scholarly journals Populismus und Klimaschutz. Der AfD-Klimadiskurs

2020 ◽  
Vol 13 (2-2020) ◽  
pp. 69-82
Author(s):  
Georg Sturm

Die Auseinandersetzung um die Ausgestaltung des Klimaschutzes bestimmt spätestens seit dem Aufkommen der „Fridays for Future“-Bewegung einmal mehr die öffentliche Debatte in Deutschland. Als Reaktion auf die Klimabewegung hat die Alternative für Deutschland (AfD) den Kampf gegen den Klimaschutz zur neuen Hauptaufgabe ihrer Partei auserkoren. Ziel dieses Beitrags ist es – unter Rückgriff auf ökonomische, kulturelle und politische Erklärungsansätze für das Erstarken autoritär-populistischer Parteien – zu untersuchen, inwiefern die AfD mit ihrem Klimadiskurs populistisches Protestpotenzial adressiert. Die qualitative und quantitative Auswertung der AfD-Pressemitteilungen zu diesem Thema zeigen, dass die AfD in ihrem Anti-Klimadiskurs in erster Linie die Angst vor ökonomischen Einbußen schürt und soziale Abstiegsängste ihrer (potenziellen) Wähler*innenschaft anspricht, sich aber auch an das aus einem kulturellen Wertewandel und politischer Entfremdung resultierende, autoritär-populistische Protestpotenzial richtet. Aus dieser Erkenntnis werden Empfehlungen für eine Klimaschutzpolitik abgeleitet, welche die Akzeptanz für Klimaschutzmaßnahmen erhöhen könnten.

Author(s):  
Vera Clemens ◽  
Oliver Decker ◽  
Paul L. Plener ◽  
Elmar Brähler ◽  
Jörg M. Fegert

Zusammenfassung. Fragestellung: Autoritarismus bezeichnet ein Verhalten, das sich durch Aggression gegen Untergebene, Unterwerfung vor Autoritäten und Konventionalismus auszeichnet. Autoritarismus wird als ein zentraler Faktor bei der Entstehung rechtsextremer Ideologie vermutet. Bereits Horkheimer sah zudem einen engen Zusammenhang zwischen Autoritarismus und Gewaltausübung in der Erziehung. Vor dem Hintergrund der aktuellen Zunahme rechtsextremer Ideologien, die sich sowohl gesellschaftlich als auch parteipolitisch manifestiert, war es das Ziel dieser Studie, den Zusammenhang von autoritärer und rechtsextremer Ideologie und der Befürwortung von körperlicher Gewalt als Erziehungsmethode zu untersuchen. Methodik: Es erfolgte eine querschnittliche Untersuchung in einer repräsentativen Stichprobe der deutschen Bevölkerung (N = 2524). Ergebnisse: Körperstrafen wurden von 44.5 % der Teilnehmenden befürwortet. Wurden autoritäre und rechtsextreme Einstellungen berichtet, stieg die Befürwortung von körperlicher Gewalt in der Erziehung von Kindern. Hinsichtlich der Parteipräferenz zeigten die Teilnehmenden, die angaben, die Alternative für Deutschland (AfD) zu präferieren, die höchste Rate an Unterstützern für Körperstrafen. Schlussfolgerungen: Die dargestellten Ergebnisse weisen darauf hin, dass die Zustimmung von Körperstrafen in Deutschland weiterhin sehr verbreitet ist und dass Kinder von Eltern mit autoritären und rechtsextremen Einstellungen eine Risikogruppe für körperliche Gewalt sind. Ein erhöhtes gesellschaftliches Bewusstsein für diese Risiken ist vor dem Hintergrund der Zunahme rechtsextremer Ideologien notwendig.


2008 ◽  
Vol 9 (03) ◽  
Author(s):  
A Düsterdiek ◽  
V Romotzky ◽  
S Altmeyer ◽  
B Werner ◽  
R Bostelaar ◽  
...  

2002 ◽  
Vol 41 (03) ◽  
pp. 135-142 ◽  
Author(s):  
M. Treitl ◽  
C. Krolak ◽  
C. Becker-Gaab ◽  
S. Dresel ◽  
M. Weiss ◽  
...  

ZusammenfassungZur Diagnostik initialer Veränderungen bei rheumatoider Arthritis (RA) werden neben der Projektionsradiographie (PR) im bilddiagnostischen Stufenkonzept die 3-Phasen- Skelettszintigraphie (3P-Sz) und die Magnetresonanz- Tomographie (MRT) eingesetzt. Ziel dieser Studie war es, die neu entwickelte Niederfeld-MRT mit den etablierten Verfahren (PR, 3P-Sz) in der Initialdiagnostik der RA an der Hand zu vergleichen. Methode: Bei 65 Patienten (47 w, 18 m; 20-86 Jahre) wurden an einem Tag 3P-Sz (550 MBq Tc-99m DPD), Niederfeld-MRT und PR der Hände durchgeführt. Alle Bilder wurden von zwei erfahrenen Nuklearmedizinern/Radiologen geblindet befundet und unterteilt in a) rheumatypische, b) entzündliche, nicht rheumatypische und c) nicht entzündliche Veränderungen sowie der 3P-Sz als Goldstandard gegenüber gestellt. Ergebnisse: Im Vergleich zur 3P-Sz zeigt die Niederfeld-MRT bei nahezu gleicher Sensitivität gegenüber rheumatypischen und entzündlichen Veränderungen nur eine gering niedrigere Spezifität. Bei der PR war sowohl bei rheumatypischen als auch bei entzündlichen Veränderungen die Sensitivität vermindert bei gleicher Spezifität wie die Niederfeld-MRT. Die quantitative Auswertung der 3P-Sz mittels ROI-Technik ergab signifikant höhere Werte bei rheumatypischen Veränderungen. Schlussfolgerung: Die Niederfeld-MRT stellt ein der 3PSz vergleichbar sensitives Verfahren in der Initialdiagnostik zum Nachweis rheumatypischer und entzündlicher Veränderungen im Bereich der Hände dar. Neben der Basisuntersuchung der PR empfiehlt sich die 3P-Sz durch Erhebung eines Ganzkörperstatus sowie quantitativer ROI-Technik für die weiterführende Diagnostik bei Verdacht auf RA.


2021 ◽  
pp. 001041402199716
Author(s):  
Winston Chou ◽  
Rafaela Dancygier ◽  
Naoki Egami ◽  
Amaney A. Jamal

As populist radical right parties muster increasing support in many democracies, an important question is how mainstream parties can recapture their voters. Focusing on Germany, we present original panel evidence that voters supporting the Alternative für Deutschland (AfD)—the country’s largest populist radical right party—resemble partisan loyalists with entrenched anti-establishment views, seemingly beyond recapture by mainstream parties. Yet this loyalty does not only reflect anti-establishment voting, but also gridlocked party-issue positioning. Despite descriptive evidence of strong party loyalty, experimental evidence reveals that many AfD voters change allegiances when mainstream parties accommodate their preferences. However, for most parties this repositioning is extremely costly. While mainstream parties can attract populist radical right voters via restrictive immigration policies, they alienate their own voters in doing so. Examining position shifts across issue dimensions, parties, and voter groups, our research demonstrates that, absent significant changes in issue preferences or salience, the status quo is an equilibrium.


Nahrung/Food ◽  
1959 ◽  
Vol 3 (7-8) ◽  
pp. 737-743 ◽  
Author(s):  
Lajos Szalai ◽  
Sándor Szöke

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