unipolare depression
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Author(s):  
Gernot Fugger ◽  
Lucie Bartova ◽  
Markus Dold ◽  
Siegfried Kasper

ZusammenfassungDie unipolare Depression zählt weltweit zu den häufigsten psychischen Erkrankungen und ist mit einer enormen Krankheitslast assoziiert. Trotz Verfügbarkeit von zahlreichen effektiven und gut verträglichen antidepressiv wirksamen Psychopharmakotherapeutika erreicht nur etwa ein Drittel unserer Patientinnen und Patienten auf eine etablierte antidepressive „First-line-Therapie“ eine vollständige Remission. Im Gegensatz dazu spricht ein weiteres Drittel aller Betroffenen auf zwei konsekutive, adäquate antidepressive Therapien mit gleich oder unterschiedlich wirkenden Antidepressiva, die ausreichend hoch dosiert und genügend lange verabreicht wurden, nur unzureichend an und erfüllt somit die Kriterien einer therapieresistenten Depression (TRD). Das Vorhandensein einer TRD stellt für Behandler häufig eine sehr anspruchsvolle, klinische Herausforderung dar. Der folgende Artikel unterstreicht die Wichtigkeit der therapeutischen Beziehung und effektiver, transparenter Kommunikation sowie die absolute Notwendigkeit, das therapeutische Vorgehen strikt nach bestehenden Leitlinien auszurichten, um einen optimalen Therapieerfolg zu gewährleisten. Ein Fallbericht skizziert eine erfolgreiche Anwendung von Esketamin-Nasenspray als höchst effektive neu zugelassene Behandlungsoption.


2021 ◽  
Vol 53 (03) ◽  
pp. 116-119
Author(s):  
Katrin Pfuhlmann ◽  
Petra Klose ◽  
Jost Langhorst

ZusammenfassungBestimmte Extrakte des Johanniskrautes sind in Deutschland als Arzneimittel zugelassen und können auf Patientenwunsch zur Therapie der leichten bis mittelschweren Depression sowie zur kurzzeitigen symptomatischen Therapie bei leichter depressiver Verstimmung angewandt werden. Eine Überlegenheit oder Gleichwertigkeit von Johanniskraut gegenüber Placebo in klinischen Studien, geringe Nebenwirkungen sowie eine gute Patientenakzeptanz natürlicher Arzneimittel sind Gründe, die für eine Therapie mit Johanniskraut sprechen. Klinische Studien, welche explizit die Wirksamkeit von Johanniskraut auf die Depressivität onkologischer PatientInnen untersuchen, liegen derzeit nicht vor. Die S3 Leitlinie „Komplementärmedizin in der Behandlung von onkologischen PatientInnen“ beschreibt, in Anlehnung an die Nationale Versorgungsleitlinie „Unipolare Depression“, eine mögliche Anwendung im Rahmen auftretender Depressionen im onkologischen Kontext. Im Rahmen der Therapie des Mammakarzinoms kann Johanniskraut gegen Hitzewallungen eingesetzt werden. Erste experimentelle Ex-vivo-Versuche zeigen eine mögliche antikanzerogene Wirkung des Johanniskrautes. Diese Ergebnisse gilt es in großangelegten, qualitativ hochwertigen, klinischen Studien zu prüfen.


2021 ◽  
Vol 22 (03) ◽  
pp. 70-72
Author(s):  
Bettina Wilms

Oft scheinen biologische und psychosoziale Behandlungsmethoden einander als völlig voneinander getrennte Pole gegenüberzustehen. Dabei lässt das Konstrukt des bio-psycho-sozialen Krankheitsmodells depressiver Störungen sehr viel integrativere Konzepte zu. Man könnte postulieren, die psychiatrisch-psychotherapeutische Versorgung fordert sie sogar – von der S3 Leitlinie Unipolare Depression ganz zu schweigen …


2020 ◽  
Vol 10 (2) ◽  
pp. 61-73
Author(s):  
Holger Himmighoffen ◽  
Heinz Böker

Die Elektrokonvulsionstherapie (EKT) ist Teil des multimodalen Behandlungskonzepts in der Behandlung insbesondere depressiver Erkrankungen. Die therapieresistente Depression ist als ein wesentlicher Indikationsbereich anzusehen. Nach jahrzehntelanger Erfahrung erweist sich EKT weiterhin als sehr wirksame und aufgrund der heutigen Standards und Technik als sichere und relativ nebenwirkungsarme Behandlungsmethode. Daher überrascht ihre vorurteilsbeladene und negative Wahrnehmung und Bewertung. Auch die sehr häufige Einschätzung der EKT als eine «Ultima ratio» führt dazu, dass sie in vielen Fällen erst zu einem sehr späten Zeitpunkt im Krankheitsverlauf angewandt wird – trotz anderslautender Empfehlung bspw. der S3-Leitlinie Unipolare Depression der DGPPN. Der Indikationsbereich für EKT ist klar umrissen und es gibt nur wenige absolute Kontraindikationen; auch eine Kombination von EKT mit anderen Behandlungsverfahren ist möglich und sinnvoll. Zentrales Anliegen dieses Artikels ist die notwendige Enttabuisierung: EKT sollte im Rahmen einer umfassenden Therapieplanung als mögliche Behandlungsoption angeboten werden. Oftmals ermöglicht erst sie die Überwindung depressiver Blockaden, die Auseinandersetzung mit biografisch relevanten Konfliktthemen, dysfunktionalen Bewältigungsmechanismen, traumatischen Erfahrungen und auch dem «existenziellen Thema der verlorenen Lebenszeit» infolge einer therapieresistenten Depression.


2019 ◽  
Vol 70 (02) ◽  
pp. 57-64
Author(s):  
Corina Carmen Blunschi ◽  
Birgit Watzke

Zusammenfassung Einleitung Ratgeberbücher für Menschen mit Depressionen und deren Angehörige sind weitverbreitete und niedrigschwellige Informationsquellen, die im Sinne des Empowerments dazu beitragen können, dass Depressionen früher erkannt und fachgerecht behandelt werden. Eine Überprüfung ihrer Qualität, insbesondere ihrer Evidenzbasierung, steht noch aus. Vor diesem Hintergrund wurden die Inhalte von Depressionsratgebern untersucht, indem sie systematisch mit Inhalten und Empfehlungen der S3-/NV-Leitlinie für Unipolare Depression verglichen wurden. Methoden Basierend auf einer systematischen Recherche in Datenbanken des Buchhandels wurden die 30 am meisten verbreiteten deutschsprachigen Ratgeber analysiert. Hierfür wurde ein Ratinginstrument (RLP-D) mit 54 Diagnostik- und Behandlungsitems aus der aktuellen S3/NV Leitlinie abgeleitet. Mittels RLP-D führte eine Raterin bei den Ratgebern sowohl Ausführlichkeits- als auch Korrektheitsratings durch. Ergebnisse Zwischen 7,4 und 81,5% der Items, d. h. der Leitlinieninhalte, fehlen in den analysierten Ratgebern (Mdn=25,9%, IQR=22,7%). Im Mittel wird ca. ein Drittel der Items ausführlich und ohne Widersprüche zur Leitlinie beschrieben (Mdn=36,1%, IQR=17,1%, Range: 1,9–64,8%). Bei im Mittel ca. einem Fünftel (Mdn=20,4%; IQR=19,0%, Range: 2,9–47,6%) der beschriebenen Items zeigen sich klinisch relevante Abweichungen von der Leitlinie. Informationen zur Psychotherapie und Pharmakotherapie als Behandlungsmöglichkeit sind die am häufigsten ausführlich und korrekt abgedeckten Inhalte, sie werden jeweils in mehr als 83% der Ratgeber ausführlich und korrekt angegeben. Diskussion Es zeigt sich eine beträchtliche Variabilität sowohl in der Ausführlichkeit als auch der Korrektheit diagnostischer und therapeutischer Inhalte zwischen den Ratgebern; dies gilt auch und insbesondere für die besonders kritisch anzusehenden fehlerhaften Inhalte von Ratgebern. Die weiterführende Überprüfung des Ratinginstrumentes RLP-D stellt einen wichtigen nächsten Arbeitsschritt dar. Eine Anwendung und Reduktion auf die Core-Inhalte der Leitlinie könnte das aktuell recht aufwändige Ratingverfahren der Qualitätsbewertung vereinfachen. Schlussfolgerung Obwohl einige Basisinformationen in fast allen Ratgebern gegeben werden, können Depressionsratgeber aufgrund der grossen Qualitätsunterschiede nicht per se empfohlen werden. Systematische Qualitätsbewertungen sollten etabliert werden, um eine fundierte Auswahl von Ratgebern zu ermöglichen, eine Basis sowie einen Anreiz für deren Weiterentwicklung zu geben und hierüber die Information und Aufklärung von Patienten zu verbessern.


2018 ◽  
Vol 82 (01) ◽  
pp. e1-e8
Author(s):  
Rüya Daniela Kocalevent ◽  
Martin Härter

Zusammenfassung Hintergrund Überprüfung des in 2006 entwickelten Evaluationskonzepts zum Nationalen Gesundheitsziel: „Depressive Erkrankungen: verhindern, früher erkennen, nachhaltig behandeln“. Ziel Ziel ist es, verfügbare Erkenntnisse, Studien und Datenquellen der letzten 10 Jahre darzustellen und zu untersuchen, inwieweit die formulierten Teilziele erreicht wurden. Methoden Zur Bewertung wurde die 2006 entwickelte Aufteilung in Teilziele (Aufklärung; Prävention; Diagnostik, Indikationsstellung und Therapie; Versorgungsstruktur; Stärkung der Patienten und Rehabilitation) und der daraus abgeleiteten Maßnahmen genutzt, um den Grad der Zielerreichung zu beurteilen. Ergebnisse Zum Bereich Prävention existierten bereits nach Verabschiedung der Gesundheitsziele relevante Datenquellen. Zu den Bereichen Aufklärung, Diagnostik und Indikationsstellung und Versorgungsstruktur liegen aus den letzten Jahren generierte Datenquellen vor, die im Wesentlichen von Kostenträgern und der Wissenschaft zur Verfügung gestellt wurden. Einen wichtigen Meilenstein stellte hier die S3-/Nationale Versorgungsleitlinie „Unipolare Depression“ im Rahmen des Aktionsfeldes Diagnostik/Indikationsstellung/Therapie dar. Am ehesten fanden sich Datenlücken für die Aktionsfelder Stärkung der Patienten und Rehabilitation. Diskussion Die Teilziele haben weiterhin Gültigkeit. Dennoch ist die Aussagekraft der überwiegend querschnittlichen Quellen zur Bewertung bzw. Evaluation der Erreichung des im Fokus stehenden Gesundheitsziels sehr begrenzt. Nach den jetzigen Erfahrungen sollten für eine Evaluation longitudinale Indikatoren der Teilziele, die quantitativ gemessen und beobachtet werden können, von Indikatoren unterschieden werden, bei denen primär ein qualitativer Zugang angemessen ist.


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