scholarly journals Integriertes Versorgungsmanagement für chronisch erkrankte ältere Menschen in der eigenen Häuslichkeit: Evidenz aus Cochrane-Reviews

Author(s):  
Anne Göhner ◽  
Eva Maria Bitzer ◽  
Elena Dreher ◽  
Erik Farin-Glattacker ◽  
Bernhard Heimbach ◽  
...  

Zusammenfassung Hintergrund Die Anzahl multipel chronisch erkrankter Älterer steigt, und Multimorbidität geht mit hoher Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen einher. Um Selbstständigkeit und Verbleib in der Häuslichkeit zu erhalten, wird zunehmend ein integriertes Versorgungsmanagement eingesetzt. Zur Wirksamkeit in der Zielgruppe der multipel chronisch erkrankten Älteren liegen aber kaum belastbare Daten vor. Ziel der Arbeit Bewertung der Wirksamkeit von integriertem Versorgungsmanagement bei Erwachsenen und Abschätzung der Übertragbarkeit auf ältere, multimorbide Personen in Deutschland. Methoden Systematische Literaturrecherche in der Cochrane Library mit Einschluss von Cochrane-Reviews (CR) zu (a) den 13 häufigsten Gesundheitsproblemen im Alter, mit (b) Komponenten des integrierten Versorgungsmanagements bei (c) Erwachsenen jeden Alters. Experten schätzten die Übertragbarkeit der eingeschlossenen CR auf multipel chronisch erkrankte Ältere in Deutschland ein. Ergebnisse Aus 1412 Treffern wurden 126 CR eingeschlossen. Zur Endpunktkategorie Selbstständigkeit und funktionale Gesundheit zeigten 25 CR klinisch relevante Ergebnisse mit moderater Evidenzqualität. Folgende Interventionskomponenten wurden – unter Berücksichtigung identifizierter Barrieren – als übertragbar eingeschätzt und könnten für ein effektives, indikationsspezifisch integriertes Versorgungsmanagement multipel chronisch erkrankter Älterer herangezogen werden: (1) körperliche Aktivierung, (2) multidisziplinäre Interventionen, (3) das Selbstmanagement verstärkende Interventionen, (4) kognitive Therapieverfahren, (5) telemedizinische Interventionen und (6) Disease-Management-Programme. Schlussfolgerungen Die identifizierten Komponenten sollten in versorgungs- und patientennahen randomisierten kontrollierten Studien auf Wirksamkeit bei gebrechlichen Älteren geprüft werden.

Diabetologia ◽  
2013 ◽  
Vol 56 (9) ◽  
pp. 1944-1948 ◽  
Author(s):  
A. S. Geier ◽  
J. Wellmann ◽  
I. Wellmann ◽  
H. Kajüter ◽  
O. Heidinger ◽  
...  

2021 ◽  
Vol 30 (02) ◽  
pp. 119-132
Author(s):  
Andreas A. Kurth

ZusammenfassungEine zentrale Herausforderung im Gesundheitswesen stellt der Ausbau von Versorgungsstrukturen für die bessere Diagnostik, Therapie und Prävention von chronischen Erkrankungen dar. Aufgrund festgestellter Defizite in der Versorgung chronisch Kranker in Deutschland wurden im Jahr 2002 flächendeckend Disease-Management-Programme (DMPs) als Behandlungsprogramme im ambulanten Bereich implementiert. Dies sind strukturierte Behandlungsprogramme mit dem Ziel der Verbesserung des Behandlungsablaufs und der Qualität in der medizinischen Versorgung chronisch kranker Patienten. Osteoporose ist in Deutschland als Volkskrankheit anzusehen, und die Herausforderungen bei der Osteoporose-Behandlung bestehen einerseits in der aktuellen diagnostischen und therapeutischen Unterversorgung sowie einer strukturierten Vorgehensweise.Mit Inkrafttreten des G-BA-Beschlusses zum DMP Osteoporose im Juli 2020 wurde der Notwendigkeit für eine strukturierte Behandlung von Osteoporose-Patienten Rechnung getragen. Die bessere Kooperation der verschiedenen behandelnden Ärzte sowie eine engere Arzt-Patienten-Bindung sollen dazu beitragen, die Versorgungslücken zu schließen.Kernelemente bestehen in einer Strukturierung der Behandlungsabläufe und einer klaren Orientierung von Diagnostik und Therapie, basierend auf aktuellen evidenzbasierten Leitlinien. Die konkreten Therapieziele des DMP Osteoporose liegen in der Vermeidung von Frakturen, der Schmerzreduktion, der Sturzprophylaxe und einer Verbesserung der Lebenserwartung und in der Lebensqualität der Patienten. Dafür können sich die teilnehmenden Ärzte an der Leitlinie Osteoporose des Dachverbands Osteologie e. V. (DVO) orientieren.In dem vorliegenden Artikel werden die Entwicklung der DMPs in Deutschland und im Speziellen die Erarbeitung des DMP Osteoporose und die GBA-Richtlinien dargestellt.


2007 ◽  
Vol 76 (3) ◽  
pp. 410-417 ◽  
Author(s):  
S. Luzio ◽  
W. Piehlmeier ◽  
C. Tovar ◽  
S. Eberl ◽  
G. Lätzsch ◽  
...  

Sign in / Sign up

Export Citation Format

Share Document