Konsequenzen der Bologna-Reform:Warum bestehen auch am Übergang vom Bachelor- ins Masterstudium soziale Ungleichheiten? / Consequences of the Bologna-Reform: Why Do Social Differences Exist at the Transition from Bachelor to Master Degree Programs?

2015 ◽  
Vol 44 (2) ◽  
Author(s):  
Markus Lörz ◽  
Heiko Quast ◽  
Jan Roloff

ZusammenfassungIm Zuge der Bologna-Reform wurden mit den neuen Bachelor- und Masterstudiengängen zusätzliche Selektionsschwellen und zwei Hochschulabschlüsse eingeführt, die mit unterschiedlichen Karrierechancen einhergehen. Obwohl die Reform soziale Ungleichheit vermindern sollte, verzichten insbesondere Bachelorabsolventen aus weniger privilegierten Elternhäusern auf ein Masterstudium. Hierfür lassen sich aus theoretischer Sicht verschiedene Erklärungen anführen, jedoch finden sich bislang kaum empirisch abgesicherte Erkenntnisse über die in dieser Übergangsphase stattfindenden Entscheidungsprozesse. Der vorliegende Beitrag skizziert aus der Perspektive einer rationalen Entscheidungstheorie, vor dem Hintergrund kultureller Reproduktionsprozesse sowie aus einer Lebensverlaufsperspektive verschiedene Mechanismen, die den Herkunftsdisparitäten zugrunde liegen könnten. Die verschiedenen Erklärungsansätze werden anhand eines repräsentativen Studienberechtigtenpanels hinsichtlich ihrer empirischen Evidenz betrachtet. Die Ergebnisse zeigen, dass die sozialen Disparitäten am Bachelor-/Masterübergang vorwiegend auf vorgelagerte Bildungsentscheidungen, leistungsbezogene Unterschiede und höhere Kostensensibilität weniger privilegierter Herkunftsgruppen zurückzuführen sind.

2017 ◽  
Vol 4 (1) ◽  
pp. 186-194
Author(s):  
Svitlana Zapolskykh

The author focuses on the content of translator and interpreter’s competence, the relevance of the content of Bachelor and Master Degree Programs, formation of translator’s and interpreter’s competences according to the professional demand of the modern environment. The components of translator and interpreter’s competence have been analyzed, the problems related to professional training have been outlined, and possible solutions have been suggested


2020 ◽  
Vol 73 (6) ◽  
pp. 485-492
Author(s):  
Andreas Hövermann ◽  
Bettina Kohlrausch

Der Beitrag analysiert anhand zweier Wellen einer repräsentativen Erwerbstätigenbefragung (N = 6309), inwieweit in Deutschland im Zuge der Corona-Pandemie Einkommenseinbußen auftraten und bereits vorhandene soziale Ungleichheiten verstärkt haben. Die Analysen zeigen, dass knapp ein Drittel der Erwerbstätigen Einkommenseinbußen hinnehmen musste und dass Einbußen mit erhöhten gesellschaftlichen Sorgen und Ängsten einhergehen. Anhand einer Serie logistischer Regressionen wird offensichtlich, welche Beschäftigtengruppen von pandemiebedingten Einkommenseinbußen besonders betroffen waren. Dies sind Befragte mit Migrationshintergrund, Männer, Befragte mit Kindern und diejenigen, die ohnehin niedrigere Einkommen haben. Besonders stark sind zudem Freiberufler und Selbstständige betroffen – und dies insbesondere zu Beginn der Pandemie, während Beamte nahezu keine Einbußen hatten. Auch Befragte in mitbestimmten Betrieben berichten seltener von finanziellen Einbußen. Und schließlich wird deutlich, dass Einkommensverluste vor allem in bestimmten Branchen auftraten: im Gastgewerbe wie auch im produzierenden und verarbeitenden Gewerbe. Regional fällt auf, dass Befragte aus Baden-Württemberg häufig und Befragte aus Brandenburg eher selten von Einkommenseinbußen berichten.


2016 ◽  
Vol 80 (02) ◽  
pp. 94-100
Author(s):  
K. Hofreuter-Gätgens ◽  
J. Klein ◽  
M. Fisch ◽  
M. Graefen ◽  
T. Schlotfeldt ◽  
...  

Zusammenfassung Fragestellung: Die vorliegende Studie untersucht, inwieweit soziale Ungleichheiten bei der Inanspruchnahme von Maßnahmen nach akutstationärer Behandlung bei Prostata- und Brustkrebspatienten bestehen. Methodik: Die Daten stammen aus einer prospektiven, multizentrischen Beobachtungsstudie. Studienteilnehmer waren 483 primärerkrankte Patienten mit Brust- oder Prostatakrebs (UICC-Stadien 0-IV) im Alter zwischen 18 und 65 Jahren. Die Patienten wurden nach der Operation sowie 6 Monate später schriftlich zur Inanspruchnahme psychosozialer Maßnahmen, medizinischer Rehabilitation und alternativkomplementärer Medizin (CAM) befragt. Der soziale Status wurde durch die Indikatoren Beruf, Bildung und Einkommen erfasst. Zudem wurde der Krankenversichertenstatus abgefragt. Für die Analyse wurden logistische Regressionen getrennt nach Tumorlokalisation unter Kontrolle von Alter und erkrankungsbezogenen Faktoren wie Erkrankungsschwere und psychische Komorbidität durchgeführt. Ergebnisse: Die Zusammenhänge zwischen sozialer Ungleichheit und der Inanspruchnahme variieren in Abhängigkeit der erfassten Ungleichheitsindikatoren und der nachstationären Versorgungsangebote. Am stärksten und konsistentesten sind die Zusammenhänge bei der Inanspruchnahme von CAM. Diese Angebote werden verstärkt durch Patienten mit einem hohen sozialen Status und privater Krankenversicherung in Anspruch genommen. Bei der Rehabilitation zeigen sich hingegen eher schwache und inkonsistente Ungleichheiten. Zudem sind die Ungleichheiten bei Prostatakrebspatienten schwächer ausgeprägt als bei Brustkrebspatientinnen. Schlussfolgerung: Es bestehen inkonsistente soziale Ungleichheiten bei der Inanspruchnahme von Maßnahmen nach akutstationärer Behandlung bei Prostata- und Brustkrebspatienten. Es bleibt zu klären, inwieweit diese Ungleichheiten auf Zugangsbarrieren, unterschiedliche Informiertheit oder unterschiedliche Präferenzen zurückzuführen sind.


2017 ◽  
Vol 8 (2) ◽  
pp. 1-16
Author(s):  
Michelle LF Cheong

Singapore Management University's School of Information Systems is a young school within a young and small university in Asia. Being young and small, establishing a successful analytics master degree program required extensive landscape research, assessment of its own strengths and weaknesses, having a committed team, and having a clear vision to meet the ever-changing needs of the industry. The Master of IT in Business (Analytics) program, established since 2011, has grown from an annual intake of 16 to 128 students in six years. This article attempts to describe the design process, challenges faced, decisions made, and the key actions taken, which resulted in an extremely successful analytics master program. The experiences and lessons drawn can become valuable references for other universities who are also planning to launch analytics master degree programs. The article also summarizes the 11 key takeaways which can be used as a strategic guideline.


Soziale Welt ◽  
2019 ◽  
Vol 70 (2) ◽  
pp. 172-199
Author(s):  
Markus Lörz ◽  
Björn Seipelt

Im Zuge der Bildungsexpansion und der Bologna-Reform haben sich in Deutschland die Wege zur Promotion grundlegend verändert und mit der Ausweitung des Promotionsrechts auf die Fachhochschulen wurden die formalen Hürden einer Promotionsaufnahme weiter abgebaut. Die bisherige Ungleichheitsforschung hat sich in diesem Bereich vorwiegend auf die Universitäten konzentriert und die Frage offengelassen, an welchen vorgelagerten Schwellen der Bildungslaufbahn soziale Ungleichheiten entstehen und über welche Prozesse die sozialen Ungleichheiten beim Promotionszugang zu erklären sind. An dieser Stelle setzt der vorliegende Beitrag an und beschäftigt sich mit der Frage, warum Studierende aus weniger privilegierten Familien seltener eine Promotionsintention ausbilden und welche Rolle die Rahmenbedingungen im Elternhaus, vorgelagerte Bildungsentscheidungen und daraus resultierende Pfadabhängigkeiten sowie individuelle Merkmale spielen. Diese Frage wird anhand der dritten Welle der DZHW-Studienberechtigtenbefragung aus dem Jahr 2010 bearbeitet. Auf Basis logistischer Regressionsanalysen und einer nicht-linearen Dekompositionsanalyse zeigt sich, dass insbesondere über die Wahl der Hochschulinstitution und die Aufnahme eines medizinischen Studiums weite Teile der Herkunftsunterschiede zu erklären sind. Diese Unterschiede resultieren allerdings zu einem gewissen Grad bereits aus den unterschiedlichen kulturellen Rahmenbedingungen und Erwartungshaltungen im Elternhaus. Zudem sind es die zwischen den verschiedenen Herkunftsgruppen divergierenden Karriereambitionen, die zu den beobachtbaren Unterschieden in der Promotionsintention führen.


Author(s):  
М.М. Карнелович ◽  
В.И. Казаренков

В статье рассматриваются проблемные вопросы развития эмоционального интеллекта и стиля совладания с трудностями у будущих психологов сферы образования при обучении по направлениям бакалавриата и магистратуры и зависимости выбираемых ими стратегий копинга от уровня развития эмоционального интеллекта. Цель исследования — определить силу, направленность и содержание влияния эмоционального интеллекта на стратегии совладающего поведения у будущих психологов сферы образования с учетом этапов их профессионального обучения. Методы исследования: теоретический анализ научной литературы, методы сбора эмпирических данных и математико-статистической обработки данных (критерий сравнения U Манна — Уитни, дисперсионный факторный анализ). Приведены результаты эмпирического исследования эмоционального интеллекта и стратегий совладающего поведения у студентов-психологов на начальном и итоговом этапах бакалавриата и на этапе обучения в магистратуре. Представлены выявленные различия уровня развития эмоционального интеллекта и доминирующих стратегий совладания у будущих специалистов-психологов на разных этапах и ступенях обучения. Проведен анализ влияния уровня развития компонентов эмоционального интеллекта на стратегии копинга будущих психологов. Результаты исследования углубляют научные знания об эмоциональном интеллекте, а также факторах и механизмах совладающего поведения у будущих психологов сферы образования; о различиях эмоционального интеллекта и стратегий совладающего поведения у студентов-психологов первого и выпускного курсов бакалавриата и магистрантов; о силе, содержании и направленности влияния эмоционального интеллекта на выбор студентами-психологами стратегий совладания с учетом ступени профессионального образования. Полученные результаты могут представлять интерес для специалистов сферы непрерывного профессионального образования и использоваться в процессе сопровождения будущих психологов и других специалистов сферы образования. The article treats the development of emotional intelligence and coping strategies in novice educational psychologists (bachelor and master degree programs). It also investigates the correlation between coping strategies used by students and their emotional intelligence. The aim of the research is to investigate the degree to which novice educational psychologists’ emotional intelligence can influence their choice of coping strategies at various stages of their education. Methods of research: theoretical research analysis, empirical data collection, mathematical methods for statistical data processing (Mann-Whitney-U test, dispersion factorial analysis). The article analyzes empirical data pertaining to emotional intelligence and coping strategies used by novice educational psychologists at different stages of their education (bachelor and master degree programs). It singles out various levels of emotional intelligence development and prevailing coping strategies used by novice educational psychologists at different stages of their education The article investigates the correlation between novice educational psychologists’ coping strategies and the degree of their emotional intelligence development. The research serves to enhance scholars’ knowledge of emotional intelligence and the factors and mechanisms pertaining to novice educational psychologists’ coping strategies. It also serves to enhance scholars’ knowledge about the differences in emotional intelligence and coping strategies in novice educational psychologists (first year students and graduates of bachelor and master degree programs). It also serves to enhance scholars’ knowledge of the correlation between coping strategies used by students and their emotional intelligence. The obtained results can be used in lifelong learning programs and will be helpful to novice educational psychologists and educators.


2018 ◽  
Vol 20 (1) ◽  
pp. 103-119 ◽  
Author(s):  
John Jairo Viáfara ◽  
José David Largo

Master degree programs have rapidly increased in Colombia to the point where they are one of the most favored options for English teachers seeking to bolster their professional development. This survey study characterizes eighty participants, their five master programs, and their perceptions concerning the influence these graduate courses exerted on their teaching. While participants’ pedagogical and research work seemed to have benefited the most from their studies, their practices involving language policy and administration were regarded as distant from what they learnt. Findings suggest that innovation, reflection, and collaboration permeated participants’ overarching categories of development. Challenges to respondents’ integration of their newly acquired education with their teaching included competing ideologies and agendas exhibited by stakeholders in school communities.


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