Methodik und klinische Bedeutung der quantitativen immunologischen Bestimmung von Fibrinmonomer

1993 ◽  
Vol 13 (04) ◽  
pp. 185-190
Author(s):  
D. L. Heene ◽  
C. -E. Dempfle

ZusammenfassungBei immunologischer Messung mittels monoklonaler Antikörper gegen primäre fibrinspezifische Neoepitope ist Fibrinmonomer ein wichtiger quantitativer Parameter für eine klinisch relevante Gerinnungsaktivierung, die mit der lokalisierten oder disseminierten Bildung von Fibrin einhergeht. Potentielle Anwendungsgebiete sind die disseminierte intravasale Gerinnung (DIC), venöse Thrombosen, Lungenembolie und akute arterielle Verschlüsse. Die Messung von Fibrinmonomer wird ergänzt durch die Messung eines Parameters für die Fibrinolyseaktivierung oder eines Parameters wie D-Dimer, der eine Gerinnungs- und Fibrinolyseaktivierung widerspiegelt. Die Kombination beider Parameter erlaubt eine therapeutische Intervention sowohl auf der Seite der Gerinnung mit Antikoagulanzien als auch auf der Seite der Fibrinolyse, durch Gabe von Fibrinolytika oder Antifibrinolytika bei verschiedenen Koagulopathien, wie auch bei der Hämodialyse oder extrakorporalen Zirkulation. Durch seine hohe Empfindlichkeit und Meßgenauigkeit erlaubt der neue Fibrinmonomer-ELISA (Enzymun-Test® FM) ein Monitoring einer Antikoagulanzientherapie und damit eine Anpassung an die individuelle »Gerinnungsbereitschaft« des Patienten.

1999 ◽  
Vol 56 (9) ◽  
pp. 529-532
Author(s):  
Caliezi ◽  
Holtz ◽  
Wuillemin

D-Dimere sind Abbauprodukte des quervernetzten Fibrins nach fibrinolytischer Spaltung durch Plasmin. D-Dimere können im Plasma oder im Vollblut mittels gegen Epitope des D-Dimers gerichteter monoklonaler Antikörper nachgewiesen werden. Erhöhte D-Dimer-Werte finden sich bei Patienten mit tiefer Venenthrombose (TVT) oder Lungenembolie (LE), aber auch z.B. bei Patienten mit Infektionen, malignen Tumoren oder Herzinsuffizienz. Die Bestimmung der D-Dimere hat sich als früher Abklärungsschritt in der Diagnostik venöser Thromboembolien (TVT/LE) etabliert. Die hohe Sensitivität verschiedener ELISA-Teste ermöglicht es, die Diagnose einer TVT oder LE zuverlässig auszuschließen, falls die Konzentration der D-Dimere unterhalb einer kritischen Schwelle (sog. cut-off) liegt. Bei ambulanten Patienten gelingt es so, in rund 30% der Fälle mit Hilfe eines gut validierten Testes eine venöse Thromboembolie auszuschließen und auf weitere diesbezügliche Untersuchungen zu verzichten.


2008 ◽  
Vol 36 (04) ◽  
pp. 235-246 ◽  
Author(s):  
A. Moritz ◽  
N. Bauer

Zusammenfassung:Der Gerinnungsprozess findet in drei Phasen statt, der primären und sekundären (plasmatischen) Hämostase sowie der Gerinnungsinhibition/Fibrinolyse. Nach der neueren Definition von Koagulopathien werden diese in „Minus-Koagulopathien“ (= verminderte sekundäre Hämostase) und „Plus-Koagulopathien“ (= Thrombophilie, d. h. Thromboseneigung) unterteilt. Minus-Koagulopathien können angeboren oder erworben sein. Die wichtigsten angeborenen Koagulopathien beim Hund umfassen Faktor-VIIIund FaktorIX-Mangel (Hämophilie A/B). Bei Katzen ist ein Faktor-XII-Mangel bekannt, der jedoch nicht mit ausgeprägten klinischen Symptomen einhergeht. Die häufigste erworbene Minus-Koagulopathie ist die disseminierte intravasale Gerinnung (DIC), gefolgt von Kumarinvergiftung, hochgradigem Leberversagen oder einer Heparintherapie. Die Ätiologie von Plus-Koagulopathien umfasst renalen Proteinverlust, Neoplasien, immunvermittelte Anämie und Vaskulitis. Patienten mit Minus-Koagulopathien zeigen klinisch Hämatome, Epistaxis und Blutungen in Körperhöhlen. Dagegen sind Erkrankungen der primären Hämostase durch Petechien/Ekchymosen charakterisiert. Die Symptome von Störungen der Gerinnungsinhibition sind vielfältig und von der Lokalisation der Thrombusbildung abhängig. Die Patienten können Lahmheit (bei Aortenthrombose) oder Dyspnoe im Fall einer Lungenembolie zeigen. Die wichtigsten diagnostischen Tests bei Patienten mit Blutungsneigung sind die Bestimmung der Thrombozytenzahl sowie eine Messung der Thromboplastinzeit (PT) und aktivierten partiellen Thromboplastinzeit (aPTT). Bei Hunden mit Verdacht auf DIC sollten zusätzlich D-Dimere und Fibrinogen bestimmt werden. Ein erhöhter D-Dimer-Wert ist Anzeichen einer Lyse quervernetzter Fibringerinnsel und kann auch bei Hunden mit Thromboembolien, vorangegangenen chirurgischen Eingriffen oder Blutungen in Körperhöhlen auftreten. Die Therapie von Koagulopathien ist variabel und abhängig von der Ätiologie der Erkrankung.


2008 ◽  
Vol 41 (10) ◽  
pp. 12-13
Author(s):  
JANE SALODOF MACNEIL
Keyword(s):  

2008 ◽  
Vol 1 (2) ◽  
pp. 11
Author(s):  
DAMIAN MCNAMARA
Keyword(s):  
D Dimer ◽  

2013 ◽  
Vol 70 (5) ◽  
pp. 296-303
Author(s):  
Patricia Hirt-Minkowski ◽  
Felix Burkhalter ◽  
Michael Dickenmann

Der Nachweis einer Proteinurie ist ein häufiger Zufallsbefund im Urinteststreifen. Die klinische Bedeutung reicht von einer harmlosen Ursache bis zum Ausdruck einer schweren Nierenerkrankung. Deshalb ist bei Nachweis einer Proteinurie mittels Testreifenuntersuchung eine weiterführende Abklärung notwendig. Dabei empfiehlt sich ein systematisches Vorgehen mit Quantifizierung der Proteinurie mittels Albumin/Kreatinin-Quotienten im Spoturin. Zudem lassen sich mit einer systematischen Untersuchung verschiedene Formen der Proteinurie abgrenzen (glomerulär vs tubulär vs „Überlastung“). Im Kontext mit der Klinik sind eine Beurteilung des Urinsedimentes, die Bestimmung der Nierenfunktion und eine Sonographie der Nieren und ableitenden Harnwege sinnvoll. Patienten mit ungeklärter persistierender Proteinurie und Patienten mit einer ausgeprägten Proteinurie (≥ 1 g pro Tag) müssen einem Nephrologen zugewiesen werden.


2015 ◽  
Vol 72 (5) ◽  
pp. 321-326
Author(s):  
Jörg Hansen ◽  
Frank Rassouli ◽  
Martin H. Brutsche

Dyspnoe ist ein häufiges Symptom einer Leistungsintoleranz. In Ruhe ausgeführte Tests können häufig nicht ausreichend eine zugrundeliegende Ursache erklären. Der kardio-pulmonale Belastungstest (CPET) ist der Test der Wahl zur differentialdiagnostischen Abklärung von Atemnot. Der CPET ermöglicht die Identifikation der für die Beschwerden hauptverantwortlichen Ursache. Ein CPET ist vor allem dann sinnvoll, wenn eine gründliche Evaluation mittels Anamnese, Status, EKG, Spirometrie, radiologische Untersuchungen, Blutuntersuchung und arterielle Blutgasanalyse keine Antwort ergeben hat. Der Bestimmung der maximalen Sauerstoffaufnahme kommt zudem eine prognostische Bedeutung bei verschiedenen Beschwerdebildern zu.


VASA ◽  
2014 ◽  
Vol 43 (6) ◽  
pp. 450-458 ◽  
Author(s):  
Julio Flores ◽  
Ángel García-Avello ◽  
Esther Alonso ◽  
Antonio Ruíz ◽  
Olga Navarrete ◽  
...  

Background: We evaluated the diagnostic efficacy of tissue plasminogen activator (tPA), using an enzyme-linked immunosorbent assay (ELISA) and compared it with an ELISA D-dimer (VIDAS D-dimer) in acute pulmonary embolism (PE). Patients and methods: We studied 127 consecutive outpatients with clinically suspected PE. The diagnosis of PE was based on a clinical probability pretest for PE and a strict protocol of imaging studies. A plasma sample to measure the levels of tPA and D-dimer was obtained at enrollment. Diagnostic accuracy for tPA and D-dimer was determined by the area under the receiver operating characteristic (ROC) curve. Sensitivity, specificity, predictive values, and the diagnostic utility of tPA with a cutoff of 8.5 ng/mL and D-dimer with a cutoff of 500 ng/mL, were calculated for PE diagnosis. Results: PE was confirmed in 41 patients (32 %). Areas under ROC curves were 0.86 for D-dimer and 0.71 for tPA. The sensitivity/negative predictive value for D-dimer using a cutoff of 500 ng/mL, and tPA using a cutoff of 8.5 ng/mL, were 95 % (95 % CI, 88–100 %)/95 % (95 % CI, 88–100 %) and 95 % (95 % CI, 88–100 %)/94 %), respectively. The diagnostic utility to exclude PE was 28.3 % (95 % CI, 21–37 %) for D-dimer and 24.4 % (95 % CI, 17–33 %) for tPA. Conclusions: The tPA with a cutoff of 8.5 ng/mL has a high sensitivity and negative predictive value for exclusion of PE, similar to those observed for the VIDAS D-dimer with a cutoff of 500 ng/mL, although the diagnostic utility was slightly higher for the D-dimer.


Author(s):  
M. Holtmann ◽  
K. Becker ◽  
M. El-Faddagh ◽  
M. H. Schmidt

Zusammenfassung: Einleitung: Die Rolando-Epilepsie ist das häufigste Epilepsie-Syndrom im Kindesalter. Sie ist elektroenzephalographisch charakterisiert durch das Auftreten von fokalen epilepsietypischen Potentialen, den sog. Rolando-Spikes (benigne epilepsietypische Potentiale des Kindesalters, BEPK). BEPK treten mit einer Häufigkeit von etwa 1,5 bis 2,4% bei Kindern auf; nur ein Zehntel erleidet epileptische Anfälle. Methoden: Diese Arbeit gibt einen Überblick über genetische, epidemiologische, radiologische, neurophysiologische, metabolische und neuropsychologische Befunde bei Kindern mit BEPK. Resultate: Der epileptologische Verlauf ist günstig, eventuell auftretende Anfälle sistieren spätestens mit der Pubertät; die epilepsietypischen Potentiale sind dann nicht mehr nachweisbar. Entgegen früherer Annahmen erstreckt sich das Symptomenspektrum über seltene Anfälle hinaus auf neuropsychologische Beeinträchtigungen und Verhaltensauffälligkeiten, auch bei Kindern ohne manifeste Anfälle. Der Einfluss der Rolando-Spikes auf die Entwicklung betroffener Kinder und ihr Verhalten ist unklar. Durch zwei Modelle wird versucht, den Zusammenhang von paroxysmaler EEG-Aktivität und neuropsychologischen Auffälligkeiten zu erklären. Das erste betrachtet die beobachtbaren Defizite als vorübergehende kognitive Beeinträchtigung infolge der epileptischen Aktivität; das zweite sieht als Ursache eine genetisch bedingte zerebrale Reifungsstörung mit enger Verwandtschaft zu Teilleistungsstörungen. Schlussfolgerung: Die Behandlungsnotwendigkeit neuropsychiatrischer Symptome bei Kindern mit BEPK ohne manifeste Anfälle wird derzeit kontrovers diskutiert.


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