Dinge als Medien denken. Was leistet eine funktionalistische Mediensoziologie?
Medien werden innerhalb der Soziologie oftmals substantialistisch aufgefasst: man spricht dann von Medien im Sinne ihrer Materialitäten oder aber von Medien als Institutionen, wie etwa Massenmedien. Folgt man dieser Devise, stellen sich Medien oftmals tatsächlich als Dinge dar. Wir wollen in diesem Beitrag eine alternative Fährte zu diesem Begriffsparadigma aufnehmen. Uns geht es hier darum, einen funktionalistisch informierten, empirisch orientierten Medienbegriff herauszuarbeiten, der Medien nicht substantialistisch und a priori als Dinge fasst. Vielmehr geht es uns um die Frage: was wird wann und wie empirisch-praktisch zu einem Medium gemacht? Dabei geht der Beitrag wie folgt vor: zunächst wenden wir uns einer Materialtiätssoziologie, und fragen: darf man Medien wie Dinge betrachten? Wir stoßen im weiteren auf Medien im Sinne einer Denkfigur des „Dazwischen“, die wir dann in einem nächsten Schritt im Sinne einer funktionalistischen Mediensoziologie rekonstruieren. Das Fazit des Beitrags besteht in einer Umkehrung eines substantialistischen Medienbegriffs hin zu einem prozessorientierten Medienbegriff: Nicht Medien als Dinge denken, lautet das Credo, sondern: Dinge als Medien denken.