Vakzinierungsstrategien bei soliden Tumoren – Grundlagen, Limitationen und bisherige Ergebnisse
Neuere Studien belegen, dass eine ständige Überwachung der Entstehung und des Verlaufs maligner Erkrankungen durch das Immunsystem stattfindet. Diese Erkenntnisse rechtfertigen die Hoffnung, dass in naher Zukunft effektive Vakzinierungsstrategien für Patienten mit soliden Tumoren entwickelt werden können. Durch den Zuwachs an Informationen über tumorassoziierte Antigene wurde eine ganze Reihe attraktiver Zielstrukturen für T-Zell-basierte Immuntherapien bereitgestellt. Neuere Methoden zum T-Zell-Monitoring ermöglichen die vergleichende Erfassung der Effektivität eines Tumorvakzins. Das Antigen sollte in einer Form verabreicht werden, die sowohl die Induktion von spezifischen CD4+ als auch CD8+ T-Zellen ermöglicht. Adjuvantien sollten systematisch auf ihre Fähigkeit untersucht werden, eine effektivere T-Zell-Antwort zu unterstützen und toleranzinduzierende Mechanismen zu brechen. Die genaue Erforschung der Mechanismen, mit denen maligne Erkrankungen der Immunüberwachung durch T-Zellen entgehen können, wird wichtige neue Therapiestrategien zur Behandlung solider Tumore eröffnen. Bisherige Erkenntnisse legen nahe, dass die Fähigkeit einer Krebserkrankung Escape-Mechanismen zu entwickeln mit ihrem Fortschreiten zunimmt. Zukünftige Studien sollten daher eher Patienten in frühen Stadien oder im adjuvanten Setting einbeziehen.