Parapoxvirus-Infektion am Euter eines Rindes

2006 ◽  
Vol 34 (01) ◽  
pp. 20-26
Author(s):  
J. Walter ◽  
A. Wehrend ◽  
M. König ◽  
H. Bostedt

Zusammenfassung: Ziel: Der Fallbericht beschreibt die diagnostischen Möglichkeiten bei Verdacht auf Euterpocken und erörtert die Therapie beim Einzeltier sowie Maßnahmen zur Bestandssanierung. Falldarstellung: In der Klinik wurde eine primipare Fleckviehkuh 18 Tage post partum mit hochgradig krustösen Veränderungen an den Hinterzitzen vorgestellt. Im Bestand wiesen ca. 20% der Tiere Zitzenläsionen geringerer Ausprägung auf. Neben der allgemeinen klinischen und labordiagnostischen Untersuchung wurde eine histologische Untersuchung des veränderten Gewebes durchgeführt. MittelsVirusanzüchtung und Elektronenmikroskopie sollte ein Erregernachweis erfolgen. Ergebnisse: Die Virusanzüchtung war erfolgreich und elektronenmikroskopisch konnte die Diagnose einer Infektion mit Parapoxvirus gestellt werden. Histopathologisch ließ sich verhorntes Epithel mit Bakterienkolonien nachweisen. Die Blutuntersuchung ergab eine Leukozytose mit Neutrophilie. Das Tier wurde lokal und systemisch antibiotisch trockengestelltund parenteral mit einem Paramunitätsinducer behandelt. Die lokale Versorgung der betroffenen Zitzen erfolgte mit Lebertranzinksalbe. Die Läsionen heilten unter der Therapie so weitaus, dass sechs Wochen nach Vorstellung nur noch Narben zu erkennen waren. Zur Bestandssanierung wurden allgemeine Hygiene- und Desinfektionsmaßnahmen sowie die Anwendung eines jodophoren Zitzendippings angeraten. Schlussfolgerung und klinische Relevanz: Euterpocken sind eine zwar weit verbreitete, aber seltener zweifelsfrei diagnostizierte Infektion an der Zitze des Rindes. Die Diagnose lässt sich mithilfe der Elektronenmikroskopie stellen. Die Prognose aufeine Genesung des Einzeltieres unter der Therapie stellt sich als gut dar. Eine Sanierung des infizierten Bestandes ist nur unter strengsten Hygiene- und Desinfektionsmaßnahmen zu erreichen. Um der Einschleppung in eine Herde vorzubeugen, empfiehlt sich eine Einstallungsquarantäne.

2018 ◽  
Vol 46 (01) ◽  
pp. 13-21
Author(s):  
Karl Rohn ◽  
Martina Hoedemaker ◽  
Pamela Oetting-Neumann

Zusammenfassung Ziel: Ermittlung der Verbreitung von chronischer Hypokalzämie, ge-steigerter Lipomobilisation und subklinischer Ketose als Herdenpro-blem in Milchkuhbetrieben und Identifizierung von Risikofaktoren. Material und Methode: In 51 Milchkuhbetrieben erfolgte eine Be-fragung zu Haltungs-, Fütterungs- und Managementaspekten, Tierge-sundheit und Prophylaxemaßnahmen. Bei 20% der Kühe und 30% der Färsen eines Betriebs (= Herdenstichprobe) wurden in der Woche ante partum (a. p.) die Serumkonzentrationen von Kalzium (Ca), Magne sium (Mg), Phosphor (P) sowie nicht veresterten freien Fettsäuren (NEFA) und post partum (p. p.) die Konzentration von p-Hydroxybuty-rat (BHB) bestimmt. Zur Beurteilung der Stichprobenergebnisse wurde der Prozentsatz der Tiere ermittelt, bei denen der Laborwert eines Parameters einen festgelegten Grenzwert überschritt. Lag eine Über-schreitung über einen bestimmten Schwellen-(Alarm-)wert vor, wurde von einer Herdenproblematik ausgegangen. Ergebnisse Bei den Mi-neralstoffen (Alarmwert 10%) gab es bei den Kühen eine Alarmwert-überschreitung in 13,7% der Herdenstichproben für Ca, in 13,7% für Mg und in 25,7% für P (zu niedrig) bzw. 7,8% P (zu hoch). Für NEFA a. p. und BHB p. p. (Alarmwert 30%) zeigte sich eine Alarmwertüber-schreitung in 47,1% (Kühe) und 51,0% (Färsen) der Stichproben für NEFA und in 33,3% (Kühe) und 13,7% (Färsen) der Stichproben für BHB. Risikofaktoren waren Haltung der Transitkühe in großen Gruppen (Ca, Mg), Weidehaltung (Ca, BHB), einphasige Fütterung der Trocken-steher (Mg, BHB) und keine separate Haltung der Trockensteher (BHB). Bei den Färsen ergaben sich als Risikofaktoren eine fehlende Weidehaltung der Nachzucht (NEFA) und das zu wenig häufige Heranschie-ben von Futter (BHB). Schlussfolgerung und klinische Relevanz Subklinische Ketose bei Kühen und gesteigerte Lipomobilisation bei Färsen sind häufig Probleme auf Herdenebene mit Bezug zu Haltung, Fütterung und Management. Im Rahmen der tierärztlichen Bestands-betreuung sollten diese Krankheitskomplexe daher über Etablierung von Prophylaxemaßnahmen besonders intensiv bearbeitet werden.


2010 ◽  
Vol 38 (06) ◽  
pp. 339-347 ◽  
Author(s):  
I. Steinhöfel ◽  
J. Gottschalk ◽  
M. Fürll ◽  
D. Goerigk

Zusammenfassung: Ziel dieser Studie war, Auswirkungen unterschiedlicher Fütterungsprotokolle während der Aufzuchtperiode auf den peripartalen Energie- und Fettstoffwechsel bei Färsen zu untersuchen. Material und Methoden: Aus 46 Kälbern der Rasse Holstein Friesian wurden drei Fütterungsgruppen gebildet. Bei Tieren der Gruppe 1 erfolgte eine optimale Fütterung (Kontrollgruppe), bei Tieren der Gruppe 2 eine intensive und bei Probanden der Gruppe 3 eine restriktive Fütterung. Vor und nach der Kalbung wurde Blut entnommen und das Gewicht sowie die Rückenfettdicke der Rinder bestimmt. Im Serum wurden die Konzentrationen der folgenden Parameter gemessen: Insulin, Insulin-like growth factor 1 (IGF-1), Glukose, freie Fettsäuren (FFS), Bilirubin, Cholesterin, Harnstoff, Betahydroxybutyrat (BHB) sowie Gesamteiweiß. Ergebnisse: Die intensiv aufgezogenen Tiere konzipierten signifikant (p < 0,05) früher als die Färsen der beiden anderen Gruppen. Signifikante Unterschiede (p < 0,05) zwischen den Gruppen ergaben sich hinsichtlich der IGF-1-, Insulin-, FFS- und Cholesterinkonzentrationen ante partum sowie den Bilirubin-, und FFS-Konzentrationen post partum. Schlussfolgerung und klinische Relevanz: Es konnte gezeigt werden, dass sich eine unterschiedliche Intensität bei der Kälberaufzucht sowohl auf die Zuchtreife als auch auf den peripartalen Energie- und Fettstoffwechsel von Färsen auswirkt, wobei der Stoffwechsel der intensiv aufgezogenen Färsen eine stärkere Belastung aufweist. Auch die Milchleistung und die Fruchtbarkeit werden durch die unterschiedliche Aufzuchtintensität beeinflusst.


2018 ◽  
Vol 46 (03) ◽  
pp. 143-149 ◽  
Author(s):  
Bettina Mair ◽  
Carola Sauter-Louis ◽  
Holm Zerbe ◽  
Daniela Klaus-Halla

Zusammenfassung Gegenstand und Ziel: In einer Feldstudie wurden bei Kühen mit Torsio uteri klinische Parameter, Behandlungsmaßnahmen und deren Erfolg erhoben. Ziel war, wichtige Faktoren der Diagnose- und Prognosestellung sowie Konsequenzen für die Therapieentscheidung abzuleiten. Material und Methoden: Unter Praxisbedingungen erfolgte eine systematische Dokumentation von 114 Fällen einer Torsio uteri. Die Tiere wurden unmittelbar vor der Retorsion und unmittelbar post partum (p. p.) untersucht. Ergebnisse: Bei guter Geburtsvorbereitung des Muttertieres lag die Letalität der Kälber bei 14,9 %, bei mangelnder Vorbereitung stieg sie auf 58,3 % (p = 0,006). Überschritt die Erkrankungsdauer 12 Stunden, überlebten lediglich 34,8 % der Kälber, während dieser Anteil bei einer ˂ 6 Stunden und einer 6-12 Stunden bestehenden Torsio uteri 85,7 % bzw. 92,2 % (p ˂ 0,001) betrug. In 82,5 % der Fälle erfolgte die Therapie durch direkte manuelle Retorsion des Uterus mittels Kamer’schem Griff und/oder Hebegriff, in 17,5 % durch die Brettwälzmethode. Hinsichtlich der Letalität der Kälber (4,7 % vs. 18,2 %; p = 0,139) oder dem Verletzungsrisiko für das Muttertier (31,9 % vs. 42,1 %; p = 0,391) ergaben sich keine statistisch signifikanten Unterschiede zwischen den Methoden. Ein zeitlich verzögerter Auszug nach erfolgreicher Retorsion und Abwarten der Aufweitung des Zervixkanals stellt eine Option bei Zervixenge dar, birgt aber ein signifikant höheres Verletzungsrisiko für die Kuh (57,2 %) im Vergleich zum sofortigen Auszug (26,8 %; p = 0,018). Mit steigender Manipulationsdauer nahm auch das Ausmaß an Verletzungen des Muttertieres signifikant zu (p ˂ 0,001). Schlussfolgerung und klinische Relevanz: Die Qualität der Geburtsvorbereitung kann bei der Kuh mit Torsio uteri als prognostischer Faktor für das Überleben des Kalbes herangezogen werden. Unter Praxisbedingungen lässt sich eine Torsio uteri in den meisten Fällen erfolgreich konservativ therapieren. Eine sachgerechte und indikationsbezogene Anwendung der Brettwälzmethode kann empfohlen werden. Eine gute Geburtsüberwachung und frühzeitiges Eingreifen im Falle einer Torsio uteri sind für Krankheitsverlauf und Prognose von entscheidender Bedeutung.


2008 ◽  
Vol 36 (01) ◽  
pp. 53-56 ◽  
Author(s):  
C. Szentiks ◽  
C. Soares da Silva ◽  
G. Herrling ◽  
H. Hell ◽  
G. Zeeuw ◽  
...  

Zusammenfassung Gegenstand und Ziel: Bei einem weiblichen, adulten Polopferd wurden mehrere Umfangsvermehrungen in der Nasenschleimhaut der rechten Nüster entfernt. Ziel der Untersuchung war, die Ursache für diesen seit drei Wochen beobachteten raumfordernden Prozess festzustellen. Material und Methoden: Die drei eingesandten Biopsieproben hatten eine Größe von 1–3 cm. Das formalinfixierte Gewebe wurde makroskopisch beurteilt und histologisch mittels verschiedener Übersichts- und Spezialfärbungen untersucht. Ergebnisse: Die Proben der Nasenschleimhaut zeigten makroskopisch eine blumenkohlartig zerklüftete Oberfläche. Histologisch fanden sich eine lymphohistiozytäre Entzündung, Granulationsgewebe, Epithelhyperplasie und runde, gefüllte, unterschiedlich große Zoosporen. Die histopathologischen Befunde führten zur Diagnose einer Rhinosporidiose. Schlussfolgerungen und klinische Relevanz: Die morphologischen Veränderungen im Zusammenhang mit dem vorberichtlich erwähnten Import des Tieres aus einer südlichen Klimazone sprechen für das Vorliegen einer Rhinosporidiose. Diese tritt beim Pferd und Wiederkäuer, aber auch beim Menschen auf und ist Folge einer Infektion mit Rhinosporidium seeberi durch Kontakt verletzter Haut mit erregerhaltigen stehenden Gewässern oder eine aerogene Übertragung. Ein erhöhtes Infektionsrisiko wird bei immunsupprimierten Menschen beobachtet. Die Rhinosporidiose stellt eine Differenzialdiagnose zu anderen Alterationen der Nase dar. Hierzu gehören das progressive Siebbeinhämatom, Amyloidose, Neoplasien, mukoide Degeneration der Nasenmuscheln bei Kaltblutfohlen oder granulomatöse Entzündungen anderer Ursache.


2009 ◽  
Vol 37 (04) ◽  
pp. 247-254
Author(s):  
M. Wehrli-Eser ◽  
P. Waldmeier ◽  
K. Rohn ◽  
K. Feige ◽  
J.-M. V. Müller
Keyword(s):  

Zusammenfassung Ziel der vorliegenden Arbeit war, die Prognose von Pferden nach chirurgisch therapierter Dünndarmkolik mithilfe von Kurz- und Langzeitüberlebensraten hinsichtlich ihres Zusammenhangs mit präoperativ und intraoperativ ermittelten Befunden zu untersuchen. Material und Methoden: Es erfolgte eine retrospektive Auswertung der Krankenakten von Pferden, die wegen Kolik laparotomiert wurden und eine pathologische Veränderung im Dünndarm aufwiesen. Der prä- und postoperative Verlauf der 233 die Aufstehphase überlebenden Patienten wurde hinsichtlich präoperativer Parameter bei Klinikeintritt (Rektaltemperatur, Herzfrequenz, Atemfrequenz, Hämatokrit, Plasmaproteingehalt, Kolikdauer bis Klinikeintritt, Kolikverlauf, Verhalten bei Klinikeintritt, Maulschleimhautfarbe, kapilläre Rückfüllzeit, Bauchhöhlenpunktat) und intraoperativer Befunde (bestehende Veränderungen der Darmfarbe, Dünndarmresektion, Resektatlänge, Kolikursache) ausgewertet. Ferner erfolgte eine Auswertung des postoperativen Krankheitsverlaufes bis zur Entlassung aus der Klinik sowie ein und 5 Jahre danach. Ergebnisse: Die Überlebensrate aller Patienten betrug bei Entlassung aus der Klinik 81%, nach einem Jahr 66% und nach 5 Jahren 35%. Präoperativ erhobene Befunde mit Einfluss auf die 1-Jahres-Überlebenswahrscheinlichkeit waren der Kolikverlauf vor Klinikeintritt und der Hämatokrit bei der Erstuntersuchung. Kolikursachen mit Dünndarmstrangulation resultierten in einer schlechteren Kurzzeitprognose (80%) als Kolikursachen ohne Dünndarmstrangulation (90%). Dagegen war die Durchführung einer Dünndarmresektion im Vergleich zu einer Kolikoperation ohne Dünndarmresektion nicht mit einer schlechteren Prognose assoziiert. Schlussfolgerung und klinische Relevanz: Aus den Ergebnissen wird abgeleitet, dass sich eine Dünndarmresektion weder auf die Kurzzeitüberlebensrate noch die Langzeitüberlebensrate auswirkt.


2009 ◽  
Vol 37 (03) ◽  
pp. 157-163 ◽  
Author(s):  
T. Hiepler ◽  
A. Schönfelder ◽  
A. Wehrend

Zusammenfassung Gegenstand und Ziel: Entwicklung und Etablierung eines ultrasonographischen Untersuchungsganges am Schafeuter unter Abgleichung makroskopischer und histologischer Befunde. Material und Methoden: In einem ersten Versuch wurden 18 isolierte, nach Laktationsstadium eingeteilte Euter klinisch, sonographisch und histologisch untersucht. Im zweiten Versuch erfolgte bei 134 lebenden Schafen, eingeteilt in vier Gruppen, eine klinische und sonographische Untersuchung der Milchdrüsen. Die Tiere der Gruppe 1 mit unterschiedlichem Laktationsstadium (n = 8) wurden insgesamt zehnmal im Abstand von 2 Tagen untersucht, die Probanden der Gruppe 2 (n = 5; hochtragend bis 28 Tage post partum) zweimal wöchentlich und die Schafe der Gruppe 3 (n = 7; ante bzw. post partum mit und ohne Lämmer) alle 4 Tage untersucht. Bei den Schafen der Gruppe 4 mit unterschiedlichem Laktationsstadium (n = 114) fand eine einmalige Untersuchung in der Herde statt. Um eine größere Praxistauglichkeit zu erreichen, kamen drei verschiedene Ultraschallgeräte zum Einsatz. Ergebnisse: Sonographisch lassen sich am Schafeuter Drüsenparenchym, die Pars glandularis und papillaris der Zisterne mit Milchfüllung, die dazwischen gelegene Ringfalte, das Zentralband und die Blutgefäße darstellen und beurteilen. Bei der Herdenuntersuchung konnten sonographisch mehr Tiere mit pathologischen Euterbefunden detektiert werden als durch die klinische Untersuchung. Alle drei eingesetzten Ultraschallgeräte eigneten sich gut zur Untersuchung des ovinen Euters. Schlussfolgerung und klinische Relevanz: Die sonographische Untersuchung des Schafeuters ergänzt die klinische Untersuchung und ist unter Praxisverhältnissen gut durchführbar. Tief im Euter liegende Prozesse (Abszesse), die mit Palpation und Milchkontrolle nicht erfasst werden, lassen sich durch die Ultraschalluntersuchung nachweisen.


2009 ◽  
Vol 37 (02) ◽  
pp. 113-117 ◽  
Author(s):  
C. Klein ◽  
S. Huchzermeyer ◽  
R. Weiss ◽  
A. Wehrend
Keyword(s):  

Zusammenfassung: Gegenstand und Ziel: Untersuchung von Qualität und Quantität der bakteriellen Besiedlung an unterschiedlichen Lokalisationen des Genitaltrakts der Stute. Material und Methoden: Von 20 genitalgesunden Zuchtstuten wurden Tupferproben aus Vestibulum, Vagina, Zervix und Uterus entnommen und auf aerobes Bakterienwachstum untersucht. Ausgewertet wurden der Keimnachweis, differenziert in apathogene und fakultativ pathogene Bakterien, sowie die Intensität der Keimbesiedelung. Ergebnisse: Entlang der kaudokranialen Achse des Genitaltrakts konnte eine Reduktion der bakteriellen Besiedlung nachgewiesen werden. Am Übergang von Vestibulum zu Vagina wurde der stärkste Rückgang in der Anzahl von Proben mit mikrobiellem Wachstum festgestellt (p < 0,001). Am Übergang von Vagina zu Zervix war eine signifikante Reduktion des Nachweises fakultativ pathogener Keime zu verzeichnen (p < 0,001). Schlussfolgerung: Der Hymenalring der Stute bietet einen unspezifischen Schutz vor aufsteigenden mikrobiellen Infektionen, während die Zervix vor allem als selektive Barriere gegen fakultativ pathogene Keime wirkt. Klinische Relevanz: Bei nur zwei Stuten ergab sich eine Übereinstimmung von zervikaler und uteriner Keimflora, was die Bedeutung einer intrauterinen Tupferprobenentnahme im Rahmen der gynäkologischen Untersuchung unterstreicht.


2008 ◽  
Vol 36 (03) ◽  
pp. 185-188
Author(s):  
St. Groeger ◽  
A. Wehrend

Zusammenfassung: Gegenstand: Fallbericht einer angeborenen Lymphangiektasie in der rechten kranioventralen Halsregion bei einem neun Tage alten Fleckvieh-Kalb. Material und Methoden: Nach der klinischen Untersuchung des Patienten erfolgten zur Diagnosestellung bildgebende Verfahren, eine Punktion mit zytologischer Untersuchung, Labordiagnostik und eine Biopsie. Ergebnisse: Die mit einer homogenen, hypoechogenen Flüssigkeit gefüllte Umfangsvermehrung zeigte bei der Kontrastmittelradiographie keine zu- oder abführenden Gänge. Bei der Punktion ließ sich eine seröse, geringgradig getrübte Flüssigkeit aspirieren. In einem Eosin-Thiazin-gefärbten Ausstrich waren vor allem Zelldetritus und vereinzelt Lymphozyten nachweisbar. Die histopathologische Untersuchung des unter Narkose entnommenen Bioptats ergab das Vorliegen einer kongenitalen Lymphangiektasie. Nach der Punktion füllte sich die Umfangsvermehrung innerhalb von 4 Wochen wieder. Schlussfolgerung und klinische Relevanz: Der Fallbericht beschreibt erstmals eine kongenitale, lokale zystische Lymphangiektasie bei einem Kalb. Die verschiedenen Möglichkeiten weiterführender Untersuchungen zur Diagnosestellung werden ausführlich dargestellt.


2005 ◽  
Vol 33 (01) ◽  
pp. 23-26
Author(s):  
C. Marquardt ◽  
E. Burkhardt ◽  
K. Failing ◽  
H. Bostedt ◽  
A. Wehrend

Zusammenfassung Gegenstand: In der Studie sollte überprüft werden, ob anhand der sonographischen Untersuchung von kaninen Mammatumoren eine präoperative Zuordnung zu den drei Dignitätsklassen benigne Tumoren, Tumoren mit niedrigem und höherem Malignitätsgrad möglich ist. Material und Methode: 90 Tumoren wurden präoperativ sonographisch untersucht und einer dieser Dignitätsklassen zugeordnet. Die sonographische Prädiktion wurde mit der nach den Vorgaben der WHO-Klassifikation durchgeführten histopathologischen Charakterisierung verglichen, wobei allerdings die Gruppe der malignen Mischtumoren beibehalten wurde. Ergebnisse: Bei 77,4% der benignen und 91,9% der Tumoren von höherem Malignitätsgrad ergab sich eine korrekte präoperative Einschätzung. Diese gelang nur bei 45,5% der Neoplasien mit niedrigem Malignitätsgrad. Insbesondere bei Tumoren mit einem Durchmesser von unter 2 cm war die präoperative Dignitätseinschätzung häufig falsch. Schlussfolgerung und klinische Relevanz: Die Sonographie eignet sich, um präoperativ die Dignität kaniner Mammatumoren einzuschätzen. Grenzen findet dieses Verfahren, wenn es sich um kleine Tumoren oder Neoplasien mit niedrigem Malignitätsgrad handelt. Insbesondere kleine maligne Tumoren zeigen sonographisch häufiger Charakteristika einer benignen Neoplasie.


2014 ◽  
Vol 42 (02) ◽  
pp. 71-78
Author(s):  
I. E. Lautenschläger ◽  
V. B. Scholz ◽  
K. Amort ◽  
M. Kramer ◽  
A. Hartmann ◽  
...  

Zusammenfassung Ziel: Ziel dieser Studie war, die Inter- und Intraobserver-Variabilität für die sonographische Messung der Darmwanddicke bei Hunden ohne gastrointestinale Erkrankungen zu ermitteln. Material und Methoden: Die prospektive Studie untersuchte 30 Hunde aus dem Patientengut der Klinik, bei denen aufgrund nicht gastrointestinal bedingter Erkrankungen eine Ultraschalluntersuchung des Abdomens erfolgte. Die Ultraschallbilder mit den Darmabschnitten im Querformat wurden verblindet, in das Programm OsiriX® Version 5.0 für Mac Os X importiert und ausgemessen. Zwei Untersucher wiederholten bei allen 30 Patienten für jede Lokalisation (Duodenum, Jejunum, Colon descendens) die Messungen fünfmal. Die Messungen fanden an 4 aufeinanderfolgenden Tagen statt, sodass jeder Untersucher 1800 Messungen durchführte und insgesamt 3600 Messungen vorgenommen wurden. Ergebnisse: Die erhaltenen Mittelwerte bestätigten die aus der Literatur bekannten Werte. Die statistische Auswertung ergab, dass für alle Darmabschnitte sowohl die Interals auch Intraobserver-Messungen signifikant positiv (p < 0,01) korreliert waren. Die Ergebnisse zeigten eine gute Reproduzierbarkeit der Messwerte innerhalb der Untersucher mit Abweichungen von weniger als 10% des Messwerts. Ferner bestand eine gute Reproduzierbarkeit zwischen den Untersuchern für alle drei gewählten Darmsegmente. Die Abweichungen für Duodenum und Jejunum lagen unter 20%. Für das Kolon ergab sich mit 50% die größte Abweichung zwischen zufällig ausgewählten Untersuchern in Bezug auf das erstellte statistische Modell. Die Interobserver-Variabilität war jedoch für alle Bereiche kleiner als der Unterschied der Wanddicke zwischen gesunden und kranken Tieren. Schlussfolgerung und klinische Relevanz: Die Sonographie stellt in der Kleintiermedizin ein praktikables Verfahren zur Beurteilung der Darmwanddicke und Darmwandintegrität dar. Die Referenzwerte beim Hund konnten in dieser Studie bestätigt werden. Des Weiteren zeigte sich eine gute Inter- und Intraobserver-Variabilität in den Messungen der Darmwanddicke bei Hunden ohne gastrointestinale Erkrankungen.


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