Licht- und elektronenoptische Untersuchungen über den Abbau gramnegativer Kokken mit Nucleasen und Proteasen
Die Behandlung junger Kulturen von Neisseria sicca mit Ribonuclease und Pepsin führte — in Analogie zu früheren Untersuchungen an Escherichia coli — zu einem spezifischen Abbau der Ribonucleoproteide und einer elektronenoptischen Darstellung der Kerne. Nach Einwirkung von Ribo- und Desoxyribonuclease, kombiniert mit Pepsin, blieben nahezu leere Membranen zurück. Untersuchungen im Phasenkontrast-Mikroskop hatten entsprechende Ergebnisse. Die Färbbarkeit nach Giemsa bzw. mit Lichtgrün wurde bereits durch die Nucleasen allein in charakteristischer Weise verändert. Die Kontrollbehandlung mit n/100-HCl an Stelle von Pepsin zeigte, daß — in Analogie zum Verhalten höherer Zellen — ein Teil der an Nucleinsäuren gebundenen Proteine in Säure allein löslich ist (Histone).Bei 1 bis 4 Tage alten Kulturen wurde bereits durch Pepsin allein ein Teil der Keime angegriffen, während der Nuclease-Abbau wie bei jungen Kulturen ablief. Da Phosphatpuffer unter bestimmten Bedingungen zu unspezifischen Veränderungen führte, wurden die Nucleasen in dest. Wasser (pH 6) angewendet. Gepuffertes Trypsin führte unter unspezifischer Herauslösung von Cytoplasma- und Kernmaterial zur elektronenoptischen Darstellung der Septen. Der Einfluß verschiedener Fixierungsmittel wird erörtert.