ZusammenfassungDie Geschichte der Endoprothetik in den letzten 20 Jahren ist eine Erfolgsgeschichte. Mit modernen Implantaten sind heute nahezu alle Belastungen realisierbar.
Die steigende Anzahl an Endoprothesenimplantationen wird inzwischen allerdings auch als Problem diskutiert. Argumente sind das zu häufige Operieren und die
fehlende Nutzung der Alternativen, insbesondere der konservativen Behandlung. Zu den aktuellen Trends in der Endoprothetik zählt die immer stärkere
Konzentration endoprothetischer Versorgungen in Zentren bzw. großen Kliniken. Insbesondere in der Knieendoprothetik gehen höhere Fallzahlen mit einem besseren
Ergebnis einher. Durch Veränderungen rund um die Operation wurden die Verweildauern nach endoprothetischem Ersatz weltweit drastisch reduziert, weniger stark
aufgrund abrechnungsbedingter Aspekte in Deutschland. Insgesamt sind die Komplikationsraten, v.a. die aseptische Lockerung von Prothesen deutlich
zurückgegangen. Auch das Infektionsrisiko ist gesunken, stellt neben der Luxation und den periprothetischen Frakturen jedoch weiterhin eine Hauptursache für
eine Revisionsoperation dar.Aktuell können heute Standzeiten der Prothesen von 20 Jahren bei 90 % der Patienten angenommen werden. Eine Herausforderung in der Versorgung ergibt sich aus der
Reduktion der Erstattungsbeiträge durch Krankenkassen. Diese führt zu einem immer höheren Druck, Implantationen schneller und häufiger durchzuführen,
andererseits die verlustträchtige Behandlung von Komplikationen, v.a. Infektionen, in andere Krankhäuser zu verweisen.