scholarly journals Positionspapier Schlaganfallnachsorge der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft – Teil 1: Nachsorge nach einem Schlaganfall: Status quo der Versorgungsrealität und Versorgungsdefizite in Deutschland

2022 ◽  
Author(s):  
Stephen Kaendler ◽  
Martin Ritter ◽  
Dirk Sander ◽  
Matthias Elstner ◽  
Christopher Schwarzbach ◽  
...  

ZusammenfassungDie Akutversorgung des Schlaganfalls in Deutschland hat ein sehr hohes Niveau, dargestellt durch die Stroke-Units. Die Erkrankung Schlaganfall hat eine Akutphase, gefolgt von einer chronischen Phase mit einem hohen und qualifizierten multi- und interprofessionellen Versorgungsbedarf. Die Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft (DSG) hat 2020 eine Nachsorgekommission gegründet, mit dem Ziel der Darstellung der aktuellen Versorgungssituation und zur Erarbeitung von Vorschlägen für eine Verbesserung der Versorgung nach der Akutphase. In dieser Arbeit wird der Status quo ermittelt und Defizite benannt. Analysiert wurden Beiträge unterschiedlicher Beteiligter im deutschen Gesundheitswesen, dargestellt werden unterschiedliche Projekte einer Nachsorge. In Deutschland existiert kein anerkanntes strukturiertes Nachsorgekonzept für Patienten nach einem Schlaganfall. Die bestehende hausarztbasierte Versorgung ohne eine zukünftig stärkere und abgestimmte Integration der Neurologen erschwert eine leitlinien- und qualitätsgesteuerte Nachsorge. Aufgabenverteilungen sowie notwendige Ausbildungsstandards für ihre leitliniengerechte Erfüllung durch die Fachgruppen liegen nicht vor. Zu selten werden neben den medizinischen Domänen die physischen, sozialen und emotionalen Domänen durch ein multiprofessionelles Versorgungsteam beachtet. Zu diskutieren ist eine Weiterentwicklung eines regionalen Care-Management-Konzeptes. Evaluiert werden müssen die Ergebnisse und die Kosten eines Nachsorgekonzeptes vor einer breiten Anwendung.

2021 ◽  
Vol 82 (1) ◽  
pp. 1-9
Author(s):  
Randeep K Mullhi ◽  
Naginder Singh ◽  
Tonny Veenith

Acute ischaemic stroke is a leading cause of morbidity and mortality worldwide. In the UK alone, there are more than 100 000 strokes per year, causing 38 000 deaths. While the incidence remains high, there has been significant medical progress in reducing mortality following a stroke. Admission of patients to specialised stroke units has led to an improvement in clinical outcomes, but the role of intensive care is less well defined. This article reviews the current critical care management and neuro-therapeutic options after an acute ischaemic stroke.


Author(s):  
Sven Schneider ◽  
Katharina Diehl ◽  
Christina Bock ◽  
Raphael M. Herr ◽  
Manfred Mayer ◽  
...  

Zielsetzung: Die Hausarztpraxis gilt als ideales Setting für die Tabakentwöhnung. Die bundesweite „ÄSP-kardio-Studie“ liefert aktuelle Daten zum Status quo der Tabakentwöhnung nach der „5 A-Strategie“ in deutschen Hausarztpraxen. Methodik: Zwischen 10/2011 und 03/2012 wurden über 4.000 Hausärzte repräsentativ befragt. Der Fragebogen wurde vorab einem Expert Review unterzogen, durch kognitive Interviews validiert und in einer Pilotstudie getestet. Ergebnisse: Routinemäßig erfassten 89 % der Hausärzte etwaigen Tabakkonsum („Assess“), 82 % rieten Rauchern zu einem Rauchstopp („Advise“) und 12 % vereinbarten schriftliche Ziele einer Entwöhnung („Agree“). Hilfestellungen („Assist“) in Form einer Kurzintervention fanden mit 72 % deutlich häufiger statt als in Form von Informationsmaterial (33 %) oder einer Entwöhnungstherapie (27 %). Etwa die Hälfte (54 %) vereinbarte Folgetermine zur Überprüfung des Rauchstopps („Arrange“). Das Angebot war von arzt-, praxis- sowie patientenspezifischen Faktoren abhängig und in den nordöstlichen Bundesländern unterdurchschnittlich. Acht von 10 Hausärzten (77 %) bewerteten ihre Maßnahmen als nicht erfolgreich. Schlussfolgerungen: Deutlich wird die suboptimale und ungleich verteilte Versorgung von Rauchern mit angemessenen Entwöhnungsmaßnahmen in deutschen Hausarztpraxen.


2012 ◽  
Vol 23 (4) ◽  
pp. 193-203 ◽  
Author(s):  
Elisabeth Steinmann ◽  
Michael Siniatchkin ◽  
Franz Petermann ◽  
Wolf-Dieter Gerber
Keyword(s):  

Die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) zählt zu den häufigsten psychischen Störungen im Kindesalter. Ziel ist es, den Status Quo der Ätiologie hinsichtlich genetischer, neurobiologischer und neuropsychologischer Faktoren zu beschreiben. Es werden die derzeit anerkannten Therapiemethoden in der Behandlung der ADHS sowie ihre Wirksamkeit vorgestellt. Moderne Bildgebungsmethoden (z. B. MRT; fMRT) bieten die Möglichkeit, nichtinvasiv spezifische Aussagen über anatomische und funktionelle Änderungen zutreffen. Untersuchungen mit Hilfe dieser bildgebenden Verfahren stehen deswegen im Fokus der hier zitierten Ätiologie- und Therapieforschung. Abschließend folgt ein kurzer Ausblick auf mögliche Zukunftsfragen.


Pflege ◽  
2010 ◽  
Vol 23 (4) ◽  
pp. 223-239 ◽  
Author(s):  
Franco Mantovan ◽  
Dietmar Ausserhofer ◽  
Markus Huber ◽  
Eva Schulc ◽  
Christa Them

Durch die häusliche Pflegesituation sind pflegende Angehörige von Menschen mit Demenz einer Vielzahl an physischen, psychischen und sozialen Belastungen bzw. Einschränkungen ausgesetzt und laufen Gefahr, selbst zu erkranken. Pflegende Angehörige benötigen adäquate Entlastungsangebote, um die Pflege ihres Familienmitglieds zuhause so lange und so gesund wie möglich durchführen zu können. In der vorliegenden Arbeit wurden anhand einer systematischen Literaturübersicht Entlastungs- und Förderinterventionen und deren Effekte auf pflegende Angehörige von Demenzerkrankten recherchiert und dargestellt. Aus der Ergebnisdarstellung geht hervor, dass psychoedukative, pflegeentlastende, unterstützende, psychotherapeutische und multimodale Angebote sowie Case und Care Management bei pflegenden Angehörigen signifikante Effekte auf Ergebnisparameter wie Belastungen, Depressivität, subjektives Wohlbefinden, Fähigkeiten/Wissen sowie Symptome und Institutionalisierung des Pflegebedürftigen zeigen. Keine der untersuchten Interventionen deckt jedoch alle Ergebnisparameter ab. Um eine individuelle Versorgung pflegender Angehöriger sicherstellen zu können, bedarf es eines übergeordneten organisatorischen Konzepts (z. B. Case/Care Management, Family Health Nursing) das die Bedürfnisse der pflegenden Angehörigen erkennt, bedarfsgerechte Angebote für pflegende Angehöriger kombiniert und vernetzt. Diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegepersonen könnten als «Care Manager» oder «Family Health Nurses» bei der Sicherstellung der häuslichen Pflege von Menschen mit Demenz eine zentrale Rolle spielen. Weitere Untersuchungen zu multimodalen Angeboten bzw. Case bzw. Care Management werden benötigt, wobei eine sorgfältige Wahl des Studiendesigns, der Stichprobengröße und der Ergebnisparameter (Assessmentinstrumente) getroffen werden muss, um signifikante Ergebnisse und homogene Daten zu produzieren.


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