selektive interne radiotherapie
Recently Published Documents


TOTAL DOCUMENTS

36
(FIVE YEARS 6)

H-INDEX

2
(FIVE YEARS 0)

2021 ◽  
Vol 44 (04) ◽  
pp. 344-354
Author(s):  
Daniel Puhr-Westerheide ◽  
Harun Ilhan ◽  
Max Seidensticker

ZusammenfassungDie Eindämmung und Tumorkontrolle von Lebermetastasen ist von entscheidender Bedeutung für das Überleben von Patienten mit metastasierten Malignomen unterschiedlicher Entitäten, insbesondere auch bei neuroendokrinen Tumoren (NETs). Lokal ablative und lokoregionäre therapeutische Verfahren stellen sichere und effektive Therapieoptionen zur Behandlung von Lebermetastasen dar. In den aktuellen ENETS Konsensus-Leitlinien werden interventionelle Tumortherapien bei NET-Lebermetastasen in verschiedenen Situationen vorgeschlagen. Der Werkzeugkasten der lokalen (Thermoablation und lokale Radiotherapie) und der lokoregionären (selektive interne Radioembolisation (SIRT) und Chemoembolisation (TACE)) Verfahren bietet maßgeschneiderte Therapien für Patienten in unterschiedlichen Tumorstadien – von kurativen Therapieansätzen bis hin zur palliativen Symptomlinderung. Diese Übersichtsarbeit erläutert die vorhandenen Therapieoptionen, skizziert die Risiken der einzelnen Verfahren, stellt die aktuelle Evidenzlage vor und gibt eine Rationale an die Hand, welches therapeutische Verfahren in welcher klinischen Situation zu bevorzugen ist.


2021 ◽  
Vol 146 (15) ◽  
pp. 966-970
Author(s):  
Jörn Henze ◽  
David Maintz

Was ist neu? Transarterielle Tumorembolisationen Transarterielle Tumorembolisationen wie die transarterielle Chemoembolisation (TACE) und die selektive interne Radiotherapie (SIRT) haben sich als Therapieoption bei primären und sekundären Lebertumoren etabliert und werden in onkologischen Zentren i. d. R. routinemäßig durchgeführt. Transkutane Thermoablationen Transkutane Thermoablationen wie Radiofrequenzablation (RFA) und Mikrowellenablation (MWA) haben sich als i. d. R. kurative Therapieoptionen bei primären und sekundären Lebertumoren etabliert. Darüber hinaus werden die Verfahren zunehmend auch bei Nieren- und Lungentumoren eingesetzt. Neue Verfahren Mit hochintensivem fokussiertem Ultraschall (HIFU) ist eine nichtinvasive Thermoablation möglich, bisher zugelassene Indikationen sind die Behandlung von Uterusmyomen, Prostatakarzinomen und Knochentumoren. Die irreversible Elektroporation (IRE) ist ein nichtthermisches Ablationsverfahren, das sich insbesondere in der Therapie von fortgeschrittenen, inoperablen Pankreaskarzinomen etabliert hat.


Author(s):  
Eva Braunwarth ◽  
Stefan Stättner

ZusammenfassungLebermetastasen treten bei 50 % der Patienten mit kolorektalem Karzinom auf. Bei resektablen Metastasen ist die chirurgische Resektion die Therapie der Wahl. Steht dies als Option nicht zur Verfügung, ist die primäre Behandlung eine systemische Chemotherapie. Die selektive interne Radiotherapie (SIRT) ist eine innovative Behandlungsform für primäre und sekundäre Lebertumoren. Es handelt sich um ein minimal-invasives Verfahren, bei dem kleine radioaktive Kügelchen, sog. Mikrosphären, über die Leberarterie in den Lebertumor bzw. die Lebermetastasen eingebracht werden. Die Mikrosphären führen zu einer Reduktion der Tumorlast durch hochenergetische Strahlung. Die Behandlung stellt eine vielversprechende Option für Patienten dar, deren Lebertumoren nicht mit einer Operation oder lokalen Verfahren wie der Radiofrequenzablation behandelbar sind und nicht mehr ausreichend auf eine Chemotherapie ansprechen. Die SIRT kann auch zur Leberaugmentation eingesetzt werden, um primär nichtresektable Patienten einer Resektion zugänglich zu machen. Die Behandlung ist umso erfolgreicher, je stärker die Blutversorgung des Primärtumors bzw. der Lebermetastasen aus der Leberarterie erfolgt. Anhand zahlreicher Studien wurde im Lauf der Jahre die Wirksamkeit dieser Therapie belegt. Sie stellt für selektionierte Patienten eine Erweiterung des therapeutischen Armamentariums dar, die in der First‑, Second- und Third-line-Behandlung eingesetzt werden kann.


2020 ◽  
Vol 59 (02) ◽  
pp. 60-78
Author(s):  
Jörg Kotzerke ◽  
Patrick Fetzer ◽  
Sabine Grosche-Schlee ◽  
Andreas Hanel ◽  
Robert Freudenberg ◽  
...  

Zusammenfassung Ziel Die neue Strahlenschutz-Gesetzgebung sieht vor, dass eine Risikoanalyse neuer und bestehender Behandlungsverfahren mit offenen Radionukliden hinsichtlich der Patientensicherheit wiederkehrend durchzuführen ist, in welche der Medizinphysik-Experte maßgeblich involviert ist. Material und Methoden Als Werkzeug für die Durchführung der Risikoanalyse wurde die Fehlermöglichkeits- und Einflussanalyse (FMEA) angewendet, wie vom Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) und den Fachgesellschaften empfohlen. Für die Radiojodtherapie, die Radiosynoviorthese, die Peptid-Radiorezeptortherapie und die selektive interne Radiotherapie wurden die Prozesse gegliedert und zunächst individuell durch die verschiedenen am Prozess beteiligten Berufsgruppen und anschließend im Konsens kategorisiert. Für Risikoprioritätszahlen > 125 wurden Gegenmaßnahmen erarbeitet. Die Risikoprioritätszahl (RPZ) ergibt sich als Produkt aus dem Schweregrad, der Auftretenswahrscheinlichkeit und der Entdeckungswahrscheinlichkeit des Fehlers oder der Folgen. Ergebnisse Neben den diversen Möglichkeiten der Verwechslung von Patienten wurden Unsicherheiten in der Aktivitäts- und Organgrößenbestimmung und eine mangelnde Compliance des Patienten als wesentliche Risiken für eine Unter- oder Übertherapie angesehen. Die ausgeprägte Streuung bei individueller Risikobetrachtung durch einzelne Berufsgruppen konnte unter Anleitung durch einen externen Moderator deutlich reduziert werden. Für die höchsten RPZ wurden Maßnahmen formuliert, deren präventive Wirkung im Verlauf noch zu überprüfen ist. Schlussfolgerung Die nuklearmedizinische Therapie wurde in der organisatorischen Durchführung als sehr sicher eingeschätzt und es wurden nur geringe Risiken bzgl. der Patientensicherheit identifiziert. Die FMEA-Analyse war ein praktikables Instrument und identifizierte Prozessschritte mit Optimierungspotenzial für die analysierten Therapieformen. Das geschilderte Vorgehen kann in anderen nuklearmedizinischen Einrichtungen adaptiert werden, wobei strukturspezifische Faktoren (technische und personelle Ausstattung, Ablauf von Prozeduren) zu berücksichtigen sind, sodass ggf. weitere Risiken identifiziert und hier aufgeführte Risiken aufgrund anderer Abläufe als abweichend eingeschätzt werden können.


2018 ◽  
Vol 143 (11) ◽  
pp. 815-819 ◽  
Author(s):  
Michael Schultheiß ◽  
Dominik Bettinger ◽  
Stefan Fichtner-Feigl ◽  
Robert Thimme

Was ist neu? Aktueller Stand und Allgemeines Die Leitlinien für das hepatozelluläre Karzinom (HCC) sind derzeit unter Revision, Neuauflagen werden 2018 erwartet. Patienten mit chronischen Lebererkrankungen oder Leberzirrhose müssen mittels Ultraschall alle 6 Monate in Bezug auf die Entwicklung eines HCC gescreent werden. Die chirurgische Resektion oder die Lebertransplantation sind kurative Optionen im frühen Stadium. Lokoregionäre Therapien Die selektive interne Radiotherapie (SIRT) wird zunehmend häufiger als lokoregionäre Therapie eingesetzt. Die Studiendaten sprechen für eine gute Verträglichkeit, aber keine überlegene Wirksamkeit gegenüber transarterieller Chemoembolisation (TACE) oder Systemtherapie mit Sorafenib. Neue zielgerichtete Therapien Regorafenib stellt bei Patienten mit Progress unter Sorafenib eine neu zugelassene Alternative in der Zweitlinientherapie dar. Positive Phase-III-Studien wurden für Lenvatinib in der Erst- und Cabozantinib in der Zweitlinientherapie publiziert. Immuntherapie Der Checkpoint-Inhibitor Nivolumab ist in den USA in der Zweitlinientherapie aufgrund guter Phase-I/II-Daten zugelassen worden. Daten zu einer Phase-III-Studie in der Erstlinientherapie vs. Sorafenib werden 2018 erwartet.


2018 ◽  
Vol 56 (04) ◽  
pp. 384-397 ◽  
Author(s):  
Thomas Ettrich ◽  
Matthias Ebert ◽  
Sylvie Lorenzen ◽  
Markus Moehler ◽  
Arndt Vogel ◽  
...  

ZusammenfassungAuf dem Amerikanischen Krebskongress 2017 und dem Europäischen Krebskongress 2017 wurden eine Reihe von wichtigen Studien vorgestellt, die teilweise zu einer Änderung der aktuellen Therapiestandards in der Viszeralonkologie führen. So gilt nach den Ergebnissen der FLOT4-Studie die Kombination aus Docetaxel, Oxaliplatin und 5-Fluorouracil (FLOT) als der neue Behandlungsstandard in der perioperativen Therapie bei resektablen Adenokarzinomen des gastroösophagealen Übergangs und des Magens. Beim hepatozellulären Karzinom (HCC) hat die selektive interne Radiotherapie (SIRT) in zwei großen Studien keine Verbesserung des Überlebens gegenüber Sorafenib erbracht, sodass ein zunehmender Einsatz der SIRT nicht empfohlen wird. Hingegen scheint der Multityrosinkinase-Inhibitor Lenvatinib eine vielversprechende Alternative zu Sorafenib beim fortgeschrittenen HCC in der Erstlinientherapie zu sein. Beim frühen Kolonkarzinom kann nach den Daten der IDEA-Initiative bei Niedrigrisiko-Tumoren (T1 – 3, N1) nun eine dreimonatige Therapie mit Capecitabin und Oxaliplatin (CAPOX) empfohlen werden. Bei Hochrisikotumoren (T4 oder N2) soll weiterhin eine sechsmonatige Therapie mit 5-FU und Oxaliplatin (FOLFOX) oder CAPOX durchgeführt werden. Neben regelmäßiger Bewegung soll auch ein regelmäßiger Verzehr von Nüssen die Rezidivrate nach Resektion eines Kolonkarzinoms senken. Beim metastasierten kolorektalen Karzinom (mKRK) hat die SIRT in der Erstlinientherapie keinen Stellenwert. Beim BRAF-mutierten mKRK stellt die Kombination von Irinotecan, Cetuximab und Vemurafenib eine gute Therapiemöglichkeit in der Zweitlinientherapie dar. In der adjuvanten Therapie von Gallenwegstumoren stellt durch die positiven Ergebnisse der BILCAP-Studie die sechsmonatige Therapie mit Capecitabin den neuen Behandlungsstandard dar. Für das metastasierte Pankreaskarzinom kann möglicherweise der gezielte Angriff auf das Tumorstroma durch pegylierte Hyaluronidase PEGPH20 eine neue Therapieoption bieten, die derzeit in Phase-III-Studien überprüft wird.


Sign in / Sign up

Export Citation Format

Share Document