scholarly journals Intralogistik im Zeitalter des digitalen Wandels: Arbeitsanforderungen und psychische Beanspruchung in der Kommissionierung am Beispiel eines Unternehmens aus dem E-Commerce-Bereich

Author(s):  
Gerhard Rinkenauer ◽  
Julian Elias Reiser ◽  
Johanna Renker ◽  
Veronika Kretschmer

ZusammenfassungDer E‑Commerce-Bereich erfährt aufgrund der Digitalisierung einen kontinuierlichen Aufschwung in der Logistik. Der Mensch bleibt vor dem Hintergrund der mehrheitlich manuell ausgeführten Tätigkeiten eine entscheidende Ressource im Lager, die es, mit besonderem Blick auf den demografischen Wandel, zu halten und zu integrieren gilt. Im Beitrag werden die Befragungsergebnisse einer Feldstudie mit dem Fokus auf den Bereich der Kommissionierung, die bei einem großen Versandhändler durchgeführt wurde, exemplarisch beschrieben und mit Befragungsergebnissen von anderen Betrieben verglichen. In Anlehnung an das Anforderungs-Ressourcen-Modell werden neben den Zielgrößen Arbeitsfähigkeit, Arbeitszufriedenheit und Gesundheit, Stressoren, Herausforderungen und Ressourcen beleuchtet. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass sich Stressoren und Arbeitsressourcen in etwa ausgleichen, auch wenn sich z. B. Arbeitszufriedenheit und Gesundheit lediglich auf einem mittleren Niveau befinden. Vor allem die Autonomie der Beschäftigten birgt noch Handlungsbedarf. Die digitale Transformation wird als Chance gesehen, den Handlungs- und Entscheidungsspielraum zu erweitern.Praktische Relevanz: Die operative Logistik birgt aufgrund der manuell geprägten Tätigkeiten und der vorgegebenen Prozesse eine Vielzahl an Arbeitsanforderungen, die zu psychischer Fehlbeanspruchungen und langfristig zu Störungen oder Erkrankungen führen können. Zur Kompensation der Stressoren ist die Erweiterung von arbeitsbedingten Ressourcen notwendig. Die Digitalisierung wird als Chance gesehen, diese auszubauen.

Author(s):  
Alexander Seifert

Zusammenfassung Hintergrund Nicht nur jüngere, sondern zunehmend auch ältere Menschen leben heute in einer Welt, in der digitale Alltagstechnologien ihren Alltag maßgeblich begleiten. Aber wie hat sich diese Techniknutzung in den letzten 10 Jahren verändert, und inwieweit hat sich die Einstellung gegenüber dieser Technik verändert? Um diese Fragen zu beantworten, wurden 3 querschnittliche Bevölkerungsbefragungen miteinander verglichen. Material und Methoden Das Datenmaterial stammt aus 3 Schweizer Befragungen (2009: n = 1105, 2014: n = 1037, 2019: n = 1130) von Personen ab 65 Jahren. Diese Befragungen erfolgten jeweils als standardisiertes telefonisches Interview und wurden mit einer optionalen schriftlichen Befragung kombiniert. Ergebnisse Sowohl die Nutzung des Internets als auch die von mobilen Endgeräten (Smartphone, Tablet) ist von 2009 zu 2019 angestiegen. So nutzten 2009 37,8 % der Befragten das Internet, 2019 waren es bereits 74,2 %. Dennoch ist weiterhin zu erkennen, dass v. a. Personen ab 80 Jahren diese Technologien seltener nutzen. Auch wenn 2019 bereits mehr unterschiedliche Internetanwendungen genutzt wurden als noch 2009, so wurden jedoch ähnliche Gründe für die Nichtnutzung des Internets angegeben. Zu den Hauptgründen zählen Sicherheitsbedenken und Angaben, nach denen die Nutzung des Internets zu kompliziert bzw. das Erlernen des Umgangs mit dem Internet überhaupt zu hoch sei. Auch die Einstellungen zur Technik und die Faktoren, die für eine Internetnutzung sprechen, haben sich nur wenig verändert. Schlussfolgerung Auch wenn die digitale Transformation voranschreitet, gibt es bei der Techniknutzung weiterhin Ungleichheiten. Auch wenn sich diese mehr und mehr nivellieren, so werden neue Technologien in den kommenden Jahren neue Ungleichheiten schaffen.


2019 ◽  
Vol 53 (10-11) ◽  
pp. 694-705
Author(s):  
David Tréfás

Zusammenfassung Bibliotheken sind in den letzten Jahren immer stärker unter Druck von digitalen Konkurrenten geraten. Die Verbesserung der Wirkung ihrer Dienstleistungen ist ein Desiderat von Universitätsbibliotheken. Der digitalen Konkurrenz aus der Privatwirtschaft setzen Bibliotheken jedoch mehrheitlich traditionelle Modelle entgegen. Digitale Transformation bietet den Bibliotheken viele Chancen, sich weiterzuentwickeln und ihre Expertise und ihre Ethik in einem neuen Zeitalter zur Geltung zu bringen. Der Beitrag folgt der Hypothese, wonach die Einführung digitaler Technologien nur dann die Wirkung verbessert, wenn sich Bibliotheken in den Bereichen Strategie, finanzielle Ausstattung, Organisationsstruktur und Führungsverständnis verändern.


2017 ◽  
Vol 74 (10) ◽  
pp. 535-541 ◽  
Author(s):  
Christoph Dehnert ◽  
Peter Bärtsch

Zusammenfassung. Wenn unakklimatisierte Personen zu schnell in grosse Höhen aufsteigen, drohen höhenbedingte Erkrankungen wie akute Bergkrankheit (ABK), Höhenhirnödem (HHÖ) oder Höhenlungenödem (HLÖ). Am häufigsten tritt die ABK auf, die grundsätzlich harmlos und in der Regel selbstlimitierend ist. Relativ selten, aber potenziell lebensbedrohlich sind HHÖ und HLÖ. In diesem Artikel wird auf ABK und HHÖ eingegangen. Ob es sich bei ABK und HHÖ um unterschiedliche Ausprägungen der gleichen Erkrankung handelt, ist noch nicht abschliessend geklärt. Die ABK äussert sich 4 – 8 Stunden nach Aufstieg in Höhen über 2300 m durch die unspezifischen Symptome Kopfschmerzen, Inappetenz, Übelkeit, Schwindel und Schlafstörungen. Ein HHÖ deutet sich bei therapieresistenten Kopfschmerzen oder wiederholtem Erbrechen an. Wenn Bewusstseinstrübungen oder zentralneurologische Symptome wie Ataxie auftreten, liegt ein manifestes HHÖ vor. Die ABK kann mit dem Lake-Louise-Score sehr gut erfasst werden. Beste Prophylaxe aller Höhenerkrankungen sind langsamer Aufstieg und gute Vorakklimatisation. Im Allgemeinen sollte die durchschnittliche Steigerung der Schlafhöhe nicht über 300 – 500 m pro Nacht liegen. Bei hoher Wahrscheinlichkeit für das Auftreten einer ABK kann auch eine medikamentöse Prophylaxe mit Acetazolamid (2 × 125 – 250 mg / Tag) oder Corticosteroiden (Dexamethason 2 – 3 × 4 mg / Tag oder eine Äquivalenzdosis anderer Corticosteroide) erfolgen. Die leichte ABK kann symptomatisch mit gängigen nichtsteroidalen Antirheumatika und / oder Antiemetika behandelt werden, ohne dass ein Abstieg zwingend erforderlich ist. Wenn sich die Symptome dabei verschlechtern, primär eine schwere ABK oder ein HHÖ vorliegt, ist ein sofortiger Abstieg um mindestens 1000 m Therapie der Wahl. Parallel dazu sind Corticosteroide indiziert, initial 4 – 8 mg / Tag, gefolgt von 4 mg alle 6 – 8 Stunden in Abhängigkeit von der Symptomatik.


2017 ◽  
Vol 74 (2) ◽  
pp. 25-31
Author(s):  
Reto Stocker

Zusammenfassung. Die aktuellen und zukünftigen (ethischen) Herausforderungen in der Intensivmedizin werden stark durch die aktuellen Entwicklungen in der Demographie und in der digitalen Welt beeinflusst. Ersteres wird Herausforderungen verschärfen, die bereits heute bestehen. Die digitale Transformation wird zur wahrscheinlich fundamentalsten Veränderung führen, die die moderne Medizin je gesehen hat. Nebst der personalisierten Medizin wird das Medizinalpersonal gefordert, sich über das Wissen und Können hinaus wieder vermehrt mit der Medizin als Kunst zu befassen und der Interaktion mit dem Patienten bzw. auch seinen Angehörigen ein hohes Gewicht beizumessen.


2020 ◽  
Vol 70 (11) ◽  
pp. 475-480
Author(s):  
Claudia Pieper ◽  
Sarah Schröer ◽  
Helen Spanier ◽  
Simon Cohen ◽  
Holger Russ ◽  
...  

ZusammenfassungMitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Gesundheitswesen sind berufsbedingt besonderen Belastungen ausgesetzt. Diese entstehen durch das Auseinandersetzten mit Leid und Tod oder durch traumatisierende Erfahrungen mit Patientinnen und Patienten. Daraus können negative gesundheitliche Auswirkungen seelischer und körperlicher Art folgen. Möchten Betroffene dem entgegenwirken, so lassen sich nur selten präventive Maßnahmen finden. Gefördert durch den Innovationsfonds sollen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Gesundheitswesen innovativ in Form von Kreativen Stärkungsgruppen nachhaltig gestärkt werden.Das UPGRADE-Projekt bietet die Teilnahme an Kreativen Stärkungsgruppen. Zur Untersuchung der Wirksamkeit wird eine randomisierte kontrollierte Studie mit 366 Teilnehmerinnen und Teilnehmern (Alter > 18) durchgeführt. Die Interventionsgruppe nimmt an den Kreativen Stärkungsgruppen teil. Beide Gruppen werden zu 3 Zeitpunkten zur Arbeitszufriedenheit, der subjektiven Arbeitsbelastung und Arbeitsfähigkeit befragt, um eine mögliche Veränderung durch die Teilnahme an den Kreativen Stärkungsgruppen festzustellen. Um die Umsetzbarkeit der Intervention zu bewerten, wird eine ergänzende formative Evaluation durchgeführt.Wenn sich das Angebot der Kreativen Stärkungsgruppen im UPGRADE-Projekt als niedrigschwelliges Angebot für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Gesundheitswesen als wirksam erweist, ist eine Anpassung und Umsetzung in anderen Bereichen möglich und wichtig.


2018 ◽  
Vol 23 (07/08) ◽  
pp. 100-101
Author(s):  
Gregor Hohenberg

Das Thema ist in aller Munde. Politiker, Ingenieure, Ärzte – alle sprechen über die Digitalisierung und über deren Folgen. Auch wenn es nach wie vor keine feste Definition gibt, was die digitale Transformation ist: Aufhalten lässt sich die Entwicklung nicht.


2018 ◽  
Vol 23 (06) ◽  
pp. 64-64

Die digitale Transformation der Gesundheitsbranche bringt neben dem klassischen Datenschutz neue Herausforderungen für die Handhabung und Sicherheit sensibler Daten mit sich.


2008 ◽  
Vol 36 (S 01) ◽  
pp. S59-S62
Author(s):  
H. Eichelberg
Keyword(s):  

Zusammenfassung:Tierzucht kann für die Zuchtprodukte tierschutzrelevante Risiken bergen. Dies gilt in besonderem Maße für die Hundezucht, weil ihr Zuchtziel nicht auf ein bestimmtes Produkt ausgerichtet ist, sondern weitgehend vom Zeitgeschmack bestimmt wird. Der Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) hat institutionelle und personelle Möglichkeiten geschaffen, um eine kontrollierte Zucht und eine bedarfsgerechte Welpenaufzucht zu gewährleisten. Die etablierten Zuchtregeln könnten Modellcharakter für eine zeitgemäße Hundezucht haben. Allerdings bezieht sich der Einflussbereich des VDH auf nur etwa ein Drittel der Rassehunde in Deutschland. Die anderen zwei Drittel der Rassehunde rekrutieren sich aus unkontrollierter Zucht und Importen. Für diese und für sämtliche Mischlinge, die etwa 31% der Hunde in Deutschland ausmachen, bleiben diese Zuchtund Gesundheitsmaßnahmen wirkungslos. Dieser unbefriedigende Zustand ließe sich erst ändern, wenn sich der Staat zur Schaffung eines Heimtierzuchtgesetzes entschließen könnte.


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