Operative Therapie eines Rezidivileus mit hämorrhagischer Dünndarmnekrose bei einem Miniaturschwein
Zusammenfassung Gegenstand und Ziel: Darstellung der Diagnostik, chirurgischen Behandlung und Ätiologie eines rezidivierenden Ileus beim Miniaturschwein. Material und Methode: Bei einem neun Monate alten Miniaturschwein wurde aufgrund der Anamnese sowie klinischer und röntgenologischer Untersuchungen ein Ileus festgestellt und operativ behoben. Ergebnisse: Bei der Laparotomie fand sich eine hämorrhagische Nekrose des Jejunum mit einer Ausdehnung von 120 cm. Die Abschnürung des betroffenen Darmabschnitts war auf narbige Adhäsionen nach einer vier Monate zurückliegenden Dünndarmsegmentresektion zurückzuführen. Das Minischwein erholte sich postoperativ gut und war auch bei einer Nachfrage sechs Monate später klinisch unauffällig. Schlussfolgerung: Ein rezidivierender Darmverschluss beim Schwein lässt sich operativ beheben. Aus dem Verhalten des Patienten kann kaum auf den Zustand des betroffenen Darmsegments geschlossen werden. Eine Restitutio ist aber auch bei fortgeschrittenem Krankheitsverlauf noch zu erreichen. Klinische Relevanz: Problemsituationen bei Miniaturschweinen nehmen zu. Häufig vorkommende Haltungs- und Fütterungsfehler können zu verschiedenen Krankheitsbildern, unter anderem auch zum Ileus führen. Eine operative Therapie des Ileus ist möglich. Das Hinwirken auf eine sachgemäße Ernährung der Miniaturschweine hat prophylaktisch allergrößte Bedeutung.