Binnenmigration und psychische Gesundheit in der Sächsischen
Längsschnittstudie – Relevante Faktoren 20 und 30 Jahre nach der
Wiedervereinigung
ZusammenfassungFragestellung Welche Faktoren spielen für die psychische Gesundheit von Binnenmigrierten im Vergleich zu Nichtmigrierten eine Rolle?Methode Daten der Sächsischen Längsschnittstudie aus den Jahren 2010 und 2020 wurden benutzt, um mithilfe von Bootstrapping-basierten Mediationsanalysen Binnenmigrierte mit Nichtmigrierten in ihrem Grad der psychischen Belastung zu vergleichen.Ergebnisse Binnenmigrierte berichteten 2010, aber nicht 2020, weniger psychische Belastung. Dieser Effekt verschwand, nachdem Kovariaten und Mediatoren inkludiert wurden. Wichtige Mediatoren waren Lebenssituation, enge politische Verbundenheit mit der BRD, Gewinner der deutschen Einheit, Sicherheit am Arbeitsplatz (2010) und Bedrohung durch Altersarmut und Erfahrungen mit dem System (2020).Fazit Binnenmigration wirkt durch verschiedene Faktoren auf die psychische Gesundheit. Insbesondere die aktuellen Lebensumstände spielen dabei eine entscheidende Rolle.