scholarly journals S2k-Leitlinie zur Diagnostik und Therapie von Patienten mit Asthma

Pneumologie ◽  
2017 ◽  
Vol 71 (12) ◽  
pp. 849-919 ◽  
Author(s):  
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R. Buhl ◽  
R. Bals ◽  
X. Baur ◽  
D. Berdel ◽  
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ZusammenfassungDie vorliegende Leitlinie ist eine Neufassung und Aktualisierung der Leitlinie zur Diagnostik und Therapie von Patienten mit Asthma, welche die bisher für den deutschen Sprachraum gültige Version aus dem Jahr 2006 ablöst. Die Fülle an neuen Erkenntnissen zur Pathophysiologie und zu den Phänotypen von Asthma und das erweiterte Spektrum an diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten bei dieser Erkrankung machte eine Neufassung und Aktualisierung notwendig. Es werden sowohl für Kinder und Jugendliche als auch für Erwachsene mit Asthma die aktuellen, Evidenz-basierten diagnostischen und therapeutischen Empfehlungen dargelegt.

Author(s):  
Rainer Thomasius ◽  
Peter-Michael Sack ◽  
Nicolas Arnaud ◽  
Eva Hoch

Zusammenfassung. Hintergrund: Alkoholbezogene Störungen kennzeichnen sich meist durch einen frühen Störungsbeginn. Jedoch werden entwicklungsrelevante Behandlungsbedürfnisse in der Versorgung oft nicht adäquat berücksichtigt. Zu Screening, Diagnostik und Therapie von alkoholbezogenen Störungen ist nun eine neue, interdisziplinäre S3-Leitlinie vorgelegt worden, in der erstmals spezifische Behandlungsempfehlungen für Kinder und Jugendliche formuliert werden. Methodik: Für die S3-Leitlinie wurden insgesamt 23 Quellleitlinien, 28 systematische Reviews und 2213 Originalarbeiten ausgewertet. Eine interdisziplinäre Konsensuskonferenz formulierte 174 Empfehlungen, von denen 14 speziell für Kinder- und Jugendliche gelten. Je nach Evidenzniveau vergab sie „Soll-“, „Sollte-“ und „Kann“-Empfehlungen oder einen „Klinischen Konsenspunkt“ (KKP). Ergebnisse: Für die Behandlung von Kindern und Jugendlichen gab es jeweils eine „Soll“-Empfehlung innerhalb von Psychotherapien für das Motivational Interviewing (MI), die Kognitive Verhaltenstherapie (KVT) und den Einbezug von Familienangehörigen. Empfehlungen zur Familientherapie sind heterogen. Zu psychosozialen Therapien (z. B. Psychoedukation, Erziehungshilfe, Ergotherapie) wurde ein KKP vergeben. Die Studienlage zu medikamentösen Therapien war unzureichend; nur für die Behandlung psychisch komorbider Störungen ließ sich ein KKP ableiten. Im Rahmen differenzieller Indikationen sollen die Risiken für Suizide, Behandlungsabbruch und die über Mitpatienten vermittelte Delinquenz berücksichtigt werden (KKP). Schlussfolgerungen: Für die Behandlung von alkoholbezogenen Störungen bei Jugendlichen können zahlreiche evidenz- und konsensbasierte Empfehlungen abgegeben werden. Drängender Forschungsbedarf wurde v. a. im Bereich der medikamentösen Therapien festgestellt.


2018 ◽  
Vol 39 (08) ◽  
pp. 525-532
Author(s):  
Thomas Lehrnbecher ◽  
Andreas Groll ◽  
Philipp Agyeman ◽  
Roland Ammann ◽  
Andishe Attarbaschi ◽  
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ZusammenfassungKrebskranke Kinder und Jugendliche haben aufgrund der Beeinträchtigung ihres Immunsystems ein erhöhtes Risiko für Infektionen. Die Neutropenie ist der wichtigste Risikofaktor für infektiöse Komplikationen, und Fieber in der Neutropenie stellt einen pädiatrischen Notfall dar. Während für Erwachsene mit Fieber in der Neutropenie bereits seit langem Leitlinien existieren, finden sich eigene Leitlinien für Kinder und Jugendliche erst seit wenigen Jahren. Sie sind von Bedeutung, da pädiatrische Patienten sich von Erwachsenen in vielen Punkten wie Grunderkrankung, Komorbidität sowie verfügbare Arzneimittel unterscheiden. Im vorliegenden Artikel werden die wichtigsten Gemeinsamkeiten und Unterschiede der jüngst erschienenen interdisziplinären Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie (DGPI) und Gesellschaft für Pädiatrische Onkologie und Hämatologie (GPOH) sowie einer Leitlinie eines internationalen Expertenpanels für Kinder mit Fieber und Neutropenie herausgearbeitet und diskutiert.


Author(s):  
Ann-Kathrin Weschenfelder ◽  
Volker Reissner ◽  
Martin Knollmann ◽  
Johannes Hebebrand ◽  
Jürgen Wasem ◽  
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Zusammenfassung. Fragestellung: Schulvermeidung erhöht ohne frühzeitige Diagnostik und Therapie das Risiko eines vorzeitigen Abbruchs der Bildungskarriere. Ziel dieser Arbeit ist die ökonomische Evaluation eines Manuals zur Behandlung von schulvermeidendem Verhalten im Vergleich zur Behandlung im kinder- und jugendpsychiatrischen Hilfesystem unter Standardbedingungen. Methodik: Im Rahmen der durchgeführten Kosten-Minimierungs-Analyse erfolgt die Erhebung der Ressourcenverbräuche retrospektiv für je 6 Monate mittels adaptiertem CSSRI-Fragebogen. Die Ressourcenverbräuche in den meisten Leistungsbereichen werden mit publizierten Standardpreisen bewertet. Die Darstellung der Kosten erfolgt aus gesellschaftlicher Perspektive für das Jahr 2011. Der Kostenvergleich zwischen den Therapiekonzepten im einjährigen Interventionszeitraum erfolgt anhand eines Differenz-von-Differenzen-Ansatzes. Ergebnisse: Bei den 112 Studienteilnehmern liegen am häufigsten phobische und emotionale Störungen vor. Die durchschnittlichen Gesamtkosten pro Patient im Interventionszeitraum betragen 7197 € (95 %-KI: 4746 € bis 10 079 €) in der Manualgruppe und 9294 € (95 %-KI: 6313 € bis 12 878 €) in der Kontrollgruppe. Die Differenz der bereinigten Kosten beträgt 1453 € zugunsten der Manualgruppe, wobei dieser Unterschied keine statistische Signifikanz erreicht. Schlussfolgerungen: Die manualbasierte Therapie stellt in Hinblick auf andernorts berichtete klinische Endpunkte und Krankheitskosten ein dem bisherigen Vorgehen gleichwertiges, tendenziell vorteilhaftes Therapiekonzept dar.


2017 ◽  
Vol 74 (5) ◽  
pp. 215-221 ◽  
Author(s):  
Julia Wager ◽  
Boris Zernikow

Zusammenfassung. Etwa fünf Prozent der Kinder und Jugendlichen leiden unter chronischen Schmerzen, die mit einer deutlichen funktionellen Beeinträchtigung einhergehen. Zum Verständnis dieser Schmerzen ist eine multidimensionale Sichtweise notwendig, die biologische, psychologische und soziale Faktoren integriert. Der erste Ansprechpartner für Kinder und Jugendliche mit wiederkehrenden Schmerzen ist der Primärversorger. Hier steht vor allem die Abgrenzung sekundärer von primären Schmerzen im Fokus. Bei chronischen Schmerzen im Kindes- und Jugendalter liegt häufig keine eindeutige körperliche Ursache vor. Eine übersteigerte Suche nach der alleinigen Ursache kann zu einer „iatrogenen“ Chronifizierung beitragen. Die weitere Aufgabe der Primärversorger liegt in der altersentsprechenden Edukation bzw. einer gezielten Überweisung zwecks weiterer Diagnostik bzw. spezialisierter Behandlung. Die sekundäre Versorgung kann bei schwierigen differentialdiagnostischen Fragen zur Abgrenzung und zur Optimierung der medikamentösen Schmerztherapie genutzt werden. Die Tertiärversorgung stellt eine spezialisierte multiprofessionelle, multidimensionale Behandlung für pädiatrische Schmerzpatienten mit besonders starker Beeinträchtigung dar, in der sowohl Ärzte als auch Psychotherapeuten, Pflegende und Sozialarbeiter die Versorgung des Patienten gemeinsam übernehmen.


Pneumologie ◽  
2021 ◽  
Vol 75 (03) ◽  
pp. 191-200
Author(s):  
R. Buhl ◽  
R. Bals ◽  
X. Baur ◽  
D. Berdel ◽  
C.-P. Criée ◽  
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ZusammenfassungDas vorliegende Addendum zur Leitlinie zur Diagnostik und Therapie von Patienten mit Asthma (2017) ergänzt wichtige neue Erkenntnisse zur Diagnostik und Therapie von Asthma sowie zu neu für die Therapie des Asthmas zugelassenen Medikamenten. Es werden sowohl für Kinder und Jugendliche als auch für Erwachsene mit Asthma die aktuellen, Evidenz-basierten diagnostischen und therapeutischen Empfehlungen dargelegt.


2018 ◽  
Vol 230 (03) ◽  
pp. 115-121 ◽  
Author(s):  
Thomas Lehrnbecher ◽  
Andreas Groll ◽  
Philipp Agyeman ◽  
Roland Ammann ◽  
Andishe Attarbaschi ◽  
...  

ZusammenfassungKrebskranke Kinder und Jugendliche haben aufgrund der Beeinträchtigung ihres Immunsystems ein erhöhtes Risiko für Infektionen. Die Neutropenie ist der wichtigste Risikofaktor für infektiöse Komplikationen, und Fieber in der Neutropenie stellt einen pädiatrischen Notfall dar. Während für Erwachsene mit Fieber in der Neutropenie bereits seit langem Leitlinien existieren, finden sich eigene Leitlinien für Kinder und Jugendliche erst seit wenigen Jahren. Sie sind von Bedeutung, da pädiatrische Patienten sich von Erwachsenen in vielen Punkten wie Grunderkrankung, Komorbidität sowie verfügbare Arzneimittel unterscheiden. Im vorliegenden Artikel werden die wichtigsten Gemeinsamkeiten und Unterschiede der jüngst erschienenen interdisziplinären Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie (DGPI) und Gesellschaft für Pädiatrische Onkologie und Hämatologie (GPOH) sowie einer Leitlinie eines internationalen Expertenpanels für Kinder mit Fieber und Neutropenie herausgearbeitet und diskutiert.


2001 ◽  
Vol 12 (4) ◽  
pp. 314-323
Author(s):  
Kerstin Konrad ◽  
Siegfried Gauggel

Zusammenfassung: In diesem Beitrag wird eine Übersicht über Störungen der Stimmung und des Antriebs bei Kindern und Jugendlichen mit erworbenen Hirnschädigungen unterschiedlicher Ätiologie (Hirntumoren, Schädel-Hirn-Trauma) gegeben. Obwohl es in den letzten Jahren immense Fortschritte im Bereich der Diagnostik und Therapie von kindlichen Depressionen gegeben hat, stellen die depressiven Symptome nach Hirnschädigungen im Kindesalter ein noch weitgehend unerforschtes Gebiet dar. Ausgehend von den bislang vorhandenen empirischen Studien werden Vorschläge für Diagnostik und Therapie von organisch bedingten Stimmungs- und Antriebsstörungen im Kindesalter gemacht.


2007 ◽  
Vol 64 (6) ◽  
pp. 337-343 ◽  
Author(s):  
Riecher-Rössler

Die Früherkennung und Frühbehandlung von schizophrenen Psychosen ist von entscheidender Bedeutung zur weiteren Verbesserung des Verlaufs dieser bisher häufig chronisch verlaufenden und zur Frühberentung führenden Erkrankungen. Frauen erkranken im Durchschnitt etwa 4–5 Jahre später als Männer, oft noch nach dem 40. Lebensjahr. Diese «Spätschizophrenien», die bei Frauen immerhin etwa 20% aller Schizophrenien ausmachen, sollten nicht übersehen werden. Prodromi und andere Vorboten der Erkrankung sind bei Frauen ganz ähnlich wie bei Männern, auch die Verzögerung von Diagnostik und Therapie zeigt keine Geschlechtsunterschiede. Durch die Tatsache, dass Frauen im Mittel erst in höherem Alter erkranken als Männer, sind sie in ihren verschiedenen sozialen Rollen schon besser etabliert. Allerdings besteht offensichtlich die Gefahr, dass bei Frauen die berufliche Integration vernachlässigt wird. Früherkennung, Frühintervention und Frührehabilitation sollten aus den genannten Gründen immer auch geschlechtersensibel sein.


2018 ◽  
Vol 75 (1) ◽  
pp. 31-36
Author(s):  
Sebastian Walther ◽  
Katharina Stegmayer

Zusammenfassung. Motorische Auffälligkeiten gehören zum klinischen Bild der Schizophrenie-Spektrumsstörungen. Sie können sowohl spontan als auch in Folge der antipsychotischen Pharmakotherapie auftreten. Die vier wichtigsten Symptomgruppen sind abnorme unwillkürliche Bewegungen oder Dyskinesien, Parkinsonsymptome, Katatonie und neurologische Soft Signs. Daneben gibt es eine Reihe anderer Auffälligkeiten, die weniger gut operationalisiert sind. Bei der Ätiologie dieser motorischen Auffälligkeiten geht man von Hirnreifungsstörungen aus, die mit späteren Umwelteinflüssen zusätzlich verstärkt werden können. Obwohl vieles noch unklar ist, gibt es Hinweise auf subtile Störungen des Zusammenspiels zwischen kortikalen und subkortikalen Komponenten des motorischen Systems. Für die vier oben genannten Gruppen existieren klinische Untersuchungen und Skalen, die die Erfassung und die Bestimmung des Schweregrades erleichtern. Die Therapie ist dann notwendig, wenn subjektiver Leidensdruck besteht. Sie bleibt heute noch symptomatisch. Am ehesten muss die antipsychotische Pharmakotherapie evaluiert werden, wobei ein Wechsel auf Clozapin hilfreich sein kann. Aktuell werden spezifische Substanzen gegen tardive Dyskinesien sowie nicht-invasive Hirnstimulationstechniken auf ihre Wirksamkeit bei motorischen Störungen der Schizophrenie getestet.


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