Zusammenfassung
Einleitung Die laparaskopische Antirefluxplastik und die medikamentöse Therapie mit Säureblockern sind Goldstandard der Therapie der gastroösophagealen Refluxerkrankung. Aufgrund begrenzter Ressourcen bei gleichzeitig steigenden Gesundheitsbedürfnissen und -kosten sollen in der vorliegenden Arbeit beide Methoden nicht nur hinsichtlich des medizinisch besten Resultats, sondern auch in Bezug auf ihre gesundheitsökonomische Überlegenheit untersucht werden.
Methodik Es erfolgte eine elektronische Literaturanalyse in den Datenbanken MEDLINE, PubMed, Cochrane Library, ISRCTN (International Standard Randomization Controlled Trial Number) sowie in der NHS Economic Evaluation Database bis 01/2017. Eingeschlossen wurden nur Studien, welche als Zielparameter die Effektgrößen QALY (=Quality-Adjusted Life Years) (unter Berücksichtigung verschiedener Lebensqualitäts-Scores) im Vergleich von laparoskopischer Fundoplikatio und medikamentöser Therapie umfassten. Kriterien, anhand derer die Studien gegenübergestellt und verglichen wurden, waren die Effektgrößen QALY (Quality-Adjusted Life Years) bzw. daraus resultierend ICER (Incremental Cost-Effectiveness Ratio=inkrementelle Kosten-Effektivitäts-Relation)/ICUR (Incremental Cost-Utility Ratio=inkrementelle Kosten-Nutzen-Relation). Je inkludierter Publikation wurde anhand dieser Parameter die Superiorität des jeweiligen Verfahrens herausgearbeitet.
Resultate Es konnten insgesamt 18 vergleichende Studien in der aktuellen Literatur zu o. g. Suchbegriffen identifiziert werden, die die definierten Einschlußkriterien erfüllten. 6 Studien konnten final in unsere Analysen eingeschlossen werden. Es zeigt sich bei 3 der 6 analysierten Publikationen eine bessere Kosteneffektivität zugunsten der laparoskopischen Fundoplikatio. Limitationen sind aufgrund unterschiedlicher Zeithorizonte, Evidenzlevel der Studien und zugrundeliegender Ressourcen/Kosten der Analysen, verschiedener Gesundheitssysteme und angewandter Lebensqualitäts-Instrumente gegeben.
Schlussfolgerung Künftige prospektiv-randomisierte Studien müssen diesen Vergleich noch ausführlicher untersuchen. Zudem findet sich ein großes Potenzial für weitere Studien in der gesundheitsökonomischen Beurteilung von Früherkennungs- und Präventionsmaßnahmen der Refluxerkrankung bzw. des Barrett-Ösophagus und -Karzinoms.