scholarly journals COVID-19: Behandlungsstrategien der deutschsprachigen Kinderrheumatologen

2020 ◽  
Vol 79 (7) ◽  
pp. 710-717
Author(s):  
A. Janda ◽  
C. Schuetz ◽  
M. Heeg ◽  
K. Minden ◽  
C. M. Hedrich ◽  
...  

Zusammenfassung Hintergrund Zuverlässige Daten zu Verlauf und Therapie von COVID-19 („corona virus disease 2019“) bei Kindern mit rheumatischen Erkrankungen unter Immunsuppression fehlen. Ziel der Arbeit Abbildung individueller Strategien der Mitglieder der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR) im Umgang mit COVID-19. Methodik Mittels Online-Umfrage wurden im Mai 2020 das Meinungsbild der GKJR-Mitglieder zum Umgang mit DMARDs („disease-modifying anti-rheumatic drugs“) bei COVID-19-Erkrankung sowie die Bereitschaft zum Einsatz spezieller Therapieansätze bei Patienten mit unterschiedlicher Schwere von COVID-19 erhoben. Ergebnisse Es nahmen 71 Kollegen (27,3 % aller befragten ärztlichen Mitglieder) an der Umfrage teil; davon hatten 28,2 % bereits Patienten mit COVID-19 betreut. Über 95 % der Teilnehmer lehnten eine präventive Anpassung der antirheumatischen Therapie im Rahmen der SARS-CoV-2-Pandemie ab. Bei ambulanten Patienten unter Immunsuppression mit nachgewiesener COVID-19-Erkrankung würden mehr als 50 % der Teilnehmer folgende Therapien aussetzen: intravenöse hoch dosierte Steroide, Cyclophosphamid, Anti-CD20-Antikörper, sowie eine BAFF-, CTLA-4-, TNF-α-Blockade. Hingegen würden nichtsteroidale Antiphlogistika, Hydroxychloroquin (HCQ), orale Steroide, Mycophenolat, IL-1-Blockade sowie Immunglobuline (Ig) von >70 % der Kollegen weiter fortgeführt. Bei stationären Patienten mit COVID-19 würden insgesamt 74,6 % der Kollegen eine COVID-19-gerichtete Therapie erwägen. Bei stabilem Verlauf unter O2-Therapie (Stufe I) würden am häufigsten HCQ (18,3 %), Azithromycin (16,9 %) und Ig (9,9 %) in Betracht gezogen. Bei drohendem (Stufe II) bzw. manifestem Zytokinsturm (Stufe III) würden am häufigsten Anakinra (40,8 % bei Stufe II bzw. 46,5 % bei Stufe III), Tocilizumab (26,8 % bzw. 40,8 %), Steroide (25,4 % bzw. 33,8 %) und Remdesivir (29,6 % bzw. 38,0 %) eingesetzt. Von vielen Kollegen wurde betont, dass die Therapiestrategie individuell und der klinischen Situation entsprechend angepasst werden soll. Diskussion Die Ergebnisse der Online-Umfrage sind vor dem Hintergrund einer aktuell in Deutschland niedrigen Prävalenz von COVID-19 zu sehen und spiegeln somit theoretische Überlegungen der Befragten wider. Da Kinder derzeit nicht im Fokus von prospektiven COVID-19-Studien stehen, scheint der kontinuierliche und kritische kollegiale Fachaustausch bei Therapieentscheidungen umso wichtiger zu sein.

2018 ◽  
Vol 235 (05) ◽  
pp. 553-561
Author(s):  
Karoline Walscheid ◽  
Uwe Pleyer ◽  
Arnd Heiligenhaus

ZusammenfassungBiologika stellen eine hochwirksame Therapieoption für verschiedene nicht infektiöse Uveitisformen dar. Einziges zugelassenes Biologikum ist der TNF-α-Inhibitor Adalimumab, alle anderen Präparate müssen im Rahmen einer Off-Label-Therapie gegeben werden. Die Indikation zur Therapieinitiierung mit einem Biologikum besteht, wenn die Erkrankung nicht ausreichend anspricht auf eine Behandlung mit systemischen Steroiden und/oder csDMARDs (konventionell-synthetischen disease modifying antirheumatic drugs) oder diese aufgrund von unerwünschten Wirkungen nicht gegeben werden können. Derzeit in der klinischen Anwendung befindliche biologische DMARD-Präparate wirken über zytokinspezifische Mechanismen (TNF-α-Inhibition, Interferone, Hemmung der Signaltransduktion von Interleukin-1 [IL-1], IL-6 und IL-17) sowie Hemmung der T-Zell-Kostimulation (CTLA-4-Fusionsprotein), oder B-Zell-Depletion (Anti-CD20). Alle Präparate müssen parenteral verabreicht werden. Die Einleitung einer Biologikatherapie sollte nach interdisziplinärer Abstimmung und Ausschluss von Kontraindikationen erfolgen. Ein regelmäßiges klinisches und laborchemisches Monitoring unter der Therapie ist erforderlich.


2020 ◽  
Vol 12 (03) ◽  
pp. 18-18
Author(s):  
Christian Thede

SummaryIn Reaktion auf den massiven Ausbruch von Covid-19-Erkrankungen in der Region Wuhan wurde von staatlicher Seite bereits Ende Januar 2020 eine Expertenkommission namhafter chinesischer TCM-Fachleute berufen. Nach der Sichtung einer größeren Anzahl von Patienten in Wuhan wurdenTherapieprotokolle für verschiedene Krankheitsstadien formuliert, die in den „Guidance for Corona Virus Disease 2019“ des Generalbüros der Nationalen Hygiene und Gesundheitskommission und des Büros der staatlichen Verwaltung für traditionelle chinesische Medizin aufgenommen wurden.


2021 ◽  
pp. 107732
Author(s):  
Huai-rong Xiang ◽  
Xuan Cheng ◽  
Yun Li ◽  
Wen-wen Luo ◽  
Qi-zhi Zhang ◽  
...  

2021 ◽  
Vol 282 ◽  
pp. 1203-1209
Author(s):  
Chuanxiao Li ◽  
Lijuan Huo ◽  
Ruoxi Wang ◽  
Ling Qi ◽  
Wenjia Wang ◽  
...  

Sign in / Sign up

Export Citation Format

Share Document