soziale gerechtigkeit
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2022 ◽  

Über Schiffsunglücke, Arbeitsunfälle und abgestürzte Zeppeline. Mediale und politische Diskurse über Unfälle bieten einen innovativen Zugang zur Geschichte des deutschen Kaiserreichs: Der bei Unfällen stattfindende Routine-, Norm- und Erfahrungsbruch bringt Alltagspraktiken und latente Konflikte ans Licht der Öffentlichkeit, macht Unsichtbares sichtbar und Unsagbares sagbar. Krisenkommunikation und Sensationslust, Debatten über Risikoakzeptanz, soziale Gerechtigkeit und Sicherheitsbedürfnisse sowie das Verhältnis zu Fortschritt und Nation spiegeln sich hier wie in einem Brennglas wider. Der Band vereint Beiträge über ganz unterschiedliche Unfalltypen - Schiffsunglücke, Verkehrsunfälle, Zeppelinabstürze, Grubenkatastrophen - und den Umgang damit in der sich rasant modernisierenden Gesellschaft des Kaiserreichs. Sozial-, politik- und medienhistorische Perspektiven und Ansätze ergänzen sich. Aus dem Inhalt: - Dagmar Ellerbrock: Da hört der Spaß auf. Unfälle und die Neuverhandlung von Sicherheit im frühen 20. Jahrhundert am Beispiel des privaten Schusswaffengebrauchs. - Clemens Zimmermann: Überlegungen zur Mediengeschichte des Unfalls im 20. Jahrhundert.


2021 ◽  
Vol 70 (7-8) ◽  
pp. 383-399
Author(s):  
Julian Molina Romero

Das Thema soziale Gerechtigkeit steht wieder ganz oben auf der politischen Agenda. Seit die Pandemie-Anfälligkeit der globalen Gesellschaft deutlich vor Augen geführt wurde, wirkt Covid-19 überall wie ein Brandbeschleuniger: Hunger, Armut, gespaltene Gesellschaften, Populismus und Autoritarismus scheinen vermehrt die Folge. Der Bedarf an Handlungsempfehlungen in der Krise ist groß. Der Capability Approach (CA) liefert für die Adressierung aktueller Gerechtigkeitsprobleme ein umfassendes und zugleich praktisches Konzept. Vielversprechend scheint insbesondere der systematische Zusammenhang von Freiheit, sozialer Verantwortung und demokratischer Praxis, der in anderen Ansätzen wie z.B. dem bedingungslosen Grundeinkommen weniger Berücksichtigung findet. Abstract: Realisation of Social Justice in the “Crisis”: Freedom, Social Responsibility and Public Use of Reason Within the Framework of the Capability Approach The issue of social justice is back at the top of the political agenda. Since the pandemic vulnerability of global society has been shown dramatically, Covid-19 has been acting like a multiplier: hunger, poverty, divided societies, populism and authoritarianism seem to be increasingly the result. The need for recommendations for action in the crisis is great. The capability approach (CA) provides a comprehensive and at the same time practical concept for addressing current problems of social justice. Especially, the systematic connection of freedom, social responsibility and democratic practice, which is not considered in other approaches such as the unconditional basic income, seems promising.


2021 ◽  
Vol 70 (7-8) ◽  
pp. 401-417
Author(s):  
Irem Güney-Frahm

Die Covid-19 Pandemie hat in Bezug auf Geschlechtergleichheit und soziale Gerechtigkeit nicht nur neue Probleme geschaffen, sondern auch die bestehenden Probleme vertieft. Dieser Beitrag setzt sich mit der Pandemie aus Geschlechterperspektive auseinander und argumentiert mit Hilfe des Capability Ansatzes von Amartya Sen, dass Frauen mehr und anders als Männer von der Pandemie betroffen sind. Sowohl gesundheitlich als auch finanziell und in ihren weiterführenden Lebens- und Verwirklichungschancen (Capabilities) haben Frauen während der Pandemie das Nachsehen, wodurch sich die Schere zwischen den Geschlechtern weiter öffnet, statt sich allmählich zu schließen. Kritisch ist dabei, dass die Mehrzahl der Lösungsansätze zur Bewältigung der Krise die überkommenen neoliberalen Diskurse und somit auch deren inhärente Ungleichheit reproduzieren. Abstract: Social Justice and Covid-19. A Gender-Based Perspective In terms of gender equality and social justice, the Covid-19 pandemic has not only created new problems but has intensified and worsened existing ones. Using the lens of a gender perspective, this contribution employs Amartya Sen’s cap­a­bility approach to show how the pandemic has impacted women differently and more severely than men. Both regarding physical and economic well-being as well as when it comes to their future life chances and opportunities for self-reali­zation, women have gotten the short end of the stick. As a result, the pandemic is set to widen the gender gap and reverse the gradual process of harmonization. Crucially, most remedies to the ongoing crisis continue to rely on neoliberal recipes and discourses and are thus bound to reproduce their inherent inequality.


2021 ◽  
Author(s):  
Wilhelm Schwendemann ◽  
Anna Sophie Verständig ◽  
York Breidt

Author(s):  
Cordula Brand

Zusammenfassung„Diversität“ wird im Management als ein Schlüssel gesehen, um in Anbetracht einer globalisierten Welt als Unternehmen oder soziale Organisation wettbewerbsfähig zu bleiben, wirtschaftlich zu arbeiten oder Gewinnsteigerungen zu erzielen. Dieser unternehmerischen Perspektive auf Diversität stehen Konzepte gegenüber, die die ethischen Aspekte von Vielfalt im Hinblick auf Gerechtigkeit in den Mittelpunkt stellen. Beide Perspektiven werden im sogenannten „Diversitätsmanagement“ verortet, das in die organisationalen Strukturen, meist in die Personalabteilung, eingebettet ist. Es zeigt sich jedoch, dass diese Verortung nicht umfassend und zentral genug ist, um ein systematisches Diversitätsmanagement mit strukturierten Maßnahmen aufzubauen. Zudem liegen dem Diversitätsmanagement verschiedene Wertekonstellationen zugrunde, die konfligieren können. Eine priorisierte wirtschaftlich orientierte Perspektive, so die These, führt dazu, dass häufig nur Einzelmaßnahmen zum Umgang mit Vielfalt umgesetzt werden. So können aber weder die Chancen von Diversität noch die konkreten Herausforderungen im Arbeitsalltag tatsächlich ergriffen oder angegangen werden. Diversitätsmanagement, so das Argument, kann nur dann erfolgreich im Sinne der Mitarbeiter*innen und Patient*innen sein, wenn es auch von Gerechtigkeitsaspekten geleitet wird. Dies gilt sowohl für die Entscheidung, welche Diversitätskonzepte und/oder Merkmale relevant sind, als auch für die Auswahl und Evaluation von Maßnahmen. Das bedeutet schließlich, dass bei Abwägungen im Umgang mit Vielfalt im Kontext von Organisationen im Gesundheitswesen die soziale Gerechtigkeit mehr wiegen sollte als rein wirtschaftliche Überlegungen. Letztere habe ihre Berechtigung bei der Einschätzung von Maßnahmen, sie sind aber ein Mittel zum Zweck und kein Selbstzweck.


2021 ◽  
Vol 168 (6) ◽  
pp. 203-205
Author(s):  
Wolf Rainer Wendt

Wenn Gerechtigkeit in der Sozialpolitik gefordert wird, sind es die Belange ganzer Bevölkerungsgruppen, an die gedacht wird. Soziale Gerechtigkeit verlangt, dass gegen Benachteiligung und Diskriminierung vorgegangen und spezifische Bedarfe von benachteiligten Gruppen bedient werden. Geboten scheinen Ausgleich und Umverteilung in einer reichen Gesellschaft zugunsten derjenigen, die weniger haben oder in prekären Verhältnissen leben. Dabei sind die individuellen Unterschiede groß in der Menge der den jeweiligen Gruppen zugeordneten Menschen.


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