Diagnostische Kriterien der disseminierten intravasalen Gerinnung
ZusammenfassungDie disseminierte intravasale Gerinnung (DIG) ist ein bedrohliches Syndrom, das bisher nur unvollständig verstanden wird und daher noch nicht in allgemein akzeptierter Form definiert werden konnte. Die Diagnose verlangt enge Kooperation zwischen Klinik und Labor, Erfahrung in der individuellen Bewertung der Befunde und eine aufmerksame, engmaschige Verlaufsbeobachtung im Verdachtsfall. Die Thrombozytenzahl und die Globalteste der Gerinnung sind nach wie vor die Basis der Labordiagnose und zur Abschätzung der Schwere einer DIG wertvoll; wichtig ist auch die Antithrombin-Aktivität. Als sensitive, neue Parameter, die die Früherkennung einer sich anbahnenden DIG unterstützen, stehen Aktivierungsmarker wie der Thrombin-Antithrombin-Komplex (TAT) zur Verfügung. Bei Grundkrankheiten mit starker inflammatorischer Komponente wie Sepsis oder akuter Pankreatitis ist die Neutrophilen-Eiastase ein sensitiver Parameter mit prognostischer Bedeutung.