Computertomographische Untersuchungen mit computerassistierter Detektion von pulmonalen Rundherden bei Hund und Katze

2015 ◽  
Vol 43 (06) ◽  
pp. 381-388 ◽  
Author(s):  
S. Piesnack ◽  
C. Köhler ◽  
E. Ludewig ◽  
M. Alef ◽  
I. Kiefer ◽  
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ZusammenfassungZiel war, den diagnostischen Wert der computerassistierten Detektion (CAD) von pulmonalen Rundherden in der Tiermedizin zu überprüfen. Hierzu wurde die Detektionsrate der computerassistierten Methode mit der Detektionsrate zweier unabhängiger Untersucher in Bezug auf die Sensitivität und die Rate falsch positiver Befunde verglichen. Material und Methoden: In die Studie wurden 51 Hunde und 16 Katzen einbezogen, bei denen zuvor mittels computertomographischer Untersuchung pulmonale Rundherde diagnostiziert worden waren. Zwei unabhängige Untersucher erfassten bei jedem Patienten die Anzahl der Rundherde ≥ 3 mm und setzten anschließend das Programm zur automatischen Rundherddetektion ein. Im letzten Schritt wurde ein Konsensus der beiden Untersucher unter Kenntnis der CAD-Ergebnisse getroffen. Zur Rundherdauswertung diente ein kommerziell erhältliches Programm zur computerassistierten Detektion. Ergebnisse: Insgesamt wurden 586 pulmonale Rundherde diagnostiziert. Für Untersucher 1 ergab sich eine Sensitivität von 89,2%, für Untersucher 2 betrug sie 87,4%. Die CAD erreichte eine Sensitivität von 69,4%. Mithilfe der CAD ließ die Sensitivität von Untersucher 1 auf 94,7% und die Sensitivität von Untersucher 2 auf 90,8% steigern. Schlussfolgerung und klinische Relevanz: Das verwendete CAD-System wies eine moderate Sensitivität von 69,4% auf. Trotz gewichtiger Limitationen wie einer hohen Anzahl an falsch positiven und falsch negativen Befunden konnte die CAD die Sensitivität beider Untersucher erhöhen, sodass sie zumindest eine unterstützende Funktion besitzt.

2008 ◽  
Vol 36 (01) ◽  
pp. 53-56 ◽  
Author(s):  
C. Szentiks ◽  
C. Soares da Silva ◽  
G. Herrling ◽  
H. Hell ◽  
G. Zeeuw ◽  
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Zusammenfassung Gegenstand und Ziel: Bei einem weiblichen, adulten Polopferd wurden mehrere Umfangsvermehrungen in der Nasenschleimhaut der rechten Nüster entfernt. Ziel der Untersuchung war, die Ursache für diesen seit drei Wochen beobachteten raumfordernden Prozess festzustellen. Material und Methoden: Die drei eingesandten Biopsieproben hatten eine Größe von 1–3 cm. Das formalinfixierte Gewebe wurde makroskopisch beurteilt und histologisch mittels verschiedener Übersichts- und Spezialfärbungen untersucht. Ergebnisse: Die Proben der Nasenschleimhaut zeigten makroskopisch eine blumenkohlartig zerklüftete Oberfläche. Histologisch fanden sich eine lymphohistiozytäre Entzündung, Granulationsgewebe, Epithelhyperplasie und runde, gefüllte, unterschiedlich große Zoosporen. Die histopathologischen Befunde führten zur Diagnose einer Rhinosporidiose. Schlussfolgerungen und klinische Relevanz: Die morphologischen Veränderungen im Zusammenhang mit dem vorberichtlich erwähnten Import des Tieres aus einer südlichen Klimazone sprechen für das Vorliegen einer Rhinosporidiose. Diese tritt beim Pferd und Wiederkäuer, aber auch beim Menschen auf und ist Folge einer Infektion mit Rhinosporidium seeberi durch Kontakt verletzter Haut mit erregerhaltigen stehenden Gewässern oder eine aerogene Übertragung. Ein erhöhtes Infektionsrisiko wird bei immunsupprimierten Menschen beobachtet. Die Rhinosporidiose stellt eine Differenzialdiagnose zu anderen Alterationen der Nase dar. Hierzu gehören das progressive Siebbeinhämatom, Amyloidose, Neoplasien, mukoide Degeneration der Nasenmuscheln bei Kaltblutfohlen oder granulomatöse Entzündungen anderer Ursache.


2009 ◽  
Vol 37 (04) ◽  
pp. 247-254
Author(s):  
M. Wehrli-Eser ◽  
P. Waldmeier ◽  
K. Rohn ◽  
K. Feige ◽  
J.-M. V. Müller
Keyword(s):  

Zusammenfassung Ziel der vorliegenden Arbeit war, die Prognose von Pferden nach chirurgisch therapierter Dünndarmkolik mithilfe von Kurz- und Langzeitüberlebensraten hinsichtlich ihres Zusammenhangs mit präoperativ und intraoperativ ermittelten Befunden zu untersuchen. Material und Methoden: Es erfolgte eine retrospektive Auswertung der Krankenakten von Pferden, die wegen Kolik laparotomiert wurden und eine pathologische Veränderung im Dünndarm aufwiesen. Der prä- und postoperative Verlauf der 233 die Aufstehphase überlebenden Patienten wurde hinsichtlich präoperativer Parameter bei Klinikeintritt (Rektaltemperatur, Herzfrequenz, Atemfrequenz, Hämatokrit, Plasmaproteingehalt, Kolikdauer bis Klinikeintritt, Kolikverlauf, Verhalten bei Klinikeintritt, Maulschleimhautfarbe, kapilläre Rückfüllzeit, Bauchhöhlenpunktat) und intraoperativer Befunde (bestehende Veränderungen der Darmfarbe, Dünndarmresektion, Resektatlänge, Kolikursache) ausgewertet. Ferner erfolgte eine Auswertung des postoperativen Krankheitsverlaufes bis zur Entlassung aus der Klinik sowie ein und 5 Jahre danach. Ergebnisse: Die Überlebensrate aller Patienten betrug bei Entlassung aus der Klinik 81%, nach einem Jahr 66% und nach 5 Jahren 35%. Präoperativ erhobene Befunde mit Einfluss auf die 1-Jahres-Überlebenswahrscheinlichkeit waren der Kolikverlauf vor Klinikeintritt und der Hämatokrit bei der Erstuntersuchung. Kolikursachen mit Dünndarmstrangulation resultierten in einer schlechteren Kurzzeitprognose (80%) als Kolikursachen ohne Dünndarmstrangulation (90%). Dagegen war die Durchführung einer Dünndarmresektion im Vergleich zu einer Kolikoperation ohne Dünndarmresektion nicht mit einer schlechteren Prognose assoziiert. Schlussfolgerung und klinische Relevanz: Aus den Ergebnissen wird abgeleitet, dass sich eine Dünndarmresektion weder auf die Kurzzeitüberlebensrate noch die Langzeitüberlebensrate auswirkt.


2009 ◽  
Vol 37 (02) ◽  
pp. 113-117 ◽  
Author(s):  
C. Klein ◽  
S. Huchzermeyer ◽  
R. Weiss ◽  
A. Wehrend
Keyword(s):  

Zusammenfassung: Gegenstand und Ziel: Untersuchung von Qualität und Quantität der bakteriellen Besiedlung an unterschiedlichen Lokalisationen des Genitaltrakts der Stute. Material und Methoden: Von 20 genitalgesunden Zuchtstuten wurden Tupferproben aus Vestibulum, Vagina, Zervix und Uterus entnommen und auf aerobes Bakterienwachstum untersucht. Ausgewertet wurden der Keimnachweis, differenziert in apathogene und fakultativ pathogene Bakterien, sowie die Intensität der Keimbesiedelung. Ergebnisse: Entlang der kaudokranialen Achse des Genitaltrakts konnte eine Reduktion der bakteriellen Besiedlung nachgewiesen werden. Am Übergang von Vestibulum zu Vagina wurde der stärkste Rückgang in der Anzahl von Proben mit mikrobiellem Wachstum festgestellt (p < 0,001). Am Übergang von Vagina zu Zervix war eine signifikante Reduktion des Nachweises fakultativ pathogener Keime zu verzeichnen (p < 0,001). Schlussfolgerung: Der Hymenalring der Stute bietet einen unspezifischen Schutz vor aufsteigenden mikrobiellen Infektionen, während die Zervix vor allem als selektive Barriere gegen fakultativ pathogene Keime wirkt. Klinische Relevanz: Bei nur zwei Stuten ergab sich eine Übereinstimmung von zervikaler und uteriner Keimflora, was die Bedeutung einer intrauterinen Tupferprobenentnahme im Rahmen der gynäkologischen Untersuchung unterstreicht.


2008 ◽  
Vol 36 (03) ◽  
pp. 185-188
Author(s):  
St. Groeger ◽  
A. Wehrend

Zusammenfassung: Gegenstand: Fallbericht einer angeborenen Lymphangiektasie in der rechten kranioventralen Halsregion bei einem neun Tage alten Fleckvieh-Kalb. Material und Methoden: Nach der klinischen Untersuchung des Patienten erfolgten zur Diagnosestellung bildgebende Verfahren, eine Punktion mit zytologischer Untersuchung, Labordiagnostik und eine Biopsie. Ergebnisse: Die mit einer homogenen, hypoechogenen Flüssigkeit gefüllte Umfangsvermehrung zeigte bei der Kontrastmittelradiographie keine zu- oder abführenden Gänge. Bei der Punktion ließ sich eine seröse, geringgradig getrübte Flüssigkeit aspirieren. In einem Eosin-Thiazin-gefärbten Ausstrich waren vor allem Zelldetritus und vereinzelt Lymphozyten nachweisbar. Die histopathologische Untersuchung des unter Narkose entnommenen Bioptats ergab das Vorliegen einer kongenitalen Lymphangiektasie. Nach der Punktion füllte sich die Umfangsvermehrung innerhalb von 4 Wochen wieder. Schlussfolgerung und klinische Relevanz: Der Fallbericht beschreibt erstmals eine kongenitale, lokale zystische Lymphangiektasie bei einem Kalb. Die verschiedenen Möglichkeiten weiterführender Untersuchungen zur Diagnosestellung werden ausführlich dargestellt.


2005 ◽  
Vol 33 (01) ◽  
pp. 23-26
Author(s):  
C. Marquardt ◽  
E. Burkhardt ◽  
K. Failing ◽  
H. Bostedt ◽  
A. Wehrend

Zusammenfassung Gegenstand: In der Studie sollte überprüft werden, ob anhand der sonographischen Untersuchung von kaninen Mammatumoren eine präoperative Zuordnung zu den drei Dignitätsklassen benigne Tumoren, Tumoren mit niedrigem und höherem Malignitätsgrad möglich ist. Material und Methode: 90 Tumoren wurden präoperativ sonographisch untersucht und einer dieser Dignitätsklassen zugeordnet. Die sonographische Prädiktion wurde mit der nach den Vorgaben der WHO-Klassifikation durchgeführten histopathologischen Charakterisierung verglichen, wobei allerdings die Gruppe der malignen Mischtumoren beibehalten wurde. Ergebnisse: Bei 77,4% der benignen und 91,9% der Tumoren von höherem Malignitätsgrad ergab sich eine korrekte präoperative Einschätzung. Diese gelang nur bei 45,5% der Neoplasien mit niedrigem Malignitätsgrad. Insbesondere bei Tumoren mit einem Durchmesser von unter 2 cm war die präoperative Dignitätseinschätzung häufig falsch. Schlussfolgerung und klinische Relevanz: Die Sonographie eignet sich, um präoperativ die Dignität kaniner Mammatumoren einzuschätzen. Grenzen findet dieses Verfahren, wenn es sich um kleine Tumoren oder Neoplasien mit niedrigem Malignitätsgrad handelt. Insbesondere kleine maligne Tumoren zeigen sonographisch häufiger Charakteristika einer benignen Neoplasie.


2014 ◽  
Vol 42 (02) ◽  
pp. 71-78
Author(s):  
I. E. Lautenschläger ◽  
V. B. Scholz ◽  
K. Amort ◽  
M. Kramer ◽  
A. Hartmann ◽  
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Zusammenfassung Ziel: Ziel dieser Studie war, die Inter- und Intraobserver-Variabilität für die sonographische Messung der Darmwanddicke bei Hunden ohne gastrointestinale Erkrankungen zu ermitteln. Material und Methoden: Die prospektive Studie untersuchte 30 Hunde aus dem Patientengut der Klinik, bei denen aufgrund nicht gastrointestinal bedingter Erkrankungen eine Ultraschalluntersuchung des Abdomens erfolgte. Die Ultraschallbilder mit den Darmabschnitten im Querformat wurden verblindet, in das Programm OsiriX® Version 5.0 für Mac Os X importiert und ausgemessen. Zwei Untersucher wiederholten bei allen 30 Patienten für jede Lokalisation (Duodenum, Jejunum, Colon descendens) die Messungen fünfmal. Die Messungen fanden an 4 aufeinanderfolgenden Tagen statt, sodass jeder Untersucher 1800 Messungen durchführte und insgesamt 3600 Messungen vorgenommen wurden. Ergebnisse: Die erhaltenen Mittelwerte bestätigten die aus der Literatur bekannten Werte. Die statistische Auswertung ergab, dass für alle Darmabschnitte sowohl die Interals auch Intraobserver-Messungen signifikant positiv (p < 0,01) korreliert waren. Die Ergebnisse zeigten eine gute Reproduzierbarkeit der Messwerte innerhalb der Untersucher mit Abweichungen von weniger als 10% des Messwerts. Ferner bestand eine gute Reproduzierbarkeit zwischen den Untersuchern für alle drei gewählten Darmsegmente. Die Abweichungen für Duodenum und Jejunum lagen unter 20%. Für das Kolon ergab sich mit 50% die größte Abweichung zwischen zufällig ausgewählten Untersuchern in Bezug auf das erstellte statistische Modell. Die Interobserver-Variabilität war jedoch für alle Bereiche kleiner als der Unterschied der Wanddicke zwischen gesunden und kranken Tieren. Schlussfolgerung und klinische Relevanz: Die Sonographie stellt in der Kleintiermedizin ein praktikables Verfahren zur Beurteilung der Darmwanddicke und Darmwandintegrität dar. Die Referenzwerte beim Hund konnten in dieser Studie bestätigt werden. Des Weiteren zeigte sich eine gute Inter- und Intraobserver-Variabilität in den Messungen der Darmwanddicke bei Hunden ohne gastrointestinale Erkrankungen.


2005 ◽  
Vol 33 (03) ◽  
pp. 197-201
Author(s):  
Judit Gastón ◽  
Christiane Stengel ◽  
D. Harbour ◽  
St. Krieger ◽  
Susanne Stampf ◽  
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Zusammenfassung Gegenstand und Ziel: Mit dieser Studie sollte das Vorkommen von Bordetella (B.) bronchiseptica in Mehrkatzenhaushalten mit und ohne respiratorische Symptome untersucht werden. Material und Methoden: Die Studie umfasste insgesamt 258 Katzen aus 40 Beständen. Antikörper gegen B. bronchiseptica wurden mittels ELISA nachgewiesen. Zudem erfolgten eine PCR und eine Erregeranzüchtung. Ergebnisse: Die Antikörperprävalenz lag bei 41,9%. Bei Katzen mit respiratorischen Symptomen ergab sich eine Prävalenz von 56,5%, bei gesunden Katzen betrug sie 39,9%. Dieser Unterschied war statistisch signifikant. Die Antikörperprävalenz lag in Tierheimen signifikant höher als in Privat- und Zuchtbeständen. Ältere Katzen wiesen signifikant häufiger Antikörper gegen B. bronchiseptica auf. Die PCR war nur bei 4,6% von 219 untersuchten Katzen positiv; die Anzüchtung gelang bei keinem von 28 untersuchten Tieren. Schlussfolgerung und klinische Relevanz: B. bronchiseptica zeigt in Mehrkatzenhaushalten eine weite Verbreitung. Vor allem in Tierheimen sind Katzen offenbar einem hohen Infektionsrisiko ausgesetzt. Eine Impfung ist daher besonders in Tierheimen in Betracht zu ziehen.


2012 ◽  
Vol 40 (05) ◽  
pp. 333-340
Author(s):  
M. Kessler ◽  
B. Kandel-Tschiederer ◽  
A. Schwietzer

Zusammenfassung Gegenstand und Ziel: Kombinationstherapie von kaninen intranasalen Tumoren mit palliativer 60Cobalt-Strahlentherapie und adjuvanter systemischer Chemotherapie. Material und Methode: 25 Hunde wurden von 2004 bis 2006 in der Tierklinik Hofheim mit einer Gesamtstrahlendosis von 24 Gy (drei Fraktionen à 8 Gy, Tag 0, 7, 21) und Carboplatin (fünf Applikationen zu je 270–300 mg/m2 KOF intravenös im Abstand von 21–28 Tagen) behandelt. Ergebnisse: 88% der Patienten zeigten eine Verbesserung der klinischen Symptome (Nasenausfluss, respiratorische Symptome). Bei fünf Hunden ließ sich eine partielle und bei weiteren fünf eine komplette Tumorremission erreichen. Die Chemotherapie wurde gut toleriert. Die Bestrahlung führte zu keinen oder nur minimalen Nebenwirkungen mit Ausnahme von drei Patienten, bei denen es zur Erblindung nach Mitbestrahlung eines Auges kam, und einem weiteren Patienten mit epileptischen Anfällen. Die mediane Überlebenszeit lag bei 156 Tagen (Range 10–639 Tage). Zwischen den untersuchten Parametern (Rasse, Alter, Geschlecht, histologischer Tumortyp, Ausdehnung des Tumors ins Gehirn, Tumorstadium) und der progressionsfreien Zeit bzw. der Überlebenszeit ergab sich keine statistisch signifikante Korrelation. Patienten mit Tumorremission hatten eine signifikant längere Überlebenszeit als Patienten mit stabiler Erkrankung. Schlussfolgerung und klinische Relevanz: Es konnte eine sehr gute Palliation der Symptome mit akzeptablen Überlebenszeiten erreicht werden. Ein Therapievorteil gegenüber einer alleinigen Bestrahlung durch die Kombination der Bestrahlung mit adjuvanter Chemotherapie war beim Vergleich mit entsprechender Literatur nicht zu belegen.


2005 ◽  
Vol 33 (04) ◽  
pp. 232-238
Author(s):  
S. Sendag ◽  
A. Wehrend ◽  
U. Hetzel ◽  
K. Failing ◽  
H. Bostedt ◽  
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Zusammenfassung Gegenstand der Untersuchung: Die Arbeit erfasste die Häufigkeit von Veränderungen der Zitzenzisternenschleimhaut und überprüfte vergleichend die Diagnoseverfahren Palpation, Sonographie und Endoskopie. Material und Methoden: 436 Zitzen von 109 aus unterschiedlichen Gründen geschlachteten Milchkühen typischer Niederungsrassen wurden palpatorisch, sonographisch und endoskopisch auf das Vorhandensein von Schleimhautläsionen untersucht. Nach Befundung erfolgte zur makroskopischen Untersuchung die Eröffnung der Zitzen in Längsrichtung. Bei Vorliegen von Auffälligkeiten schloss sich eine histopathologische Untersuchung an. Die Resultate der Diagnoseverfahren wurden basierend auf den Ergebnissen der makroskopischen und histopathologischen Untersuchungen vergleichend ausgewertet. Ergebnisse: In 38 Fällen (8,7%) fanden sich makroskopisch auffällige Befunde, die alle lediglich durch die Zitzenendoskopie via Strichkanal detektiert worden waren. Mit den beiden anderen Diagnoseverfahren ließen sich weitaus weniger Veränderungen diagnostizieren. Beim Vergleich der diagnostischen Aussagekraft der angewandten Untersuchungsmethoden zeigten sich die Endoskopie (p ≤ 0,001) und die Sonographie (p ≤ 0,0001) der Palpation deutlich überlegen. Ein statistisch abzusichernder Unterschied zwischen den Ergebnissen der Sonographie und denen der Endoskopie bestand nicht (p > 0,05). Die histopathologischen Befunde spiegelten weitgehend die Ergebnisse der drei Untersuchungsmethoden wider. Schlussfolgerung und klinische Relevanz: Schleimhautveränderungen der Rinderzitze sind palpatorisch nicht ausreichend zu diagnostizieren. Bildgebende Verfahren (Sonographie/Endoskopie) erweitern das diagnostische Spektrum erheblich. Die Zitzensonographie reicht bei in der Zitzenzisterne gelegenen Veränderungen zur Beurteilung von Ausdehnung und Schweregrad meist aus, bei Läsionen im Bereich der Fürstenberg-Rosette oder des Strichkanals ist eine zusätzliche Zitzenendoskopie zu empfehlen. Basierend auf der eingehenden Befunderhebung ist so eine prognostische Einschätzung und die Festlegung eines geeigneten Therapieverfahrens möglich.


2014 ◽  
Vol 33 (05) ◽  
pp. 382-386
Author(s):  
A. Hasan ◽  
S. Dehning ◽  
D. Keeser ◽  
I. Hummel ◽  
P. Falkai ◽  
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Zusammenfassung Gegenstand und Ziel: Die transkranielle Gleichstromstimulation (transcranial direct current stimulation, tDCS) wird als neues nicht invasives Hirnstimulationsverfahren für die Behandlung neurologischer und psychiatrischer Erkrankungen untersucht. Mittlerweile gibt es Fallberichte und eine randomisierte, kontrollierte Pilotstudie zur Behandlung akustischer Halluzinationen sowie der Negativsymptomatik bei Schizophrenie. Fallbericht: Im vorliegenden Fallbericht wurde ein Patient mit therapieresistenter Symptomatik bei paranoider Schizophrenie drei Wochen lang mit anodaler tDCS über dem linken dorsolateralen und kathodaler tDCS über dem rechten dorsolateralen Kortex behandelt. Ergebnisse: Es zeigte sich eine Verbesserung von Affektivität und Kognition, die Positivsymptome blieben jedoch nahezu unverändert. Klinische Relevanz: Die bifrontale tDCS stellt eine nebenwirkungsarme neue Behandlungsform dar und sollte in der Anwendung bei Erkrankungen aus dem schizophrenen Formenkreis weiter untersucht werden.


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