Diabetes und rheumatische Erkrankungen

2012 ◽  
Vol 32 (03) ◽  
pp. 148-153
Author(s):  
T. Neumann

ZusammenfassungEine steigende Lebenserwartung und Veränderungen im Lebensstil, die durch geringere physische Aktivität und eine höhere Aufnahme hochkalorischer Nahrungsmittel geprägt sind, tragen zu der weltweit steigenden Inzidenz von Diabetes mellitus bei. Neben den mikro- und makrovaskulären Komplikationen der Erkrankung sind Veränderungen am Skelettsystem Bestandteil der Komorbidität der Patienten. Besondere klinische Bedeutung haben Arthropathien und Periarthropathien an den Händen, Schultern und Füßen. Obwohl diese Veränderungen mit der Dauer des Diabetes mellitus und mit dem Alter der Patienten zunehmen, besteht eine direkte Assoziation zur Stoffwechseleinstellung nicht für alle Veränderungen. Auch eine Osteoarthritis tritt häufiger bei Patienten mit Diabetes mellitus auf. Die meisten skelettalen Komplikationen lassen sich anhand des klinischen Bildes diagnostizieren. Radiologische Befunde können ergänzend zur Differenzialdiagnose notwendig sein. Die Therapie der einzelnen Krankheitsbilder unterscheidet sich nicht von der Behandlung bei stoffwechselgesunden Patienten.

2011 ◽  
Vol 31 (01) ◽  
pp. 40-44
Author(s):  
B. Greitemann

ZusammenfassungOrthopädische Maßschuhversorgungen sind bei einer Vielzahl von Erkrankungen im orthopädisch-traumatologischen Bereich hilfreich, um die Patienten frühestmöglichst beruflich und privat reintegrieren zu können. Dies betrifft Arthrosen, rheumatische Erkrankungen, Traumata, andere größere Stoffwechselentitäten wie Diabetes mellitus, aber auch erhebliche Fußfehlstellungen. Die gesamte Palette der orthopädischen Zurichtung ist dabei durchaus mit verwendbar. Im Detail werden Indikation und Verordnung sowie Herstellung der Maßschuhe besprochen.


2020 ◽  
Author(s):  
Anna Giordano ◽  
Martin Aringer ◽  
Anne-Kathrin Tausche

Zusammenfassung Hintergrund Von Gicht sind überwiegend Männer betroffen (m:w; 9:1). Zur Diagnosestellung werden daher in der Regel die klinischen Merkmale einer akuten Monarthritis der unteren Extremität beim Mann herangezogen. Im Moment ist die Datenlage zur Gicht bei Frauen begrenzt. Bei ihnen wird die Gicht oft nicht in die Differenzialdiagnosen einer Arthritis einbezogen. Wir untersuchten daher die Epidemiologie und klinische Präsentation der Gicht bei Frauen und verglichen sie mit denen der Gicht bei Männern. In der Folge wurden die Daten auf Merkmale analysiert, welche bei Frauen die Gicht von Arthritiden anderer Genese unterscheiden und damit Fehldiagnosen vermeiden helfen können. Methoden Retrospektiv wurden alle Patienten eingeschlossen, die zwischen 2012 und 2018 mit einer primären Entlassungsdiagnose einer Gicht (ICD-10 M10.XX) am Universitätsklinikum Dresden behandelt wurden. Es wurden klinische, laborchemische sowie radiologische Befunde erfasst und deskriptiv sowie multivariat mittels SPSS und R analysiert. In einem zweiten Schritt wurden die Daten von Frauen mit Gichtarthritis mit denen ohne Gicht (Monarthritis anderer Genese) verglichen und mittels univariater sowie multivariater Regressionsanalyse auf Signifikanz geprüft. Resultate Insgesamt wurden 238 Gicht-Patienten (71 Frauen, 167 Männer) eingeschlossen. Frauen dieser Kohorte waren bei Diagnosestellung im Mittel 20 Jahre älter als Männer und hatten dann insgesamt häufiger mehrere Komorbiditäten: 92% aller Gichtpatientinnen litten an einer Hypertonie (Männer 74%), 84% hatten eine eGFR<60 ml/min (Männer 52%) und 40% hatten kardiovaskuläre Vorereignisse (Männer 14%). 90% nahmen regelmäßig Diuretika ein (Männer 47%). Fast die Hälfte der Frauen hatte bereits eine manifeste Polyarthrose (47 vs. 30% der Männer). Klinisch trat bei Frauen seltener die klassische MTP I-Arthritis (69 vs. 84%) auf. Der Vergleich von Frauen mit durch mikroskopischen Kristallnachweis gesicherter Gicht und Frauen mit Kristall-negativer Monarthritis zeigte signifikante Unterschiede: Frauen mit Gicht waren älter und wiesen signifikant häufiger eine Hypertonie oder kardiovaskuläre Erkrankung, einen Diabetes mellitus Typ 2, einen adipösen Habitus auf oder nahmen Diuretika ein. Bestanden zudem eine eingeschränkte Nierenfunktion sowie eine Hyperurikämie, lag mit hoher Sicherheit eine Gicht vor. Schlussfolgerungen Die Gicht muss bei einer akuten Monarthritis auch bei Frauen in die Differenzialdiagnose einbezogen werden. Das gilt besonders ab dem Rentenalter und wenn Hypertonie, kardiovaskuläre Erkrankungen, Diabetes mellitus Typ 2 oder Adipositas vorliegen und Diuretika Teil der Dauermedikation sind. Die Einschränkung der Nierenfunktion und eine Serumharnsäure von>390 µmol/l (>6,5 mg/dL) machen eine Gicht sehr wahrscheinlich.


1931 ◽  
Vol 10 (35) ◽  
pp. 1616-1618 ◽  
Author(s):  
Rich Kühn ◽  
Luise Witscher

1947 ◽  
Vol 24-25 (39-40) ◽  
pp. 625-629 ◽  
Author(s):  
Ernst Schulze ◽  
Rudolf Franke

2009 ◽  
Vol 66 (2) ◽  
pp. 117-128 ◽  
Author(s):  
Alfred Mueck ◽  
Joseph Neulen ◽  
Christian Thaler ◽  
Martin Birkhäuser ◽  
Wilhelm Braendle ◽  
...  

Thromboembolische, kardiovaskuläre und zerebrovaskuläre Ereignisse sind altersabhängig und bei gesunden junge Frauen äußerst selten. Im Gegensatz zu reinen Gestagen-Präparaten erhöhen Ovulationshemmer (OH) das Risiko venöser Thrombosen, wobei der genetischen Prädisposition die entscheidende Rolle zukommt. Bei gesunden Nichtraucherinnen unter 35 Jahren ist das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfälle nicht erhöht. Bei der Entstehung kardiovaskulärer Erkrankungen spielen Risikofaktoren eine wichtige Rolle. Eine sorgfältige Eigen- und Familienanamnese ist vor jeder Verschreibung eines OH Pflicht. Sehr selten kann der Blutdruck unter OH ansteigen. Auch wenn die Inzidenz niedrig ist, muss bei allen bei Frauen unter OH regelmäßig der Blutdruck kontrolliert werden. Gewichtszunahmen unter OH sind entgegen einer weit verbreiteten Meinung selten und von der individuellen Disposition abhängig. Eine vermehrte Wasserretention kann durch einen kombinierten OH mit antimineralokortikoider Zusatzwirkung gebessert werden. Die bei niedrigdosierten oralen Kontrazeptiva beobachteten Veränderungen von Insulin und Blutzucker sind so gering, dass sie keine klinische Bedeutung besitzen. Durch OH wird die Inzidenz von Diabetes mellitus nicht erhöht. Nebennierenrinde- und Schilddrüsenfunktion werden durch OH nicht beeinflusst, es findet sich auch keine erhöhte Inzidenz von Prolaktinomen. OH sind bei Asthmatikerinnen nicht kontraindiziert. Bei zyklusabhängiger Verschlechterung des Krankheitsbildes kann sogar mit einer Besserung gerechnet werden. Augen und Gehör werden durch OH nicht verschlechtert. Bei Patientinnen mit Lupus erythematodes ohne Nierenbeteiligung, ohne hohe Antiphospholipid-Antikörper und mit einer stabilen oder inaktiven Erkrankung ist die Gabe von niedrig-dosierten OH vertretbar.


2021 ◽  
Vol 19 (04) ◽  
pp. 170-176
Author(s):  
Inga Wellstein ◽  
Christoph Baerwald

ZUSAMMENFASSUNGErkrankungen des Bewegungsapparats gehören zu den häufigsten Vorstellungsgründen in einer Hausarztpraxis. Wichtig ist in dem Zusammenhang ein frühzeitiges Erkennen und präventives Vorgehen zum Erhalt der Lebensqualität und Vermeidung von Morbidität. Ein Diabetes mellitus stellt für einige Erkrankungen einen wichtigen prädiktiven sowie verlaufsbestimmenden Faktor dar. Dieser Artikel zielt darauf ab, Ihnen das Wissen über die Erkrankungen und ihre Entstehung, praktische diagnostische Möglichkeiten sowie Therapieoptionen zu vermitteln und soll damit eine individuelle Behandlungsstrategie ermöglichen.


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