Die rechtspopulistische PEGIDA in der COVID-19-Pandemie
Zusammenfassung Dieser Beitrag thematisiert die Reaktionen der Dresdner rechtspopulistischen Protestbewegung „Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“ (PEGIDA) auf die COVID-19-Pandemie in Deutschland. Er beschäftigt sich mit Kontinuitäten und Brüchen in PEGIDAs Aktivismus während der ersten Pandemie-Welle und „Lockdown“, insbesondere im Hinblick auf Aktionsformen, Netzwerke und diskursive Deutungsrahmen. Auf Grundlage des Verständnisses von PEGIDA als einer social movement organization (SMO), die sich in und durch öffentlichen Protest konstituiert, analysiert der Artikel zum einen Kontinuitäten in PEGIDAs Kooperation mit etablierten Figuren aus der Rechtsaußen-Szene sowie in bekannten rechtspopulistischen Artikulationsmustern. Zum anderen verweist die Analyse auf neuartige, virtuelle Aktionsformen sowie auf veränderte, der regierungskritischen „Querdenken“-Bewegung angepasste Deutungsrahmen. Abschließend argumentiert der Beitrag, dass PEGIDA während der ersten Welle der COVID-19-Pandemie weder eindeutige Mobilisierungserfolge noch -misserfolge verbuchen konnte. Der Analyse liegt eine „virtuelle Ethnographie“ zugrunde.