scholarly journals Übersetzung der 2018 EULAR Empfehlungen zu körperlicher Aktivität von Menschen mit entzündlich-rheumatischen und degenerativen Erkrankungen ins Deutsche und sprachliche Validierung im deutschsprachigen Raum mit medizinischen Fachpersonen

Author(s):  
Uta Kiltz ◽  
David Kiefer ◽  
Jürgen Braun ◽  
Anne-Kathrin Rausch-Osthoff ◽  
Susanne Herbold ◽  
...  

Zusammenfassung Hintergrund Regelmäßige Bewegung und spezifisches Training sind wichtige Bausteine in der Therapie rheumatischer Erkrankungen, weil ein gesundheitlicher Nutzen für die Patient*innen nachgewiesen ist. Basierend auf den internationalen Empfehlungen der WHO für Gesunde, geben die „2018 EULAR Empfehlungen zu körperlicher Aktivität von Menschen mit entzündlich-rheumatischen und degenerativen Erkrankungen“ erstmals evidenzbasierte Empfehlungen zu Gestaltung, Durchführung und Implementierung von Bewegungsübungen bei diesen Patient*innen. Ziel Übersetzung ins Deutsche und sprachliche Validierung in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Methoden Eine professionelle Übersetzung der EULAR Bewegungsempfehlungen ins Deutsche wurde durch deutschsprachige Experten*innen aus allen 3 Ländern überarbeitet. Die Validierung erfolgte in einem Feldtest mit Rheumatolog*innen, Ergo- und Physiotherapeut*innen, Pflegefachpersonen und medizinischen Fachangestellten aus der Rheumatologie. In den 3 Ländern wurden jeweils 8 strukturierte Interviews zu Verständlichkeit, Wortwahl, Vollständigkeit und Umsetzbarkeit durchgeführt. Die Experten*innen diskutierten die Änderungsvorschläge, bis jeweils ein Konsens erreicht wurde. Zuletzt gaben sie den Grad ihrer Zustimmung zu der finalen Übersetzungsversion an. Ergebnisse Die professionelle Übersetzung wurde substanziell überarbeitet. Aufgrund der Ergebnisse der Feldtests wurden verschiedene Änderungen einzelner Worte sowie Umformulierungen zur besseren Verständlichkeit vorgenommen. Der Grad der Zustimmung lag mit durchschnittlichen Bewertungen zwischen 10 (SD 0,0) und 8,9 (SD 1,5) insgesamt sehr hoch. Diskussion Die vorliegende sprachlich validierte deutschsprachige Version der 2018 EULAR Bewegungsempfehlungen kann und soll dazu beitragen, Fachpersonal darin zu unterstützen, körperliche Aktivität bei Menschen mit entzündlich-rheumatischen und degenerativen Erkrankungen zu fördern.

2015 ◽  
Vol 72 (5) ◽  
pp. 327-334 ◽  
Author(s):  
Oliver Faude ◽  
Lukas Zahner ◽  
Lars Donath

Körperliche Inaktivität ist eines der größten Public Health Probleme des 21. Jahrhunderts. Sport und körperliche Aktivität haben erhebliche positive Auswirkungen auf die Gesundheit und können bei einigen Erkrankungen vergleichbare Effekte wie pharmakologische Wirkstoffe erzielen. Das Ziel dieser Arbeit ist es, evidenzbasierte Empfehlungen zur Gestaltung von Sport bzw. Training in der Primärprävention zu geben. Auf Basis des aktuellen Forschungsstandes kann davon ausgegangen werden, dass eine Dosis-Wirkungs-Beziehung zwischen sportlicher Aktivität und Gesundheitsmarkern sowie körperlicher Leistungsfähigkeit besteht. Ein adäquates Trainingsprogramm sollte einen zusätzlichen Energieumsatz von mindestens 1000 kcal pro Woche durch ein Training des Herz-Kreislauf-Systems, des Stoffwechsels sowie der muskulären Fitness ermöglichen. Funktionelles Training und Beweglichkeitstraining sollten das Training ergänzen. Im Einzelfall müssen immer auch mögliche Risiken und Nebenwirkungen wie beispielsweise Verletzungen oder die Gefahr schwerwiegender kardialer Ereignisse berücksichtigt werden. Sportarten, die mehrere Komponenten der körperlichen Leistungsfähigkeit gleichzeitig trainieren (z. B. Fußball, Tanz, Tai Chi), können gesundheitlich positive Effekte induzieren. Trainingsempfehlungen sollten individuelle Bedürfnisse und die Tatsache, dass verschiedene Individuen auf gleiche Trainingsinhalte unterschiedlich reagieren, berücksichtigen, sodass eine dauerhafte Umstellung auf einen sportiven Lebensstil unterstützt wird.


2002 ◽  
Vol 59 (7) ◽  
pp. 323-327
Author(s):  
Baum

Der mit zunehmendem Alter beobachtbare Verlust an Kraft, Koordination, Ausdauer und Flexibilität ist nur zum Teil als Alterungsprozess per se zu verstehen. Ein wesentlicher Einflussfaktor ist die körperliche Aktivität, d.h. die impliziten oder expliziten Trainingsreize. Denn alle körperlichen Leistungsmerkmale sind noch bis ins höchste Alter unter der Voraussetzung trainierbar, dass die Trainingsintensität und die Reizdichte hinreichend hoch sind. Bei Trainingsangeboten für ältere Menschen kommen der Kraft und der Koordination eine besondere Bedeutung zu, da sie die Basis für eine selbständige Lebensführung darstellen. Um das Krafttraining aus kardio-vaskulärer Sicht möglichst sicher zu gestalten, wurde von uns eine Trainingsform entwickelt und erprobt, bei der es im Gegensatz zu herkömmlichen Methoden zu signifikant geringeren Blutdruckanstiegen kommt.


2015 ◽  
Vol 72 (5) ◽  
pp. 311-319 ◽  
Author(s):  
German E. Clénin ◽  
Mareike Cordes

Laboranalysen in der Sportmedizin sind in dreifacher Hinsicht relevant: 1. Beim sportlich aktiven Menschen sind Laboranalysen in der Diagnostik von Erkrankungen und Überlastungssituationen zentral. 2. Im Leistungssport können regelmässig durchgeführte Laboruntersuchungen bei Athleten mit grossen Trainings- und Wettkampfbelastungen helfen, Mangelsituationen frühzeitig aufzudecken. 3. Körperliche Aktivität im Allgemeinen und leistungsorientierte sportliche Belastungen im Speziellen verändern einige Routine-Laborparameter signifikant, ohne dass eine pathologische Situation vorliegt. Diese präanalytische Variation muss in der medizinischen Notfall- und Routinesituation bei der Befundinterpretation einbezogen werden. Der Artikel versucht Hilfestellungen für die medizinische Betreuung von Sportlern und für die Interpretation von Laborresultaten bei sportlich aktiven Personen zu geben.


2019 ◽  
Vol 76 (6) ◽  
pp. 323-327
Author(s):  
Martin Frey

Zusammenfassung. Die pulmonale Rehabilitation ist eine komprehensive Behandlungsform, die bei fortgeschrittenen chronischen Lungenerkrankungen eine Abnahme der Dyspnoe, eine Verbesserung der Anstrengungstoleranz und eine Zunahme der Lebensqualität erreicht. Sie senkt im Weitern die Hospitalisationsfrequenzen und kann vor allem unter Einbezug einer Selbstmanagementschulung nachhaltig die körperliche Aktivität und damit die Prognose der Grunderkrankung verbessern. Die pulmonale Rehabilitation umfasst nach einem präzisen assessment eine individualisierte Trainingstherapie mit Fokus auf Ausdauer, Kraft und Beweglichkeit sowie im Weitern eine krankheitsspezifische Schulung, die nicht nur die «self efficacy» und das «self management» fördert, sondern auch das Ziel hat, den Lebensstil im Sinne einer Steigerung der körperlichen Aktivität zu ändern. Aufgrund der guten Evidenzlage sind akkreditierte Rehabilitationsprogramme eine Pflichtleistung der Kostenträger und können sowohl ambulant als auch stationär durchgeführt werden.


Praxis ◽  
2003 ◽  
Vol 92 (49) ◽  
pp. 2115-2116
Author(s):  
M. Peltenburg

Author(s):  
Anita Sandmeier ◽  
Debbie Mandel

Zusammenfassung. Die Forschung zu Beanspruchung im Lehrberuf ist nach wie vor stark auf negative Auswirkungen wie Stress, Erschöpfung und Burnout fokussiert. Um ein vollständiges Bild zu erhalten, müssen auch die positiven Aspekte von Beanspruchung analysiert werden. Dafür bietet sich ein Konstrukt an, das sich in der internationalen arbeits- und organisationspsychologischen Forschung in den vergangenen Jahren durchgesetzt und in verschiedenen Berufsfeldern und nationalen Kontexten bewährt hat: Arbeitsengagement, gemessen mit der Utrecht Work Engagement Scale (UWES). Der vorliegende Beitrag analysiert die deutschsprachige Version der 9-Item Version der UWES an einer Stichprobe von Lehrerinnen und Lehrern ( N = 162) im Vergleich mit Personen aus intellektuell-forschenden Berufen ( N = 195). Konfirmatorische Mehrgruppen-Faktoranalysen zeigten, dass die UWES-9 über beide Berufsgruppen hinweg messinvariant ist. Die latente Mittelwertsanalyse ergab, dass die Lehrerinnen und Lehrer in Bezug auf das Arbeitsengagement besser abschneiden als die Fachkräfte der anderen Gruppe. Dabei hängt das Arbeitsengagement in beiden Gruppen wie erwartet positiv mit affektivem organisationalem Commitment und negativ mit der Kündigungsabsicht zusammen, was die Validität der deutschen Version des Tests belegt. Vor dem Hintergrund dieser Erkenntnisse wird am Schluss des Beitrags das Potenzial des Konstrukts für die Erforschung der positiven Beanspruchung im Lehrberuf diskutiert.


2011 ◽  
Vol 25 (2) ◽  
pp. 131-144 ◽  
Author(s):  
A. Katrin Arens ◽  
Ulrich Trautwein ◽  
Marcus Hasselhorn

Zusammenfassung. Der Self-Description Questionnaire I (SDQ I; Marsh, 1990b ) gehört zu den am ausführlichsten empirisch evaluierten Verfahren zur Erfassung eines multidimensionalen Selbstkonzepts im mittleren Kindesalter. Die vorliegende Arbeit stellt eine deutschsprachige Version dieses Instruments vor. Die psychometrischen Eigenschaften des deutschen SDQ I wurden an N = 589 Schülern der Klassenstufen drei bis sechs untersucht. Es zeigte sich, dass sich die Mehrheit der Skalen des vorgestellten Verfahrens zur reliablen und validen Erfassung eines inhaltlich ausdifferenzierten Selbstkonzepts bei Kindern eignet. Validitätseinschränkungen ergaben sich hingegen für das über Selbsteinschätzungen zum Lesen erfasst verbale Selbstkonzept, das nicht deutlicher mit der Deutschnote korrelierte (r = .32) als das akademische Selbstkonzept für verschiedene Schulfächer (r = .38). Außerdem sprachen die Befunde dafür, dass beim akademischen Selbstkonzept neben einem verbalen und mathematischen Bereich auch zwischen einem Kompetenz- und Affektbereich zu unterscheiden ist. Damit liefert die hier vorgestellte deutsche Version des SDQ I wichtige Erkenntnisse über die multidimensionale Selbstkonzeptstruktur in der mittleren Kindheit.


Author(s):  
Ulrike Altendorfer-Kling ◽  
Elisabeth Ardelt-Gattinger ◽  
Leonhard Thun-Hohenstein

Zusammenfassung: Fragestellung: Die deutschsprachige Version des Strenghts and Difficulties Questionnaire-Self-Report (SDQ-S) hinsichtlich ihrer Reliabilität und Dimensionalität für Österreich zu überprüfen. Methodik: Dieser Fragebogen wurde 2529 gesunden Kindern und Jugendlichen im Alter von 11-18 Jahren (im Mittel 12.71 ± 1.4) vorgelegt. Berechnet wurden 4 Problem-Skalenwerte, 1 Gesamtproblemskalenwert sowie 1 Skalenwert prosoziales Verhalten. Deskriptive Statistik, Cronbachs Alpha sowie eine Varimax rotierte Faktorenanalyse nach der Hauptkomponentenmethode wurden berechnet. Ergebnisse: Cronbachs Alpha ist für die Gesamtproblemskala, die Skala emotionale Probleme und die prosoziale Skala > 0.63. Die anderen Skalen liegen unter 0.4. Es ergaben sich 5 Faktoren, die eine Varianz von 41.8% erklären. Die Item-Subskalen-Korrelationen sind ausreichend, die Faktorenstruktur entspricht für 3 Subskalen (Peerprobleme, Hyperaktivität, Verhaltensauffälligkeit) nicht der originalen Faktorenzusammensetzung. Schlussfolgerung: Die Reliabilität der Gesamt- und der erwähnten Subskalen wäre für ein Screeningverfahren gerade noch ausreichend, für die restlichen Subskalen ist dies nicht der Fall. Die Faktorenstruktur war nicht komplett replizierbar. Zusammenfassung: Die SDQ-Selbst-Version in ihrer deutschsprachigen Version wird für die Individualdiagnostik zur Zeit bei gleichzeitiger Verwendung von mehreren Informationsquellen empfohlen.


2013 ◽  
Vol 24 (3) ◽  
pp. 149-160 ◽  
Author(s):  
Monika Daseking ◽  
Franz Petermann

Im vorliegenden Beitrag wird der Datensatz (N = 1664), aus dem auch die Normstichprobe für die deutschsprachige Version der Wechsler Adult Intelligence Scale – Fourth Edition (WAIS-IV) gezogen wurde, nach altersabhängigen Veränderungen kognitiver Fähigkeiten analysiert. Die niedrigsten Rohwertmittelwerte werden in der ältesten Altersgruppe erreicht, die Leistungsspitzen finden sich überwiegend im Altersbereich zwischen 20 und 29 Jahren. In den Untertests der Indizes Wahrnehmungsgebundenes Logisches Denken und Verarbeitungsgeschwindigkeit kommt es zu einer bedeutsamen Leistungsabnahme mit zunehmendem Alter: In der ältesten Altersgruppe werden nur noch zwischen 50 und 60 % der Rohwertmittelwerte der leistungsstärksten Altersgruppe erreicht. Gleichzeitig nimmt die Heterogenität in der Rohwertverteilung zu. Für die Indizes Sprachverständnis und Arbeitsgedächtnis fallen beide Effekte deutlich niedriger aus.


Author(s):  
Inge Kamp-Becker ◽  
Anika Langmann ◽  
Thomas Stehr ◽  
Katharina Custodis ◽  
Luise Poustka ◽  
...  

Zusammenfassung. Fragestellung: Die deutschsprachige Version der Diagnostischen Beobachtungsskala für Autistische Störungen – 2 (ADOS-2) ist eine Revision der standardisierten Verhaltensbeobachtung für Personen mit dem Verdacht auf Vorliegen einer Autismus-Spektrum-Störung (ASS). Die Studie untersucht die diagnostische Güte der originalen und revidierten Algorithmen für die Module 1 bis 3. Methodik: An einer großen Inanspruchnahmepopulation (N = 1080, Alter 1.7–20.5 Jahre) wurde die Unterscheidungsfähigkeit der ADOS-2 zu relevanten Differenzialdiagnosen untersucht. Außerdem wurden Vergleiche bezüglich der diagnostischen Güte für beide Geschlechter getrennt vorgenommen. Ergebnisse: Der revidierte Algorithmus weist eine verbesserte Sensitivität (84.9 %) bei jedoch leicht reduzierter Spezifität (85.7 %) auf. Verbesserungen der ADOS-2 betreffen vor allem Fälle von frühkindlichem Autismus und die korrekte Klassifizierung von Mädchen. Der Einschluss von repetitiven, stereotypen Verhaltensweisen in den Algorithmus erhöht die korrekte Klassifikation in den Modulen 2 und 3. Für jüngere Kinder im Modul 1 ist dies jedoch nicht der Fall. Es zeigt sich darüber hinaus eine geringere Differenzierungsfähigkeit zu internalisierenden Störungen und Störungen des Sozialverhaltens. Schlussfolgerungen: Eine gute diagnostische Güte der ADOS-2 wurde vor allem für Kinder mit durchschnittlichen kognitiven Fähigkeiten gefunden. Die Ergebnisse sprechen für eine gute Anwendbarkeit der ADOS-2 für klinische Populationen. Voraussetzung ist jedoch eine sorgfältige und breite Diagnostik durch erfahrene Untersucher. Schlüsselwörter: ADOS, Diagnostik von Autismus-Spektrum-Störungen, Sensitivität, Spezifität


Sign in / Sign up

Export Citation Format

Share Document