ZusammenfassungDas idiopathische Parkinson-Syndrom (IPS) ist mit einer Prävalenz von 100 bis 200/100 000 die häufigste altersbedingte, neurodegenerative Bewegungserkrankung. Bei den über 65-Jährigen liegt die Prävalenz bei ca. 1 800/100 000, wobei diese aufgrund der demografischen Entwicklung noch weiter zunehmen wird. Von Bedeutung ist aufgrund der Lebenserwartung ein individuell angepasstes, langfristiges Therapieregime, das Mobilität, Lebensqualität und Komorbiditäten mit berücksichtigt und Komplikationen der Erkrankung sowie der Therapie auf ein Minimum reduziert. Neben den Kardinalsymptomen Bradykinese, Rigor, Tremor und posturale Instabilität sind nicht motorische Symptome im gesamten Verlauf der Erkrankung von enormer Bedeutung. Sie dienen einer frühen Diagnosestellung und sind zudem relevante, die Lebensqualität beeinflussende Symptome, die sich jedoch häufig einer medikamentösen Therapie entziehen. Am Beginn der Erkrankung ist die Auswahl der für den Patienten am besten geeigneten medikamentösen Therapie im Hinblick auf deren Wirkung sowie des möglichen Nebenwirkungsspektrum und Langzeitfolgen entscheidend. Spezifische Bewegungstherapien können in dieser Phase die motorischen Funktionen und möglicherweise langfristig die posturale Instabilität verbessern. Das mittlere und fortgeschrittene IPS ist von beginnenden Fluktuationen gekennzeichnet, die sich oft einer zufriedenstellenden, nebenwirkungsarmen medikamentösen Therapie entziehen. Invasive Therapien sollten dann in Erwägung gezogen werden. Zudem beeinflussen neuropsychiatrische Symptome wie Psychose, Depression und Demenz in dieser Phase erheblich die Lebensqualität der Patienten. Dieser Artikel beschreibt die Phasen des IPS und die zur Verfügung stehenden Therapien unter Berücksichtigung der aktuellen Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Neurologie.