Operative Therapie eines Rezidivileus mit hämorrhagischer Dünndarmnekrose bei einem Miniaturschwein

2006 ◽  
Vol 34 (05) ◽  
pp. 361-365
Author(s):  
K. Holweger ◽  
B. Hertrampf ◽  
K. Rheinwalt ◽  
G. Reiner

Zusammenfassung Gegenstand und Ziel: Darstellung der Diagnostik, chirurgischen Behandlung und Ätiologie eines rezidivierenden Ileus beim Miniaturschwein. Material und Methode: Bei einem neun Monate alten Miniaturschwein wurde aufgrund der Anamnese sowie klinischer und röntgenologischer Untersuchungen ein Ileus festgestellt und operativ behoben. Ergebnisse: Bei der Laparotomie fand sich eine hämorrhagische Nekrose des Jejunum mit einer Ausdehnung von 120 cm. Die Abschnürung des betroffenen Darmabschnitts war auf narbige Adhäsionen nach einer vier Monate zurückliegenden Dünndarmsegmentresektion zurückzuführen. Das Minischwein erholte sich postoperativ gut und war auch bei einer Nachfrage sechs Monate später klinisch unauffällig. Schlussfolgerung: Ein rezidivierender Darmverschluss beim Schwein lässt sich operativ beheben. Aus dem Verhalten des Patienten kann kaum auf den Zustand des betroffenen Darmsegments geschlossen werden. Eine Restitutio ist aber auch bei fortgeschrittenem Krankheitsverlauf noch zu erreichen. Klinische Relevanz: Problemsituationen bei Miniaturschweinen nehmen zu. Häufig vorkommende Haltungs- und Fütterungsfehler können zu verschiedenen Krankheitsbildern, unter anderem auch zum Ileus führen. Eine operative Therapie des Ileus ist möglich. Das Hinwirken auf eine sachgemäße Ernährung der Miniaturschweine hat prophylaktisch allergrößte Bedeutung.

2009 ◽  
Vol 37 (04) ◽  
pp. 229-238
Author(s):  
S. Stritzel ◽  
J. Fritsche ◽  
A. Wöhlke ◽  
U. Philipp ◽  
S. Hertslet ◽  
...  

Zusammenfassung Gegenstand und Ziel: Für den Merle-Faktor homozygote Hunde weisen oft multiple Augenmissbildungen auf. Zwar ist die für den Merle-Phänotyp kausale SINE-Insertionsmutation im SILV-Gen auf dem Hundechromosom 10 inzwischen bekannt, doch konnte der Zusammenhang zwischen dieser Mutation und den bei homozygoten Merle-Hunden auftretenden okulären Defekten bisher nicht geklärt werden. Material und Methoden: Für vier Altdeutsche Hütehunde und vier Aus tralian Shepherds wurden die aus der Fellfarbe abgeleiteten Merle-Genotypen MM, Mm und mm über Gen-tests bestätigt. Es erfolgten Sequenz- und Haplotypanalysen für das SILV-Gen. Mittels Markern wurde eine mögliche Assoziation der Merle-Genotypen zu dem MITF-Gen, das die SILV-Expression reguliert, untersucht. Ergebnisse: Alle MM-Hunde zeigten multiple Augenanomalien wie Kolobome, Mikrophthalmie, Dyskorie und persistierende Pupillarmem-bran. In der Länge der SINE-Insertion sowie in den übrigen kodierenden Sequenzen des SILV-Gens ließen sich keine Unterschiede zwischen Hunden mit und ohne Augendefekte nachweisen. Ein mit den Merle-Genotypen vollständig segregierender Haplotyp war für das SILV-Gen feststellbar. Für drei MITF-Marker fand sich eine signifikante Assoziation zu den Augenmissbildungen der MM-Hunde. Schlussfolgerungen: Es ergaben sich keine Anhaltspunkte für Mutationen im SILV-Gen, die auf einen Zusammenhang mit den Augendefekten hindeuten. Die signifikante Assoziation eines Haplotyps zwischen den das MITF-Gen flankierenden Markern und den Augenanomalien könnte für eine Beteiligung des MITF-Gens an der Entwicklung dieser Missbildungen sprechen. Da dieser Untersuchung nur drei MM-Hunde zugrunde lagen, sind diese Resultate mit größter Vorsicht zu interpretieren und erst an umfangreichen Daten zu bestätigen. Klinische Relevanz: Unsere Untersuchungen geben erste Hinweise darauf, dass die häufig bei MM-Hunden vorkommenden Augenmissbildungen nicht durch Mutationen im SILV-Gen, sondern eventuell durch Mutationen im MITF-Gen bedingt sind. Nach Bestätigung dieser Befunde an einem größeren Material könnte die Aufklärung dieser Mutationen im MITF-Gen ermöglichen, die mit der Merle-Färbung verbundenen Augendefekte durch Selektionsmaßnahmen zu verhindern.


2007 ◽  
Vol 35 (03) ◽  
pp. 213-221
Author(s):  
A. Sahner ◽  
B. Geyer ◽  
D. Selzer

Zusammenfassung: Gegenstand: Urolithiasis bei Echsen. Material und Methode: Fallbericht eines 14-jährigen Chuckwalla (Sauromalus obesus). Ergebnisse: Das Tier wurde wegen Anorexie sowie fehlendem Harn- und Kotabsatz vorgestellt. Palpatorisch fand sich eine ovale, harte Masse, die fast das gesamte Abdomen ausfüllte. Röntgenologisch konnte diese Umfangsvermehrung als Blasenstein identifiziert werden. Die operative Entfernung mittels Zystotomie verlief erfolgreich. Beim Fädenziehen sechs Wochen nach dem Eingriff präsentierte sich die Echse in gutem Allgemeinzustand und hatte an Gewicht zugenommen. Eine zu diesem Zeitpunkt durchgeführte Blutuntersuchung ergab keine abweichenden Werte. Trotz dieses positiven Verlaufs starb das Tier einige Wochen später. Die Ätiologie der Urolithiasis ließ sich in diesem Fall nicht eruieren. Mögliche Ursachen und verschiedene Therapieformen in Abhängigkeit von der Steingröße werden angeführt. Schlussfolgerung und klinische Relevanz: Die massiven Ausmaße des Blasensteins zeigen, dass solche Urolithen über einen langen Zeitraum ohne offensichtliche Beschwerden für das Tier bestehen können und häufig lange unentdeckt bleiben. Dies limitiert die Therapieoptionen und ist mit einer schlechteren Prognose verbunden.


2012 ◽  
Vol 40 (03) ◽  
pp. 155-160
Author(s):  
M. Kessler ◽  
M. Tassani-Prell ◽  
A. Schmidt

Zusammenfassung Gegenstand und Ziel: Untersuchung der computertomographischen Erscheinungsformen akanthomatöser Ameloblastome im Hinblick auf typische Veränderungen am Kieferknochen infolge dieser Neoplasie. Material und Methoden: In einer retrospektiven Studie wurden die epidemiologischen und röntgenologischen Daten von 70 Hunden mit akanthomatösen Ameloblastomen ausgewertet. Bei 52 Hunden lag ein computertomographischer Befund vor.Von 18 Hunden waren Röntgenaufnahmen des betroffenen Kieferanteils vorhanden, sodass von diesen Patienten lediglich die epidemiologischen Daten ausgewertet wurden. Ergebnisse: Die Neoplasie fand sich am häufigsten im Bereich der mandibulären Inzisivi. Überwiegend betroffen waren Hunde mittlerer und größerer Rassen. Eine Rasseprädisposition bestand nicht. 19% der Hunde waren unter 5 Jahre alt. Bei 45 der 52 (86%) Hunde stellte sich eine ausgeprägte Lyse des betroffenen Kiefersegments dar. Als computertomographisches Charakteristikum der Neoplasie konnte eine kelchartige Auftreibung der Zahnalveole mit Osteolyse ihrer apikalen Berandung ermittelt werden. Schlussfolgerung und klinische Relevanz: Akanthomatöse Ameloblastome des Hundes zeigen in der computertomographischen Untersuchung eine typische Ausprägung, die zusammen mit der histopathologischen Untersuchung eine sichere Diagnosestellung erlaubt.


Author(s):  
G. Hinrichs ◽  
A. Behnisch ◽  
K. Krull ◽  
S. Reimers

Zusammenfassung Fragestellung: An einer Stichprobe von 145 männlichen Inhaftierten des Jugendstrafvollzuges wurden Einflussfaktoren, Struktur und Vorhersagbarkeit von Therapiemotivation erfasst. Methodik: Als Prädiktoren dienten biographische Daten, die Therapieerwartung, Persönlichkeitsmerkmale (gemessen mit dem FPI-R) sowie die psychische Belastung (erhoben über die Symptomcheckliste). Das Kriterium Therapiemotivation untergliederte sich in die Bereiche: Leidensdruck, Unzufriedenheit, Änderungswunsch, Hilfewunsch und Erfolgserwartung. Ergebnisse: Innerhalb der Stichprobe fand sich eine deutliche biographische, psychische und symptomatologische Belastung. Bei mittleren Werten für die Therapieerwartung und -motivation erklärten sich zwei Drittel zu einer Behandlung während ihrer Inhaftierung bereit. Schlussfolgerungen: Therapiemotivation erwies sich als eindimensionales Konstrukt, ließ sich am ehesten aus der emotionalen Labilität vorhersagen, gefolgt von der Symptombelastung, der Therapieerwartung sowie der Gehemmtheit. Bedeutsame Unterschiede durch zusätzliche Gruppenvergleiche fanden sich im Wesentlichen für die testpsychologischen Kennwerte, nicht so sehr für das Konstrukt der Therapiemotivation.


Author(s):  
Heribert Kirchner ◽  
Eva-Charlotte Kirchner-Overfeld ◽  
Georg Juckel ◽  
Martin Schäfer

Zusammenfassung. Einleitung: Das Ziel dieser Untersuchung war es, anhand eines 5-Jahres-Vergleiches in einer interdisziplinären Zentralen Notaufnahme (ZNA) mit psychiatrischer Vollversorgung bei alkoholbezogenen Patientenvorstellungen mögliche Veränderungen des Patientengutes herauszuarbeiten. Methodik: Hierzu erfolgte eine retrospektive Datenerhebung von alkoholbedingten ZNA-Vorstellungen in den Jahren 2009 und 2014. Patienten von mindestens 18 Jahren und mit einer alkoholassoziierten Vorstellung wurden in die Studie aufgenommen. In einem ersten Schritt erfolgte die Analyse der ZNA-Dokumentation. Danach wurde die digitale Klinikdokumentation hinsichtlich psychiatrischer und somatischer Komorbiditäten, erneuter C2-bedingter ZNA-Wiedervorstellungen und einer konsekutiven Inanspruchnahme eines suchtspezifischen stationären Behandlungsangebotes untersucht. Ergebnis: Im Jahr 2009 wurden in der Zentralen Notaufnahme 2267 psychiatrische Patientenvorstellungen erfasst. Davon konnten 596 (26.30 %) als alkoholassoziiert identifiziert werden. Im Jahr 2014 wurden 3.400 psychiatrische ZNA-Kontakte identifiziert, davon waren 1.021 Kontakte alkoholbedingt (30 %). Am Gesamtaufkommen aller ZNA-Kontakte machte die rein alkoholassoziierte Vorstellung im Jahr 2009 ca. 3,5 % aus, im Jahr 2014 lag der Anteil mit 4,2 % etwas höher. Es fand sich eine Erhöhung der produzierten Fälle pro Patient von 1,5 im Jahr 2009 auf 2 Fälle im Jahr 2014. Die Patientengruppen waren in beiden Jahren zu 70 % männlich und das Alter der Patienten, die sich alkoholassoziiert in der ZNA vorstellten, lag im Jahr 2009 im Mittel bei 45 Jahren (SD 11.7) und unterschied sich somit von Patienten aus dem Jahr 2014 mit einem Alter von 46 Jahren kaum (SD 13.1). Ein Großteil der Patienten nahm in den 12 Folgemonaten eine stationäre Behandlung wahr. Im Jahr 2009 waren hiervon 78,5 % der Pat. stationär im Jahr 2014 waren es 70,2 %. Es überwog im Jahr 2014 die kurze Verweildauer mit fast 50 % aller stationären Behandlungen (bis zu Zwei-Tage-Behandlung). Somatische Komorbidität hatte Einfluss auf die Verweildauer, psychiatrische Komorbidität erhöhte die Inanspruchnahme einer stationären Behandlung. Diskussion: Zwischen 2009 und 2014 hat sich die Charakteristik der alkoholbezogenen Patientenvorstellungen nicht wesentlich verändert. Jedoch konnte eine deutliche quantitative Veränderung i. S. einer Zunahme der alkoholassoziierten ZNA-Vorstellungen beobachtet werden.


Swiss Surgery ◽  
2003 ◽  
Vol 9 (6) ◽  
pp. 307-310 ◽  
Author(s):  
Gianom ◽  
Hollinger ◽  
Wirth

Die laparoskopische Kolonchirurgie benötigt oft als unterstützende Massnahme eine präoperative Markierung der Läsion, da dem Chirurgen die intraoperative orientierende Palpation fehlt. Die endoskopische Markierung mit Tusche ist aufgrund der Einfachheit und der langanhaltenden Markierung die Methode der Wahl. Nur wenige Komplikationen sind bei dieser Technik beschrieben. In unserem Fall traten im Anschluss an die Markierung einer idiopathischen ulzerösen Kolonveränderung progrediente Bauchschmerzen auf. Bei der Operation fand sich eine retroperitoneale gedeckte Perforation. Die entzündlichen Veränderungen waren derart, dass ein laparoskopisches Vorgehen unmöglich war und eine offene Hemikolektomie rechts notwendig war. Bei Fieber, Abdominalschmerzen und Zeichen der lokalen Peritonitis im Anschluss an eine endoskopische Tuschmarkierung muss an eine unerwünschte Reaktion auf die Tusche gedacht werden.


Praxis ◽  
2008 ◽  
Vol 98 (1) ◽  
pp. 31-34
Author(s):  
Oestmann ◽  
Mullis ◽  
Stanga

Wir berichten über eine heute 34-jährige Frau, die im Alter von 6 Monaten wegen rezidivierendem Erbrechen hospitalisiert werden musste. Als Ursache fand sich eine Nebenniereninsuffizienz mit Verminderung sämtlicher Hormone der Steroidhormonbiosynthese. Die weiteren Abklärungen ergaben bei dem phänotypisch weiblichen Säugling eine lipoide kongenitale adrenale Hyperplasie mit 46,XY DSD. 24 Jahre später konnte in der DNS-Sequenzanalyse ein homozygoter, in der Schweiz vorkommender Basenaustausch des steroidogenic acute regulatory protein-Gens gefunden werden, welcher zu einem Aminosäurenaustausch Leucin 260 Prolin (L260P) führt.


Praxis ◽  
2019 ◽  
Vol 108 (1) ◽  
pp. 59-62
Author(s):  
Silvio Barandun ◽  
André Wyss ◽  
Armin Stucki

Zusammenfassung. Ein Patient mit bekannter hereditärer hämorrhagischer Telangiektasie stellt sich aufgrund einer transienten rechtsseitigen Armschwäche und Schwindel vor. Aufgrund der Klinik und der Risikofaktoren wird die Diagnose einer transienten ischämischen Attacke gestellt. Im Verlauf erleidet der Patient ein Krampfereignis und fiebert zweimalig auf, ohne dass sich ein klarer Infektfokus zeigt. Die initiale Schädel-MRT zeigt eine zentroparietale Läsion links mit Zeichen eines Begleitödems. Aufgrund dieses ungewöhnlichen Begleitödems muss differenzialdiagnostisch auch an ein neoplastisches Geschehen gedacht werden. Die weiteren Untersuchungen zeigen jedoch keine Hinweise auf eine Neoplasie, die Verlaufs-MRT des Schädels dann jedoch das Bild septischer Embolien mit einem Hirnabszess. Nach neurochirurgischer Sanierung und entsprechender antibiotischer Behandlung zeigt sich ein erfreulicher klinischer Verlauf. Als Ursache der septischen Embolien fand sich eine pulmonale arteriovenöse Malformation im Rahmen der hereditären hämorrhagischen Teleangiektasie, die komplikationsfrei gecoilt werden konnte.


Praxis ◽  
2017 ◽  
Vol 106 (1) ◽  
pp. 45-47 ◽  
Author(s):  
Andreas Oestmann
Keyword(s):  

Zusammenfassung. Wir berichten über einen 79-jährigen Patienten mit einer generalisierten Muskelschwäche. Als Ursache fand sich eine bioptisch und durch anti-HMGCR-Antikörper gesicherte Statin-induzierte immunmediierte nekrotisierende Myopathie. Erst die Behandlung mit Rituximab in Kombination mit Steroiden und Azathioprin führte zu einer Besserung der Muskelschwäche.


Author(s):  
Klaus Stamm ◽  
Hermann Schöler ◽  
Maria Weuffen †

Zusammenfassung. Frühgeburt und perinatale Komplikationen werden häufig als Risikofaktoren für Sprach- und Sprechstörungen angeführt, die Befundlage ist hier jedoch nicht eindeutig. Fraglich ist insbesondere, ob Schwierigkeiten im Zusammenhang mit der Geburt als spezifisches Risiko für Sprachstörungen gelten können. In der vorliegenden Arbeit wurden bei 86 sprachgestörten Zwillingen und 82 Zwillingen ohne Sprach-/Sprechauffälligkeiten Angaben aus dem perinatalen Bereich miteinander verglichen. Bei der sprachgestörten Gruppe traten signifikant häufiger Frühgeburten und Geburtskomplikationen auf. Auch eine Subgruppe sprachgestörter Kinder mit normalen nonverbalen Fähigkeiten wies gehäuft Probleme im Zusammenhang mit der Geburt auf. Ein Vergleich von frühgeborenen Kindern und solchen ohne Geburtskomplikationen zeigte, dass zwischen Frühgeburtlichkeit und dem Abschneiden im nichtsprachlichen Leistungs- und Entwicklungsbereich kaum Zusammenhänge bestehen. Lediglich für die motorische Entwicklung fand sich eine entsprechende (nicht signifikante) Tendenz. Die Befunde werden dahingehend interpretiert, dass Frühgeburt und perinatale Komplikationen ein spezifisches Risiko für Sprachstörungen darstellen können.


Sign in / Sign up

Export Citation Format

Share Document