Die Lebertransplantation im Kindesalter

2008 ◽  
Vol 08 (05) ◽  
pp. 279-284
Author(s):  
Rainer Ganschow

ZusammenfassungDie Lebertransplantation ist die einzige kurative Therapie des akuten oder chronischen Leberversagens im Kindesund Jugendalter. Heutzutage werden in erfahrenen Zentren durch die interdisziplinäre Zusammenarbeit exzellente Ergebnisse erzielt und durch innovative chirurgische Techniken ist die Letalität auf der Warteliste für eine Lebertrans-plantation bei Kindern auf unter ein Prozent abgesunken. Nach erfolgter Lebertransplantation ist die enge Zusammenarbeit zwischen Haus- bzw. Kinderarzt, lokalem Klinikum und dem Transplantationszentrum von entscheidender Bedeutung für den Langzeiterfolg. Die Lebensqualität lebertransplantierter Kinder ist in der Mehrzahl der Fälle nahezu uneingeschränkt, von regelmäßigen Medikamenteneinnahmen und Kontrolluntersuchungen abgesehen. Im Folgenden werden die wesentlichen Aspekte rund um die Lebertransplantation im Kindesalter zusammengefasst, um vor Ort betreuenden Kolleginnen und Kollegen praktische Hinweise zu geben, die in eine optimale Patientenbetreuung durch verschiedene Institutionen münden sollten.

2005 ◽  
Vol 62 (4) ◽  
pp. 239-243
Author(s):  
Schuster ◽  
Schwendke

Der Anteil an Migrantinnen steigt in der Schweizer Bevölkerung seit den achtziger Jahren kontinuierlich an und stellt somit das öffentliche Gesundheitswesen vor neue Herausforderungen. In diesem Artikel soll neben häuslicher und sexueller Gewalt in der Ehe von Migrantinnen frauenspezifische Aspekte der Migration dargestellt werden, die in besonderem Maße mit Formen der Gewalt assoziiert sind. Für eine korrekte Diagnose, Therapie und Beratung in medizinischen Einrichtungen bildet eine gelungene Verständigung die Basis. Neben dem Überwinden von sprachlichen Barrieren gilt es insbesondere die Arzt-Patient-Interaktion zu berücksichtigen, beeinflusst vom jeweiligen sozialen Status und kulturellen Hintergrund. Anhand von zwei Fallbeispielen werden migrationsspezifische Schwierigkeiten, sowie mögliche praxisorientierte Interventionen aufgezeigt, die durch Hinweise auf bestehende Angebote in der Schweiz ergänzt werden. Durch eine interdisziplinäre Zusammenarbeit von ÄrztInnen, SozialarbeiterInnen, EthnologInnen, MediatorInnen und Justiz kann angesichts der komplexen Problematik eine professionelle Betreuung gewährleistet werden.


1999 ◽  
Vol 56 (6) ◽  
pp. 330-333
Author(s):  
Dummer ◽  
Nestle ◽  
Hofbauer ◽  
Burg

Das metastasierende Melanom (MM) gehört zu den schwierig behandelbaren Malignomen, wobei Allgemeinzustand und Motivation des Patienten neben Zahl und Lokalisation der Metastasen das therapeutische Vorgehen bestimmen. Solitäre Metastasen in Lunge, ZNS, Weichteilen und Lymphknoten sollten primär chirurgisch entfernt werden. Multiple Metastasen, insbesondere abdominal, werden nur in Ausnahmefällen chirurgisch angegangen. Hier ist vielmehr ein systemische Chemoimmuntherapie angebracht. Aussichtsreiche Behandlungskonzepte beinhalten Interleukin-2, Interferon, und verschiedenen Zytostatika wie DTIC, Temozolamid, Vindesine oder Cisplatin. Bei ZNS- und Skelettfiliae ist die Radiotherapie einzusetzen. Durch diese Chemoimmuntherapien hat sich die Prognose des metastasierenden Melanoms bezüglich des Überlebens verbessert. Langfristig wird aber nur eine Kombination von zeitraubenden Multicenterstudien und experimentellen Ansätzen in der Lage sein, uns langsam an eine kurative Therapie heranzuführen.


2018 ◽  
Vol 75 (5) ◽  
pp. 302-314
Author(s):  
Seraina Faes ◽  
Dieter Hahnloser

Zusammenfassung. Die Chirurgie ist ein wichtiges Standbein bei der Behandlung der chronisch entzündlichen Darmerkrankungen. Trotz Fortschritte der medikamentösen anti-inflammatorischen Therapie benötigen zwei Drittel der Patienten mit Morbus Crohn eine Operation während ihres Lebens. Operationsindikationen sind ein therapie-refraktärer Krankheitsverlauf oder das Auftreten von Komplikationen wie Perforation, Stenose und Abszesse. Bei der Colitis ulcerosa sind es etwa ein Drittel der Patienten, welche eine Operation benötigen werden. Hier sind die Operationsindikationen einerseits die therapie-refraktäre oder komplizierte Kolitis, andererseits die Karzinomentwicklung. Die Wahl des Zeitpunktes der chirurgischen Intervention ist oft schwierig zu bestimmen, kontrovers diskutiert und benötigen eine gute interdisziplinäre Zusammenarbeit. Die Rezidivrate des intestinalen Morbus Crohn ist hoch, und Rezidive können einerseits im neoterminalen Ileum, andererseits an anderen Darmabschnitten im Sinne der panenterischen Erkrankung auftreten. Dies im Gegensatz zur Colitis ulcerosa, bei welcher die totale Proktokolektomie sowohl in Bezug auf die inflammatorische als auch die karzinomatöse Komponente kurativ sein kann. Im folgenden Kapitel gehen wir auf die aktuelle chirurgische Behandlung des Morbus Crohn und der Colitis ulcerosa mit Augenmerk auf neue Behandlungsaspekte und die aktuelle wissenschaftliche Datenlage ein.


2013 ◽  
Vol 70 (11) ◽  
pp. 637-645 ◽  
Author(s):  
Oskar Jenni ◽  
Caroline Benz ◽  
Jon Caflisch ◽  
Michael von Rhein ◽  
Kurt Albermann

Viele Kinder zeigen in den ersten Lebensjahren Auffälligkeiten in ihrer Entwicklung. Aus diesem Grund ist hinreichendes Wissen über die Früherkennung und Abklärung von Kindern mit Entwicklungsdefiziten notwendig. Der Artikel stellt Methoden der Früherfassung von Entwicklungsauffälligkeiten im Vorschulalter dar, beschreibt die Terminologie von Entwicklungsstörungen, zeigt die notwendigen Abklärungen bei Kindern mit Entwicklungsbehinderungen auf und thematisiert die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen medizinischen, sonderpädagogischen und psychologischen Fachpersonen.


Swiss Surgery ◽  
2000 ◽  
Vol 6 (4) ◽  
pp. 164-168 ◽  
Author(s):  
Seiler ◽  
Redaelli ◽  
Schmied ◽  
Baer ◽  
Büchler

Neue Erkenntnisse über die Anatomie und Funktion der Leber haben dazu geführt, dass heute die chirurgische Resektion die Therapie der Wahl bei Lebermetastasen geworden ist. Obschon Lebermetastasen ein fortgeschrittenes Tumorstadium bedeuten, werden infolge besserer Kenntnisse der Karzinogenese (Mikrometastasen etc.) sowie der prognostischen Risikofaktoren erwiesenermassen die besten Langzeitresultate durch die chirurgische Resektion erzielt. In dieser Studie wurden die Ergebnisse von 109 Resektionen von kolorektalen sowie nicht kolorektalen Lebermetastasen an unserer Klinik während eines Zeitraumes von 59 Monaten zusammengefasst. Vier verschiedene Operationsverfahren (formelle Hemihepatektomie vs Segmentresektion vs atypische Resektion vs Biopsie) wurden untersucht. Die Einhaltung eines Resektionsabstandes von mindestens 10 mm wurde bei Resektionen immer angestrebt. Die kumulierte Morbidität aller Operationsverfahren zusammen betrug 23%. Obwohl die Morbidität bei ausgedehnten Resektionen höher war (Encephalopathie 16% vs 2.3% bei der Segmentresektion, Leberinsuffizienz 23% vs 4.7%), war das Langzeitüberleben gegenüber den limitierten Resektionsverfahren verbessert. Die 60-Tage Mortalität lag bei 2.7%. Patienten nach Resektion von kolorektalen Lebermetastasen hatten eine höhere Ueberlebensrate als diejenigen nach Resektion nicht kolorektaler Metastasen. Unsere Resultate zeigen, dass die Leberresektion heutzutage unter Einhaltung der anatomischen sowie funktionellen Grenzen (inkl. eines adäquaten Resektionsrandes) die einzige, potentiell kurative Therapie von Lebermetastasen darstellt. Trotz erhöhter perioperativer Morbidität ist die ausgedehnte formelle Resektion den limitierten Operationsverfahren bezüglich Langzeitüberleben überlegen. Ein Grund dafür ist die erhöhte Wahrscheinlichkeit einer Mitresektion von präoperativ nicht detektierbaren lokalen Mikrometastasen.


Praxis ◽  
2007 ◽  
Vol 96 (16) ◽  
pp. 637-643
Author(s):  
Bajka

Ein sinnvoller Ansatz zur Abklärung beim akuten Abdomen in der Gynäkologie, respektive bei Unterbauchschmerzen, ist die Unterteilung in Schwangerschaftstest positiv (resp. bekannte Schwangerschaft) und Schwangerschaftstest negativ (resp. postmenopausale) Situationen. Frühschwangerschaftsassoziiert sind die verschiedenen Formen der Extrauteringravidität und des Abortes. Bei Ausschluss einer Schwangerschaft kommen vor allem Schmerzen im Zusammenhang mit Adnexbefunden, Adnextorsionen, Myomen und Infektionen in Frage. Die Sonographie, zur Beurteilung der Morphologie wie auch der Durchblutung von Organen und Strukturen, ist dabei ein Diagnostikum von hohem Stellenwert, sollte aber nur im Verbund mit Anamnese, Klinik, Labor und ggf. weiteren bildgebenden Verfahren gewertet werden. Bauchschmerzen erfordern durchaus auch eine intensive interdisziplinäre Zusammenarbeit. Nicht selten stellen sich mehrere relevante Ursachen bei Unterbauchschmerzen heraus.


2019 ◽  
Vol 51 (04) ◽  
pp. 253-269 ◽  
Author(s):  
Juliane Dürwald ◽  
Chris Köbel ◽  
Karl-Heinz Dannhauer

ZusammenfassungDas Wissen um den Mechanismus des Eruptionsvorgangs und die Ätiologie von Durchbruchstörungen ist hilfreich bei deren Differenzialdiagnostik. So erlaubt ein frühzeitiges Identifizieren von Malformationen während der Gebissentwicklung das Einleiten für den Patienten individuell abgestimmter Therapiestrategien.Ätiologie, Prävalenz, Ausprägung und Folgen, diagnostische Maßnahmen, therapeutische Ansätze und interdisziplinäre Zusammenarbeit bei Anomalien des Zahndurchbruchs der zweiten Dentition werden in diesem Artikel beschrieben.


Im OP ◽  
2019 ◽  
Vol 09 (06) ◽  
pp. 231-235
Author(s):  
Sarah-Kathrin Weber

ZusammenfassungAls kurative Therapie bei einem Prostatakarzinom ist die radikale Prostatektomie oftmals das Mittel der Wahl. Sie bietet nachweislich einen Überlebensvorteil 1. Durch das da Vinci®-Operationssystem konnte die Operationstechnik zum Wohle der Patienten präzisiert werden.


2017 ◽  
Vol 11 (04) ◽  
pp. 15-16
Author(s):  
Christina Rohlfes

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