Zusammenfassung. Ziel der vorliegenden Arbeit ist die Evaluation des subjektiven Wohlbefindens nach einer einwöchigen Gruppenintervention für pflegende Angehörige, durchgeführt von der Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau. Für das Wohlbefinden (WHO-5 Index) wird ein Längsschnitt mit vier Messzeitpunkten innerhalb von 6 Monaten in zwei Regionen bzw. drei Einrichtungen eingesetzt und mehrebenenanalytisch (n = 545 Messwerte von n = 145 Personen) im finalen Modell für Geschlecht, Pflegebedürftigkeit, Region und Verlauf der Pflegebelastungen kontrolliert. In der Gesamtgruppe (86 % Frauen, mittleres Alter 57 Jahre, 54 % klinisch relevante Depressivität, 64 % mindestens Pflegestufe 2, 40 % Demenz) scheint das Wohlbefinden kurzfristig sehr deutlich (Cohen’s d = 0,41) zu steigen und mittelfristig geringfügig über dem Ausgangsniveau (d = 0,17) zu bleiben. Die Kurven variieren substanziell nach Region und Verlauf der Pflegebelastungen. Diskutiert werden insbesondere Verbesserungspotenziale in der Qualität und der Nachhaltigkeit der Intervention. Kausale Aussagen sind begrenzt, weil eine längsschnittliche Kontrollgruppe fehlt. Die Intervention könnte ein Modell für eine gesetzliche Regelleistung sein.