exekutive funktionen
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2021 ◽  
pp. 1-12
Author(s):  
Eva Michel ◽  
Lena Söll ◽  
Sabine Molitor

Zusammenfassung. Einleitung: Unter dem Begriff exekutive Funktionen (EF) werden häufig die Komponenten Inhibition, kognitive Flexibilität und Aktualisierung von Arbeitsgedächtnisrepräsentationen subsumiert. EF sind bereichsübergreifende Prädiktoren schulischer Leistungen. Verschiedene Operationalisierungen derselben Komponente, z.B. Performanztests und Elterneinschätzungen, zeigen häufig nur geringe Interkorrelationen. Die Methoden scheinen unterschiedliche Aspekte einer Komponente zu erfassen, daher könnte eine Kombination zur Vorhersage schulischer Leistungen sinnvoll sein. Methode: N = 96 Erst- und Zweitklässler_innen mit und ohne Entwicklungsauffälligkeiten wurden mittels EF-Performanztests und Schulleistungstests zu Mathematik und Lesen untersucht. Per Fragebogen wurden elternbeurteilte EF und als Kontrollvariablen der sozioökonomische Status (SÖS) und das Vorliegen von Merkmalen einer Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) erfasst. Ergebnisse: Elternbeurteilungen hatten über die Performanztests hinaus einen bedeutsamen Vorhersagewert für die Mathematik- und Leseleistung. Der Einfluss von Alter, SÖS und ADHS-Merkmalen wurde kontrolliert. Diskussion: Die kombinierte Anwendung beider Erfassungsmethoden scheint somit vorteilhaft für die Prognose schulischer Leistungen und die Prävention von Schulleistungsproblemen.


2020 ◽  
Vol 31 (4) ◽  
pp. 240-246
Author(s):  
Anna Göbel

Zusammenfassung. Schilddrüsenhormone interagieren mit mannigfaltigen physiologischen und psychologischen Funktionen des Körpers. In dieser Übersichtsarbeit werden Effekte durch Variationen von Schilddrüsenhormonen, der Schilddrüsenhormonrezeptoren und der Schilddrüsenhormontransporter auf psychoneuroendokrinologische Mechanismen beschrieben. Erhöhte oder erniedrigte Serum-Konzentration der Schilddrüsenhormone beeinflussen u.a. die kognitive Entwicklung in der Kindheit, Arbeitsgedächtnis, Aufmerksamkeit, Konzentration und exekutive Funktionen. Schilddrüsenhormone interagieren zudem mit der Psychomotorik, der Sprachentwicklung, der Kognition und den intellektuellen Fähigkeiten. Veränderungen in Schilddrüsenhormon-Transportern können die Ängstlichkeit, die Risikobereitschaft und andere Emotionen modulieren. Die wissenschaftliche Analyse und das Verständnis dieser komplexen Interaktionen ist für die gezielte Prävention und die Behandlung zahlreicher schwerwiegender und lebenslanger Erkrankungen von zentraler Bedeutung.


2020 ◽  
Vol 9 (2) ◽  
pp. 111-125
Author(s):  
Morena Lauth-Lebens ◽  
Gerhard W. Lauth

Zusammenfassung. Problemstellung: Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörungen (ADHS) werden als Defizit der Selbststeuerung verstanden und vielfach mit exekutiven Dysfunktionen assoziiert. Es mehren sich die empirischen Hinweise auf einen Rückgang der symptomatischen und funktionalen Handlungsbeeinträchtigungen unter extrinsisch motivierenden Bedingungen. Sie stammen aus experimentellen Untersuchungen zu dem Einfluss von Motivation auf verschiedene Zielbereiche. Ausgehend von einem lerntheoretischen Verständnis der Motivation erfolgt die experimentelle Bedingungsvariation meist über Verstärkerdarbietung. Entsprechend ihres hypothesengenerierenden Erkenntnisinteresses beinhalten die Arbeiten noch wenig Informationen über die bereichsabhängige Wirkspezifität. Hieraus ergibt sich das Forschungsrationale für ein systematisches Review zu bereichsspezifischen Verstärkereffekten bei ADHS. Zur Systematisierung und Synthese der Befunde bedient es sich neuropsychologischer Modellvorstellungen. Methode: Ausgehend von einer nach PRISMA Standards durchgeführten Recherche wurden 19 experimentelle Vergleichsstudien mit insgesamt 2.692 Kindern eingeschlossen und ausgewertet. Sie untersuchen „kalte“ exekutive Funktionen als abhängige Variablen und schließen aus verstärkerabhängigen Testleistungen auf motivationale Einflüsse. In der hier vorliegenden Studie wurden diese nach der Richtung (förderlich vs. abträglich) und Reichweite (optimierend sowie kompensatorisch und normalisierend) der erzielten Veränderung ausgewertet. Ergebnis: Insgesamt 19 Studien haben die Verstärkerwirkung an 32 abhängigen Variablen überprüft und bei 24 von ihnen leistungsförderliche Effekte festgestellt. Hierbei reichen die Veränderungen von einer Optimierung bis zu einer Normalisierung exekutiver Funktionen. Bei 8 abhängigen Variablen werden keine oder abträgliche Verstärkerwirkungen festgestellt. Schlussfolgerung: Zusammenfassend belegt die Forschung eine Verstärkerabhängigkeit exekutiver Dysfunktionen bei ADHS. Künftig scheint ein weniger deterministisches Verständnis der störungsspezifischen Dysfunktionen als nützlich und angebracht für Theoriebildung und Therapiepraxis.


2020 ◽  
Vol 31 (1) ◽  
pp. 1-10
Author(s):  
Simone Goebel ◽  
Tina Birkmann ◽  
H. Maximilian Mehdorn

Zusammenfassung. Trotz seines häufigen Einsatzes ist bislang umstritten, in welchem Ausmaß der Rey-Osterrieth Complex Figure Test (ROCFT) neben visuo-konstruktiven auch exekutive Funktionen erfasst. In dieser Studie wurde an Gesunden (n = 198) sowie Patientinnen und Patienten mit erworbenen Hirnschädigungen (n = 161) untersucht, ob die basalen exekutiven Prozesse Arbeitsgedächtnis, Initiieren, Wechseln und Hemmen für die Abzeichenleistung im ROCFT relevant sind. Die Ergebnisse der durchgeführten Korrelations- und Regressionsanalysen liefern eine mögliche Erklärung für die bisher häufig widersprüchlichen Befunde: Möglicherweise aufgrund von Deckeneffekten tragen nur in der Patientenstichprobe basale exekutive Funktionen, insbesondere das Arbeitsgedächtnis, relevant zur Abzeichenleistung des ROCFT bei. Beeinträchtigte Testleistungen in der ROCFT-Copy-Bedingung sollten also unter Berücksichtigung von möglicherweise bestehenden Defiziten in exekutiven Funktionen, insbesondere des Arbeitsgedächtnisses, interpretiert werden.


Author(s):  
Stefanie Simanowski ◽  
Nicola D. Klotz ◽  
Ruth Augustin ◽  
Kristin Krajewski
Keyword(s):  

Zusammenfassung. In dieser Studie wurde der Einfluss kognitiver und emotionaler Regulationsfertigkeiten auf psychische Stresssymptome von Schulkindern untersucht. Möglich wäre ein direkter Einfluss der Regulationsfertigkeiten auf Stresssymptome oder ein indirekter Einfluss mediiert über die Schulleistungen. Bei 177 Drittklässler_innen wurden bis zum Halbjahr der fünften Klasse die psychische Stresssymptomatik, die exekutiven Funktionen, die emotionale Kontrolle sowie die Mathematik- und Deutschnoten erfasst. Es zeigte sich, dass die individuelle psychische Stresssymptomatik sich heterogen veränderte, die exekutiven Funktionen nahmen jedoch weder direkt noch indirekt signifikanten Einfluss auf die psychische Stresssymptomatik oder deren Veränderung. Auch der Einfluss der emotionalen Kontrolle auf die psychische Stresssymptomatik erwies sich als gering.


2018 ◽  
Vol 97 (04) ◽  
pp. 246-254 ◽  
Author(s):  
Christiane Völter ◽  
Lisa Götze ◽  
Michael Falkenstein ◽  
Stefan Dazert ◽  
Jan Peter Thomas

Zusammenfassung Hintergrund Im Hinblick auf den demographischen Wandel der Gesellschaft gewinnen in der Hörrehabilitation neurokognitive Fähigkeiten immer mehr an Bedeutung. Fragestellung Ziel der Studie war es zu untersuchen, inwiefern eine neurokognitive Testung mittels PC-gestützter Aufgaben zur Evaluation der unterschiedlichen Bereiche der Kognition auch für ältere Patienten mit und ohne Hörstörung geeignet ist und wie sich diese in den klinischen Alltag des HNO-Arztes integrieren lässt. Patientenbeschreibung 171 Patienten ≥ 50 Jahren mit und ohne eine beidseitige Hörbeeinträchtigung wurden eingeschlossen: n = 90 im Alter zwischen 50 und 64 Jahren (57,0 ± 4,5) und 81 Ältere ab 65 (72,5 ± 5,4). Methode Eine computerbasierte Testung mit rein visuellen Instruktionen beinhaltete neben der Aufmerksamkeit, der Verarbeitungsgeschwindigkeit, dem Kurz- und Langzeitgedächtnis auch exekutive Funktionen. Zuvor erfolgte ein Probedurchgang unter Anleitung einer geschulten Mitarbeiterin. Ergebnisse Auch wenn die Testung unabhängig von Alter oder Hörstatus in allen Fällen eigenständig möglich war, benötigten Hörgeschädigte 15 Minuten länger zur Durchführung und beurteilten diese als anstrengender als Hörgesunde (71 % versus 63 %). Patienten mittleren Alters sahen die Durchführbarkeit für Menschen des höheren Lebensalters mit 30 % signifikant (p = 0,02) kritischer als die betroffene Altersgruppe selbst (10 %). Schlussfolgerung Eine umfassende kognitive Testung älterer Schwerhöriger mit computerbasierten Aufgaben lässt sich problemlos in den klinischen HNO Alltag integrieren und könnte eine wertvolle Ergänzung der audiologischen Diagnostik im Hinblick auf eine bestmögliche Hörrehabilitation darstellen.


2017 ◽  
Vol 74 (9) ◽  
pp. 503-509
Author(s):  
Klemens Gutbrod ◽  
Dörthe Heinemann ◽  
René Müri

Zusammenfassung. Eine erworbene Hirnschädigung ist die häufigste Ursache für eine chronische Behinderung im Erwachsenenalter. Trotz neurologischer Erholung können neuropsychologische Störungen persistieren und die Lebensqualität des Patienten einschränken. Aus diesem Grund ist die kognitive Rehabilitation eine wichtige Komponente der Neurorehabilitation. Kognitive Störungen nach einer Hirnschädigung finden sich am häufigsten in den Bereichen Gedächtnis, Aufmerksamkeit, exekutive Funktionen und Neglect. Für jeden dieser Bereiche werden in dieser Überblicksarbeit die verschiedenen Therapiemöglichkeiten beschrieben. Für alle diese kognitiven Domänen existieren evidenzbasierte Studien zur spezifischen Therapiewirksamkeit, welche eine Empfehlung eines Standards für die klinische Praxis erlauben.


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