorliegen von Erkrankungen des metabolischen Syndroms war die Wahrscheinlichkeit einer NAFLD signifikant erhöht. Schlussfolgerungen Es zeigt sich, dass eine NAFLD im ärztlichen Alltag häufig diagnostiziert wird, auch wenn Daten aus populationsbasierten Untersuchungen eine noch höhere Prävalenz vermuten lassen.


Author(s):  
Inge Kamp-Becker ◽  
Klaus Baumann ◽  
Linda Sprenger ◽  
Katja Becker

Fragestellung: Die «Multiple complex developmental disorder» (MCDD) ist ein wenig bekanntes Störungsbild, das durch Auffälligkeiten in der Emotionsregulation, der sozialen Interaktion und Denkstörungen gekennzeichnet ist. Weder im Klassifikationssystem des ICD-10, noch im DSM-IV kommt diese Diagnose vor. Methodik: In der vorliegenden Arbeit wird eine Übersicht über die diagnostischen Kriterien und den aktuellen Forschungsstand zum Konzept der MCDD gegeben und anhand einer Kasuistik eines 17-jährigen Jugendlichen illustriert. Ergebnis: Das Störungsbild der MCDD weist Überschneidungen zu autistischen Störungen, aber auch zu Störungen aus dem schizophrenen Formenkreis auf. Eine klare Abgrenzung bzw. Zuordnung ist bisher nicht eindeutig möglich. Schlussfolgerungen: Viele Fragen bezüglich des Störungsbildes bleiben offen, weitere Forschung ist hier vonnöten.


Author(s):  
Jelena Zumbach ◽  
Florian Kolbe ◽  
Bärbel Lübbehüsen ◽  
Ute Koglin

Zusammenfassung. Zielsetzung: Ziel dieser Untersuchung ist es, Häufigkeiten psychischer Auffälligkeiten und Verteilungen nach zugrunde liegenden familienrechtlichen Fragestellungen bei familienpsychologisch begutachteten Kindern und Jugendlichen an einer umfassenden Stichprobe zu ermitteln. Methode: Grundlage für die Erhebung sind 298 psychologische Sachverständigengutachten, die im Zeitraum von 2008 bis 2012 an einem Bremer Gutachteninstitut erstellt wurden. Dies ergibt eine Gesamtstichprobe von N = 496 Kindern und Jugendlichen. Die Datenerhebung und -auswertung erfolgt nach der quantitativen Inhaltsanalyse. Ergebnisse: Bei insgesamt 39.5 % der Kinder und Jugendlichen liegt mindestens eine psychische Auffälligkeit (in Anlehnung an die ICD-10, Kapitel F) vor. Die Komorbiditätsrate liegt insgesamt bei 38.7 %. Psychische Auffälligkeiten im Bereich Entwicklungsstörungen werden bei 12.3 % der Kinder und Jugendlichen berichtet, 22.8 % zeigen Auffälligkeiten im Bereich der Verhaltens- und emotionalen Störungen. Bei 11.5 % der Kinder und Jugendlichen wird von Gewalterfahrungen gegen die eigene Person berichtet. Die Verteilung spezifischer psychischer Auffälligkeiten nach den zugrunde liegenden familienrechtlichen Fragestellungen wird dargestellt. Schlussfolgerungen: Anhand der Ergebnisse konnte in einem explorativen Ansatz ein erster empirischer Überblick über psychische Auffälligkeiten bei den begutachteten Kindern und Jugendlichen an einer umfassenden Stichprobe geliefert werden. Es wird eine hohe Forschungsnotwendigkeit durch weitere Studien deutlich, welche die Verteilung psychischer Störungen und Zusammenhänge mit zugrunde liegenden familienrechtlichen Fragestellungen weiterführend untersuchen.


2004 ◽  
Vol 12 (3) ◽  
pp. 89-101 ◽  
Author(s):  
Ralph Hubel ◽  
Sonja Lehrke ◽  
Reinhold G. Laessle

Zusammenfassung. Dargestellt wird eine Metaanalyse zum Thema “Wirksamkeit verhaltenstherapeutischer Adipositastherapie bei Kindern und Jugendlichen“. Nach einer zusammenfassenden Beschreibung der Charakteristika von 35 Studien werden die Ergebnisse von 17 untersuchten Therapiegruppen, für die Effektstärken berechnet werden konnten, deskriptivstatistischen Effektstärkenanalysen unterzogen. Auf der Basis der Daten von 352 untersuchten Personen ergab sich eine Effektstärke von d = 1.85 für den Body Mass Index (BMI) bzw. von 2.12 für das prozentuale Übergewicht (N = 131) im Prä-post-Vergleich. Zum Katamnesezeitpunkt lagen die Effektstärken bei 0.56 für den BMI (N = 120) bzw. 0.77 für das prozentuale Übergewicht (N = 88). Bezüglich des Selbstwerts ergaben sich Effektstärken von 0.52 (N = 96) nach der Therapie bzw. 0.65 zur Katamnese (N = 75). Abschließend werden die Aussagekraft der Ergebnisse dieser Metaanalyse kritisch diskutiert und Vorschläge für die zukünftige Forschung zum genannten Thema formuliert.


2011 ◽  
Vol 31 (05) ◽  
pp. 334-342 ◽  
Author(s):  
I. Foeldvari ◽  
K. Minden ◽  
G. Ganser ◽  
J.-P. Haas ◽  
A. Hospach ◽  
...  

Zusammenfassung Hintergrund: Seit Einführung der TNF-Inhibitoren in die Therapie der juvenilen idiopathischen Arthritis (JIA) hat sich die Prognose für viele Patienten erheblich verbessert. Ziele und Methoden: Daten des deutschen JIA-Etanercept-Registers wurden in Jahreskohorten von 2000–2010 bzgl. Patientencharakteristika, Vorbehandlung, Begleittherapie und Krankheitsaktivität analysiert. Die Wirksamkeit der Therapie wurde anhand der PedACR30/50/70-Kriterien und Kriterien für inaktive Erkrankung und Remission analysiert. Sicherheitsbewertungen erfolgten auf der Basis von Berichten über unerwünschte Ereignisse. Ergebnisse: Von 2000 bis 2010 wurden 1335 mit Etanercept behandelte JIA-Patienten in das Register aufgenommen. Am häufigsten erhielten Patienten mit einer seronegativen Polyarthritis Etanercept. In den frühen Jahreskohorten lag der Anteil von Patienten mit einer systemischen JIA bei 26 %, zuletzt zwischen zwei und fünf Prozent. Demgegenüber stieg der Anteil von Patienten mit einer Enthesitis-assoziierten Arthritis von zwei Prozent auf 17 % an. Die initial aufgenommenen Patienten wurden zuvor mit zahlreichen Antirheumatika (Mittel 3,4) einschließlich Zytostatika vorbehandelt. Diese Anzahl reduzierte sich über die Jahre auf 1,3/Patient. In der initialen Patientenkohorte wurden Kortikosteroide bei 83 %, Methotrexat bei 95 % und andere DMARDs bei 45 % der Patienten begleitend eingesetzt. Diese Begleitmedikation verminderte sich bei der Patientenkohorte mit Behandlungsbeginn in 2010 auf 27 %, 67 % und zehn Prozent. Die mittlere Krankheitsdauer vor Behandlungsbeginn nahm von 6,1 Jahren (Median 4,5 Jahre) auf 3,4 Jahre (Median 1,9 Jahre) ab. Der Anteil der Patienten mit einem PedACR70-Score nach Abschluss der ersten zwölf Behandlungsmonate stieg von 57 % auf 74 % an. Eine inaktive Erkrankung innerhalb eines Jahres wurde bei 24 % der initialen Patientenkohorte dokumentiert, während sich diese Rate im Beobachtungsverlauf auf 54 % erhöhte. Die Gesamtzahl unerwünschter Ereignisse im ersten Jahr der Behandlung war konstant, während die Rate schwerwiegender unerwünschter Ereignisse von 0,13/Patient auf 0,02/Patient sank. Fazit: Bei JIA-Patienten wird eine Therapie mit Etanercept zunehmend früher begonnen. Es erfolgen weniger Vorbehandlungen und es werden weniger Medikamente begleitend eingesetzt. Dabei zeigt sich eine verbesserte Verträglichkeit mit weniger ernsthaften Nebenwirkungen und eine höhere Effektivität.


2014 ◽  
Vol 33 (06) ◽  
pp. 427-433 ◽  
Author(s):  
H.-J. Assion ◽  
M. Bender ◽  
R. G. Siefen ◽  
E. Koch

ZusammenfassungSeit einigen Jahren hat die wissenschaftliche Beschäftigung mit der interkulturellen Öffnung im Gesundheitswesen zunehmend an Bedeutung gewonnen. Es bestehen vielfältige Bestrebungen, die Behandlung von Patienten mit Migrationshintergrund zu verbessern. Für die stationäre psychiatrische Versorgung gab es nur wenige, belastbare Daten. Zusammenfassend beschrieben werden die Ergebnisse wichtiger Erhebungen. Die dargestellte Umfrage der Bundesdirektorenkonferenz erlaubt tiefere Einblicke in aktuelle Rahmenbedingungen und Strukturen psychiatrischer Krankenhäuser bezogen auf ihre interkulturelle Öffnung. Auf Entwicklungsperspektiven kultursensibler Diagnostik und Therapie von Patienten mit Migrationshintergrund sowie auf eine zukünftige Versorgungsforschung in diesem Bereich wird eingegangen.


Author(s):  
Elizabeth Sierocinski ◽  
Aniela Angelow ◽  
Armin Mainz ◽  
Jochen Walker ◽  
Jean-François Chenot
Keyword(s):  

Zusammenfassung Hintergrund Methotrexat (MTX) ist das das am häufigsten verordnete krankheitsmodifizierende Antirheumatikum. Ein regelmäßiges Labormonitoring wird empfohlen, um Nebenwirkungen wie Hepatotoxizität und Myelotoxizität sowie MTX-Toxizität-begünstigende Zustände wie eingeschränkte Nierenfunktion früh zu erkennen. Zudem wird eine prophylaktische Folsäuregabe empfohlen. Diese Arbeit untersucht, ob die empfohlene Kontrolluntersuchungen und Folsäureverordnungen während der MTX-Therapie durchgeführt werden. Material und Methoden Abrechnungsdaten der gesetzlichen Krankenkassen vom 01.01.2009 bis 31.12.2013 wurden analysiert. Aus der Forschungsdatenbank des InGef (Institut für angewandte Gesundheitsforschung Berlin, früher Health Risk Institute) wurden 40.087 Erwachsene mit einer kodierten rheumatischen Erkrankung (ICD-10-Codes M05–M18), ohne Karzinomdiagnose und ohne MTX-Verordnung ≥ 12 Monate vor Erstverordnung extrahiert. Es wurde analysiert, ob Laborkontrollen entsprechend den Handlungsempfehlungen, eine jährliche rheumatologische Betreuung sowie die Verordnung von Folsäure erfolgten. Ergebnisse Es begannen 12.451 Patienten eine neue MTX-Therapie im Beobachtungszeitraum. Das Blutbild, die Leberwerte und die Nierenfunktion wurden bei 42–46 % und der Urinstatus bei 14 % der Patienten wie empfohlen untersucht; 84 % befanden sich in regelmäßiger rheumatologischer Betreuung, und 74 % bekamen eine Folsäureprophylaxe. Möglicherweise MTX-assoziierte schwerwiegende Komplikationen wurden in 0,7 bis 3,5 Fällen/1000 Personenjahre beobachtet. Diskussion Kontrolluntersuchungen bei MTX-Therapie werden seltener als empfohlen durchgeführt. Möglicherweise MTX-assoziierte Komplikationen sind aus der Praxisperspektive sehr selten. Einerseits sind Maßnahmen für die bessere Koordination der Kontrolluntersuchungen erforderlich. Andererseits müssen der Nutzen des Monitorings und die Abstände der Monitoringintervalle durch empirische Untersuchungen besser belegt werden.


1982 ◽  
Vol 6 (1) ◽  
pp. 1-28 ◽  
Author(s):  
Dimitrios Sotiropoulos

ZUSAMMENFASSUNG Die soziale Wurzeln der neugriechischen Diglossie Die Geschichte der neugriechischen Diglossie wird in diesem Artikel dargestellt. Ihre Anfänge finden wir bereits im hellenistischen Zeitalter. Sie dauert dann durch die tausendjährige byzantinische Epoche und die vierhundert Jahre der türkischen Besatz-ung sowie durch die bisher ein hundert sechzig Jahre des unabhängigen griechischen staates bis zum heutigen tag. Eine Analyse erleuchtert die wirtschaftlichen und soziokulturellen Bedingungen, die die tausendjährige sprachliche Zerspaltung ermöglichten. Das Problem der griechischen Diglossie wird mit der diglossischen Situation in den arabischen Ländern, China, Indien, und Äthiopien verglichen. Aus diesem Vergleich wird eine Reihe ähnliche sozioökonomische und kulturelle Barrieren auf-zeigen. Der neuliche Versuch der Regierung Karamanlis, das griechische Diglossie-problem zu lösen, wird zum Schlus analysiert. Eine dauernde Lösung lässt sich aber noch nicht blicken. RESUMO La Sociaj Radikoj de la Moderna Greka Diglosio La jena artikolo sekvas la historion de la moderna greka diglosio ekde ties komencigo en la helenisma epoko, tra la mil jaroj de la bizanca epoko, la kvarcent jaroj de turka okupado, kaj la cent sesdek jaroj de la greka sendependeco, al la nuntempo. Ni anal-izas kaj esploras la ekonomiajn kaj socikulturajn kondicojn, kiuj ebligis tiun miljaran lingvan fendon. Ni krome komparas la grekan diglosian problemon kun tiu en la arabaj landoj, Činio, Hinda Unio, kaj Etiopio. El tiu tomparo evidentas aro da similaj di-glosiaj fenomenoj, kiuj denova indikas similajn sociekonomiajn kaj kulturajn barilojn. La lastatempa klopodo de la registaro Karamanlis, solvi la grekan diglosian problemon, estas fine analizita. La perspektivo de efektiva, daura solvo ne elvokas grandan esperon.


Bauingenieur ◽  
2021 ◽  
Vol 96 (06) ◽  
pp. 191-200
Author(s):  
Martin Fußeder ◽  
Roland Wüchner ◽  
Kai-Uwe Bletzinger

Der Beitrag handelt von der computergestützten Sensitivitätsanalyse, mit welcher eine systematische Bewertung der Empfindlichkeit von Antwortgrößen eines statischen Systems bei variierenden Modellparametern möglich ist. Konkret wird gezeigt, wie zur Berechnung von Sensitivitäten die Technik der Einflusslinien verallgemeinert werden kann. Die vorgeschlagene Generalisierung ermöglicht eine Erweiterung des klassischen Ansatzes für verschiedenste Systemantwortgrößen, Parameter und Strukturtypen und vereint somit numerische Methoden der Sensitivitätsanalyse mit klassischem Ingenieurverständnis bezüglich Einflusslinien. Der Aufsatz gewährt Einblicke in die theoretischen Hintergründe des Ansatzes und zeigt auf, wie die Ergebnisse graphisch aufbereitet werden können, um schnell und zielgerichtet wichtige Parameter hinsichtlich der betrachteten Systemantwortgröße zu identifizieren. Somit eignet sich die Methode als Hilfsmittel im Rahmen von Bemessung und Sicherheitsbeurteilung. Hierfür wird eine Analyse- und Entscheidungskette vorgeschlagen, welche dabei helfen soll, relevante Systemempfindlichkeiten zu identifizieren und beurteilen.


Author(s):  
Claudia De Witt
Keyword(s):  

Die Bedeutung des mediengestützten Lernens nimmt in allen Bildungskontexten zu, wie in Schule, Hochschule und Weiterbildung. Neuen Medien wird eine entscheidende Rolle bei der Veränderung des Lehrens und Lernens zugesprochen. Die Faszination dieser Medien liegt z.B. darin, dass sie mit ihrem Distributionspotenzial über Lernressourcen mit Datenbanken, Lernmaterialien, Expertenwissen verfügen. Sie zeichnen sich aber auch durch ihr Interaktions- und Kommunikationspotenzial aus, mit dem sie die Organisation zeit- und ortsflexibler Lernprozesse beeinflussen und verändern (vgl. Hesse/Friedrich 2001). In Lehr- und Lernprozessen können neue Medien drei Funktionen übernehmen: die Funktion als Wissenswerkzeug sowie ihr Einsatz zur Wissensrepräsentation und zur Wissensvermittlung. Angesprochen sind damit Multimedia-Dokumente, Hypertext-Strukturen und Netzwerkdienste. Andererseits setzen neue Medien und insbesondere das Internet die gesellschaftlichen, sozialen und kulturellen Differenzierungs- und Individualisierungstendenzen fort. Neue Medien wie das Internet verändern Menschen in ihrem Denken und Handeln, beeinflussen gesellschaftliche Institutionen. Diese Veränderungsprozesse betreffen die Perspektive von Bildung. Betrachtet man die aktuelle medienpädagogische Forschungslandschaft, so lässt sich eine Polarisierung ausmachen, auf die Marotzki (2000) hingewiesen hat: nämlich die Polarisierung der medienpädagogischen Thematik mit lerntheoretischen Implikationen einerseits und bildungstheoretischen Überlegungen andererseits.


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