Stellenwert und Vorteil neuer winkelstabiler Implantate bei Schaftfrakturen (LCP vs. Nagel)
Der goldene Standard zur Behandlung von Schaftfrakturen langer Röhrenknochen des Erwachsenen bleibt nach wie vor die Marknagelosteosynthese. Das operative Verfahren ist standardisiert und meist minimal-invasiv, die primäre Heilungsrate ist hoch, und Komplikationen treten selten auf. Für Problemzonen (metadiaphysärer Übergang), bei schlechter Knochenqualität und bei anderen relativen Kontraindikationen für den Marknagel (enger Markkanal, Frakturen beim Adoleszenten und beim Polytrauma) bieten die neuen winkelstabilen Schrauben-Platten-Systeme (LISS, LCP) eine ausgezeichnete Alternative für die operative Stabilisierung. Die damit erreichte sehr hohe Primärstabilität in Kombination mit neu entwickelten, weichteilschonenden Operationstechniken (MIPO = Minimalinvasive Plattenosteosynthese) bieten die Grundlagen für eine funktionelle Nachbehandlung und eine möglichst rasche und komplikationsarme Knochenheilung.