Vierteljahrshefte zur Wirtschaftsforschung
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(FIVE YEARS 2)

Published By Duncker & Humblot Gmbh

1861-1559, 0340-1707

2021 ◽  
Vol 90 (2) ◽  
pp. 67-80
Author(s):  
Andreas Bley ◽  
Martin Micheli

Kleine und mittlere Unternehmen in Deutschland haben auch während der Coronapandemie einen sehr guten Zugang zur Kreditfinanzierung. Hierauf deuten sowohl Umfragen unter Unternehmen als auch unter Banken hin. Der sehr gute Kreditzugang manifestiert sich in einem kräftigen Kreditwachstum während der Krise. Insbesondere die genossenschaftliche Kreditvergabe wächst seit vielen Jahren, auch während Rezessionen, mit robusten Raten. Im Rahmen eines Ungleichgewichtsmodells zeigen wir, dass die Kreditvergabe genossenschaftlicher Banken in der Coronapandemie durch die Nachfrage bestimmt wurde. Es gibt keine Anzeichen für angebotsseitige Beschränkungen der genossenschaftlichen Kreditvergabe. German small and medium corporations had sufficiently access to bank loans during the Corona Pandemic. This is the result of surveys conducted among corporations and banks. A strong growth of bank loans points at generous credit provisions by German banks. Especially bank lending by cooperative banks has been remarkably robust in recent years and has expanded during the Great Recession as well as the European Debt Crisis. In a disequilibrium model, we show that cooperative banks’ loan volumes during the Corona Pandemic have been determined by the demand side. There is no evidence for supply side restrictions.


2021 ◽  
Vol 90 (2) ◽  
pp. 5-7
Author(s):  
Horst Gischer ◽  
Bernhard Herz ◽  
Christoph Kaserer ◽  
Dorothea Schäfer

2021 ◽  
Vol 90 (2) ◽  
pp. 49-66
Author(s):  
Karl-Peter Schackmann-Fallis ◽  
André Sonntag

Die Coronapandemie hatte einschneidende Auswirkungen auf die Realwirtschaft. Dennoch ist die Kreditnachfrage von Unternehmen und Selbstständigen bisher nicht zurückgegangen, sondern gestiegen. Vor allem Sparkassen erwiesen sich durch ihre überdurchschnittliche Kreditvergabe als stabilisierendes Element in der Krise. Deren Kreditwachstum war ab September 2020 sowohl in Geschäftsgebieten mit einer hohen und mittleren, als auch mit einer niedrigen Wirtschaftskraft im Mittel höher als das Marktwachstum. Auch in nahezu allen Branchen stiegen die Kreditvolumina, der stärkste Anstieg ging vom Wohnungs- und Grundstückswesen aus. Nach der Coronapandemie ist es nun entscheidend, die Unternehmen durch wachstumsorientierte Förderprogramme in den notwendigen technologischen Anpassungsprozessen (z. B. bei der Digitalisierung und Nachhaltigkeit) zu unterstützen. Gleichzeitig ist es für die weitere erfolgreiche Zusammenarbeit von Sparkassen und Unternehmen auch in Zukunft unerlässlich, ein vielfältiges, ausdifferenziertes Bankensystem in Deutschland zu erhalten. The corona pandemic has had a major impact on the real economy. Nevertheless, the loan demand from companies and the self-employed has so far not declined but increased. Savings banks in particular have proven to be a stabilizing element in crisis due to their above-average lending. As of September 2020, their loan growth in business areas with high, medium as well as low economic strength was on average higher than the market growth. Lending volumes also rose in almost all sectors, with the largest increase coming from housing and real estate. After the corona pandemic, it is crucial to support companies in the necessary technological adaptation processes (e. g. in digitalization and sustainability) through growth-oriented funding programs. To ensure a continued successful cooperation between savings banks and companies it is important to maintain a diverse, differentiated banking system in Germany.


2021 ◽  
Vol 90 (2) ◽  
pp. 81-95
Author(s):  
Matthias Kowallik

Der Deka-S-Finanzklima wurde in der Coronapandemie entwickelt und ermöglicht durch die breite Erhebung auf Top-Managementebene eine Reflektion bzgl. der Einschätzung zur Wirtschaftslage in Deutschland. Insgesamt zeigt sich, dass die Folgen der Coronapandemie zwar belasten, die weiteren Umfeldbedingungen (insbesondere die Negativzins-Beeinträchtigungen) hinterließen und hinterlassen jedoch deutlichere Spuren. Der Sparkassensektor ist einer der wesentlichen Finanzierer des – insbesondere in Deutschland bestehenden – Mittelstandes. Die Einlagenkonditionen der Sparkassen, mit einer Zinsbelastung oberhalb des Markzinsniveaus, sind die mittelbaren Einstandskosten für die Finanzierung des Mittelstandes. Die Herausforderung in der Steuerung des Zinsgeschäfts besteht u. a. darin, dass negative Konditionsbeiträge im Einlagengeschäft realisiert werden und sich die Kapitalbindung der Passiva erheblich reduziert hat. Die Kreditnehmer hingegen haben Bedarf an längeren Zins- und Kapitalbindungen. Dem folgend entstehen potentielle Liquiditäts- und Ertragsrisiken für die Sparkassen bei der Durchführung ihres öffentlichen Auftrags die Wirtschaft mit Krediten zu unterstützen. The Deka financial climate was developed during the corona pandemic and, thanks to its broad-based survey at top management level, enables a reflection on the assessment of the economic situation in Germany. Overall, it can be seen that while the consequences of the corona pandemic are having a negative impact, other economic conditions, in particular the burdens caused by negative interest rates, have left and continue to leave clearer traces. The savings bank sector is one of the main financiers of Small- and Midsized Enterprises (SMEs) especially those in Germany. The deposit conditions of the savings banks, with interest charges above the market interest rate level are the indirect initial costs for financing SMEs. One of the challenges in managing the interest rate business is that negative condition contributions are being realized in the deposit business and that the capital commitment of liabilities has been significantly reduced. Borrowers, on the other hand, have a need for longer interest rate and capital commitments. This gives rise to potential liquidity and earnings risks for the savings banks in carrying out their public mandate to support the economy with loans.


2021 ◽  
Vol 90 (2) ◽  
pp. 31-48
Author(s):  
Fritzi Köhler-Geib ◽  
Volker Zimmermann

Die Coronapandemie hat sichtbare Spuren bei der Liquiditätssituation und den Eigenkapitalquoten mittelständischer Unternehmen hinterlassen. Vor dem Hintergrund einer guten Ausgangslage und insgesamt einer Stabilisierung der Lage im Krisenverlauf ist eine Überschuldung des Unternehmenssektors in der Breite jedoch unwahrscheinlich. Die Auswirkungen betreffen den gesamten Mittelstand jedoch nicht einheitlich, sondern treten verstärkt in einzelnen Segmenten auf, vor allem bei kleinen Unternehmen, in bestimmten Wirtschaftszweigen, auslandsaktiven Unternehmen und Unternehmen mit schon vor Corona schwächerer Bonität. Dies belastet das Kreditklima: Die Risikosensitivität von Kreditinstituten nimmt zu. Die von der Coronakrise betroffenen Unternehmenssegmente sehen sich häufiger höheren Anforderungen bei den Kreditsicherheiten sowie Zinserhöhungen gegenüber, wenn auch insgesamt der Kreditkanal während der Krise bisher aufgrund von Geld- und Fiskalpolitischen Maßnahmen offen geblieben ist, einen Beitrag zur Stabilisierung geleistet hat, und diese Effekte weniger stark als in der Finanzkrise 2008/09 sind. The Corona pandemic has left visible traces on the liquidity situation and equity ratios of medium-sized companies. Against the background of a good starting position and an overall stabilisation of the situation in the course of the crisis, over-indebtedness of the corporate sector across the board is unlikely. However, the effects do not affect the entire SME sector uniformly, but occur more strongly in specific segments, especially among small companies, in certain economic sectors, foreign-active companies and companies that already had a weaker credit rating before Corona. This weighs on the credit climate: the risk sensitivity of credit institutions is increasing. The company segments affected by the Corona crisis are more frequently faced with higher requirements for loan collateral as well as interest rate increases, even if overall the credit channel has remained open during the crisis so far due to monetary and fiscal policy measures, has made a contribution to stabilisation, and these effects are less strong than in the financial crisis of 2008/09.


2021 ◽  
Vol 90 (2) ◽  
pp. 9-29
Author(s):  
Dorothea Schäfer

Die Coronakrise ist die erste globale Pandemie seit mehr als 100 Jahren. In dieser Hinsicht ist die Coronakrise einzigartig und damit wahrhaft „different“. Aber ist sie auch „einzigartig“ wenn die Reaktion der Finanzinstitute auf die Krise in den Blick genommen wird? Vor dem Hintergrund des mehrgliedrigen Bankensystems in Deutschland untersucht der Beitrag, ob in der Coronakrise das Kreditgewerbe bei der Finanzierung der Realwirtschaft ähnlich agiert, als in vorangegangenen Krisen. Zunächst prüfen wir, wie die Kreditquote, also der Anteil der Kredite an der Bankbilanzsumme, auf die drei großen Krisen dieses Jahrhunderts, Dotcom-Krise, Finanzkrise und Coronakrise, reagiert hat. Grundlage dazu ist ein Paneldatensatz mit den Bankengruppen als Beobachtungseinheit. Im zweiten Schritt vergleichen wir die Entwicklung der Kreditbestände und Marktanteile der Bankengruppen in Coronakrise und Finanzkrise. Unsere Befunde zeigen, dass der Spruch „This time is different“ für das deutsche Bankwesen in der Coronakrise nicht falsch ist. Die empirische Schätzung ergibt, dass kapitalschwächere Bankengruppen in der Finanzkrise die Kreditquote zwar signifikant abgesenkt, diese aber in der Coronakrise signifikant erhöht haben. Der Vergleich der Kreditbestände zeigt für die Banken insgesamt und für einzelne Bankengruppen in der Coronakrise eine deutlich expansivere Kreditvergabe als in der Finanzkrise. The Corona crisis is the first global pandemic in more than 100 years. In this respect, the Corona crisis is unique and therefore truly “different”. But is it also “unique” when the response of financial institutions to the crisis is considered? Against the backdrop of the German banking system the work examines whether in the Corona crisis the banking industry has shown a similar reluctance to finance the real economy as in previous economic crises. Based on a panel data set with the banking groups as an observation unit, we explore the impact of dotcom, financial and corona crisis on the share of loans in the balance sheet of banking groups. Furthermore, we compare lending behavior and the market share trends of the individual banking groups in the financial crisis and the corona crisis. As a result, it can be said that the saying “This time is different” is an appropriate description for the German banking system in the Corona crisis. The empirical estimate shows that capital-weaker banking groups significantly reduced the share of loans in total assets during the financial crisis but significantly increased them during the corona crisis. A direct comparison of the development of loan portfolios shows an opposite trend in the Corona crisis for the banks as a whole, and also for individual banking groups than in the financial crisis.


2021 ◽  
Vol 90 (1) ◽  
pp. 45-60
Author(s):  
Carmela Aprea

Zusammenfassung: Vor dem Hintergrund gegenwärtiger gesellschaftlicher, politischer und ökonomischer Entwicklungen sowie damit einhergehender Anforderungen an die finanzielle Entscheidungsfähigkeit wird der finanziellen Bildung breiter Bevölkerungsschichten in der aktuellen politischen wie auch wissenschaftlichen Diskussion eine hohe Bedeutung beigemessen. Da es sich jedoch um ein relativ junges Forschungsgebiet handelt, ist bislang noch nicht abschließend geklärt, ob und unter welchen Bedingungen finanzielle Bildung überhaupt einen substanziellen Beitrag zu besseren Finanzentscheidungen leisten kann. Offen ist dabei unter anderem auch, welches ein geeigneter Lernort bzw. damit zusammenhängend ein guter Zeitpunkt für Finanzbildungsmaßnahmen ist, wobei insbesondere die beiden Lernorte ,Schule‘ und ,Arbeitsplatz‘ diskutiert werden. Mit diesem Themenkomplex beschäftigt sich der vorliegende Beitrag, dessen Zielsetzung darin besteht, aktuelle konzeptuelle und empirische Forschungsbefunde zur finanziellen Bildung in der Schule und am Arbeitsplatz zusammenfassend darzustellen sowie einer kritischen Würdigung zu unterziehen, um auf dieser Basis Schlussfolgerungen für Wissenschaft und Politik abzuleiten. Summary: Against the backdrop of current social, political and economic developments and the associated demands on financial decision-making skills, the financial education of broad sections of the population is accorded great importance in the current political and academic debate. However, as this is a relatively new field of research, it has not yet been conclusively clarified whether and under what conditions financial education can make a substantial contribution to better financial decisions. Among other things, it is still unclear which is a suitable place of learning and, in this context, a good time for financial education interventions, whereby the two places of learning ’school’ and ’workplace’ are being discussed in particular. This article deals with this issue and aims to summarize current conceptual and empirical findings on financial education in schools and at the workplace, and to critically assess them in order to draw conclusions for research and policy.


2021 ◽  
Vol 90 (1) ◽  
pp. 107-124
Author(s):  
Andreas Oehler ◽  
Matthias Horn

Zusammenfassung: Der Beitrag analysiert sowohl Schwachstellen als auch darauf aufbauend Handlungsempfehlungen und Lösungsvorschläge im Bereich der finanziellen Bildung von privaten Haushalten. Die Analyse der Schwachstellen umfasst eine kritische Sicht auf die Methodik zur Einschätzung finanzieller Bildung, die Beurteilung der finanziellen Bildung insbesondere junger Erwachsener, den Maßnahmenkatalog zur Verbesserung finanzieller Bildung und die Verbraucherinformationen, die sowohl als Voraussetzung für die Anwendung finanzieller Bildung als auch als Grundlage für eine Verbesserung der finanziellen Bildung im Kontext eines lebenslangen Lernens eine zentrale Rolle einnehmen. Zentrale Lösungsvorschläge zielen auf eine praxisnahe Meta-Bildung, die auf ein ökonomisches Grundverständnis, wenige Faustregeln und die relevantesten finanziellen Entscheidungen im Lebenszyklus ausgelegt ist, und ein gesetzlich vorgeschriebener Zugang zu relevanten und hochwertigen Informationen, um die Vergleichbarkeit von Produkten und Dienstleistungen im Bereich der Verbraucherfinanzen für private Haushalte und Informationslotsen deutlich zu verbessern und ein lebenslanges, praxisnahes Lernen zu ermöglichen. Summary: This article analyses weaknesses in the field of private households’ financial literacy and – building upon this – provides recommendations and solutions. The analysis of the weaknesses covers a critical view on the methodology used to measure financial literacy, the assessment of the financial literacy of young adults, the package of measures for the enhancement of financial literacy and consumer information, which play a central role as precondition for the application of financial literacy and as basis for the enhancement of financial literacy through life-long learning. Main recommendations and solutions are to establish a meta-literacy that is built on understanding basic economic principles, few rules of thumb, and the most relevant decisions in the life cycle. Moreover, a statutory access for households to relevant and high-quality information to significantly enhance the comparability of financial products and services for consumers and to enable a life-long learning in step with actual practice.


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