Radiofrequenz-Kyphoplastie – ein neues Verfahren zur Augmentation von osteoporotischen Wirbelkörperfrakturen

2012 ◽  
Vol 21 (03) ◽  
pp. 174-179 ◽  
Author(s):  
H. Bayer-Helms ◽  
C. Böwe ◽  
E. Hartwig ◽  
W. Höhn ◽  
J. Jerosch ◽  
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Zusammenfassung Einleitung: Die Radiofrequenz (RF)-Kyphoplastie ist ein neues Verfahren zur Augmentation von osteoporotischen Wirbelkörperfrakturen. Osteoplastische Verfahren der Wirbelsäule erlauben die mechanische Stabilisierung der frakturierten Wirbelkörper durch Knochenzement und reduzieren dadurch den Schmerz. Die Hauptkomplikationen dieser minimal invasiven Verfahren sind die Zementaustritte in das umgebende Gewebe, in den Spinalkanal und in die Gefäße. Diese werden für die Vertebroplastie in guten Studien bis zu 72 % und bei der Ballon-Kyphoplastie bis 27 % beschrieben. Der Hintergrund der vorliegenden Studie war es, das neue RF-Kyphoplastie-Verfahrens bei Neuanwendern zu evaluieren. Patienten, Material und Methoden: Die ersten 20 RF-Kyphoplastien in den sieben verschiedenen Zentren in Deutschland und der Schweiz wurden in die Beobachtungsstudie mit einbezogen. Nach jeder Anwendung der RF-Kyphoplastie bearbeiteten die Chirurgen einen weitreichenden Fragebogen und stellten die Röntgenbilder zur Verfügung. Die Dokumentation beinhaltete Informationenüber die Grunderkrankung, die Höhe der Fraktur, den Zugang zum Wirbelkörper, das Alter der Fraktur, das applizierte Volumen, und Zementaustritte. Alle Dokumentationen wurden von einem unabhängigen Auswerter kontrolliert und die Röntgenbilder in Bezug auf den Schweregrad und die Zementaustritte ausgewertet. In den sieben Zentren wurden 138 Patienten in die Studie aufgenommen. Die Ursache für die Wirbelkörperfrakturen waren Osteoporose, sekundäre Osteoporose und maligne Erkrankungen des Knochens. Ergebnisse: Von den 186 behandelten Wirbelkörpern wurden 73 % auf einer Höhe versorgt, 20 % auf zwei Höhen, 6 % auf drei Höhen und 1 % auf vier Höhen. Der gewählte Zugang war in 95 % unipedikulär. Zementaustritte wurden in 15,5 % auf den Röntgenbildern gefunden, aber ohne (0 %) klinische Komplikationen. Bei allen Patienten wurde eine signifikante Verbesserung der Zufriedenheit und der Funktion kurz nach der Intervention beschrieben. Minimal invasive perkutane Osteoplastie ist ein Standard der schmerzhaften osteoporotischen Kompressionsfrakturen. Die Ergebnisse der vorliegenden Studie zeigen, dass die RF-Kyphoplastie mit hoch viskösem Knochenzement als sicheres Verfahren für den Patienten und den Anwender betrachtet werden kann. Zementaustritte waren geringer als in den randomisierten prospektiven Studien zur Vertebroplastie und Ballon-Kyphoplastie. Schlussfolgerung: Das lässt die Schlussfolgerung zu, das selbst in Händen von neuen Anwendern des Verfahrens, nach einem Training, eine hohe Sicherheit für den Patienten und eine problemloses Handling für den Chirurgen besteht.

2012 ◽  
Vol 31 (04) ◽  
pp. 256-262
Author(s):  
D. Keiner ◽  
G. Fischer ◽  
J. Oertel

ZusammenfassungGegenstand: Trotz der Entwicklung moderner Präventions- und Therapieverfahren zählt der zerebrale Insult zu den häufigsten Erkrankungen und ist durch eine hohe Morbidität und Mortalität gekennzeichnet. Bei der Akuttherapie eines raumfordernden Hirninfarktes stellt eine frühzeitige Dekompressionskraniektomie eine wertvolle Therapieoption dar. Im Rahmen der Sekundärprophylaxe bei Gefäß-verschluss und zerebraler Minderperfusion kann der extra-intrakraniellen Bypass bei einem ausgesuchten Patientengut eine wichtige Stellung einnehmen. Material und Methoden: Im Folgenden werden hinsichtlich der Akuttherapie Indikationen, Zeitpunkt und Technik der Dekompressionskraniektomie erläutert. Des Weiteren wird die minimal-invasive Technik zur Anlage eines extra-intrakraniellen Bypasses vorgestellt. Ergebnisse: Bei einem raumfordernden Hirninfarkt führt die frühzeitige operative Dekompression neben einer deutlich reduzierten Mortalität zu einem verbesserten Funktionserhalt durch eine Verkleinerung des Infarktareals. Die Anlage eines extra-intrakraniellen Bypasses erlaubt bei einem streng selektionierten Patientengut eine signifikante Verbesserung der Hirnperfusion bei einer operativen Morbidität und Mortalität deutlich unter 5%. Schlussfolgerungen: Heutzutage tragen sowohl bei der Akuttherapie als auch bei der Sekundärprophylaxe neurochirurgische Therapiemöglichkeiten zur Verbesserung der funktionellen Ergebnisse bei zerebrovaskulären Erkrankungen bei. Von entscheidender Bedeutung sind moderne diagnostischen Möglichkeiten, verfeinerte chirurgische Techniken sowie der optimale Zeitpunkt der operativen Therapie.


2001 ◽  
Vol 58 (12) ◽  
pp. 718-725 ◽  
Author(s):  
Thomas J. Vogl ◽  
R. Straub ◽  
K. Eichler ◽  
D. Eichler ◽  
M. G. Mack

Moderne lokale, thermoablative Techniken wie die Laser-induzierte Thermotherapie (LITT) und die Radiofrequenzablation (RF) können Patienten mit Lebermetastasen unterschiedlicher Primärtumoren, die aus verschiedenen Gründen nicht resektabel erscheinen, eine minimal invasive Therapieoption bieten. Als Einschlusskriterien gelten derzeit eine maximale Läsionsgröße von 5 cm und weniger als fünf Metastasen unabhängig von deren Lage. Die MR-gesteuerte LITT wird heute mittels perkutan implantierbarer Kathetersysteme in Lokalanästhesie im ambulanten Management durchgeführt. Für die RF werden je nach Arbeitsgruppe ein stationärer Aufenthalt von mehreren Tagen und eine Intubationsnarkose notwendig. Sowohl für die LITT als auch für die RF stehen gespülte Applikationssysteme zur Verfügung, die Koagulationszonen bis zu 6 cm ermöglichen. Neben den klinisch angewandten Methoden der LITT und RF sind präklinische Studien mit der stereotaktischen Leberbestrahlung und dem fokussierten Ultraschall in Evaluation. Die LITT erlaubt derzeit eine lokale Tumorkontrolle von über 98% bei lokalisierten Lebermetastasen ohne extrahepatisches Befallsmuster. In einem Patientenkollektiv von 846 Patienten konnten mittlere Überlebenszeiten von 4,0 Jahren für Lebermetastasen von verschiedenen Primärtumoren dokumentiert werden. Die Daten für die RF belegen die hohe Wertigkeit für die Tumorkontrolle von hepatozellulären Karzinomen bei schlechteren Resultaten für Lebermetastasen. Für die MR-gesteuerte LITT als auch für die RF erlaubt die derzeitige Datenlage eine hohe Tumorkontrollrate bei Lebermetastasen kleiner 5 cm und einer Anzahl kleiner 5 mit einer Verbesserung der Überlebensdaten ähnlich zur chirurgischen Resektion.


2006 ◽  
Vol 45 (03) ◽  
pp. 115-121 ◽  
Author(s):  
K. Cupisti ◽  
C. Antke ◽  
D. Schmidt ◽  
W.-T. Knoefel ◽  
H.-W. Müller ◽  
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ZusammenfassungZiel: Im Rahmen der präoperativen Lokalisationsdiagnostik beim primären Hyperparathyreoidismus (pHPT) wurden die Subtraktions- und die 2-Phasen-Technik der 99mTc-Sestamibi- Szintigraphie untereinander und mit den Operationsergebnissen verglichen. Patienten, Methoden: Prospektiv wurden 126 Patienten mit pHPT präoperativ untersucht. Die Darstellung der Schilddrüse (99mTc-Pertechnetat) wurde von dem Perfusionsbild (99mTc-Sestamibi) subtrahiert, eine weitere Aufnahme 2 h p. i. diente zur Feststellung einer Aktivitätsretention. Die zeitnahe Befunderstellung erfolgte unter Berücksichtigung beider Techniken. Retrospektiv wurden die Auswertungen getrennt vier erfahrenen Fachärzten vorgelegt. Ergebnisse: In der klinischen Routine wurden bei 109 Patienten präoperativ korrekte Befunde erhoben (87%). Von 129 resezierten Nebenschilddrüsenadenomen wurden 118 richtig lokalisiert (Sensitivität 91%, pos. Vorhersagewert 94%). Bei der retrospektiven Analyse führten in 75% der Fälle beide Techniken zum richtigen Ergebnis, bei 14% war nur die 2-Phasen-Technik zielführend, bei 7% nur die Subtraktionstechnik. Mit der 2-Phasen-Technik wurden signifikant mehr Untersuchungen richtig beurteilt als mit der Subtraktionstechnik (88,7 ± 3,2% versus 81,6 ± 1,2%, p <0,01, zweiseitiger t-Test). Schlussfolgerung: Die präoperative szintigraphische Lokalisationsdiagnostik hyperaktiver Nebenschilddrüsen bei pHPT unterstützt das minimal-invasive operative Vorgehen durch eine hohe Rate an richtigen Befunden. Die 2-Phasen- erscheint sensitiver als die Subtraktionstechnik. In einigen Fällen kann die richtige Lokalisation nur mit Hilfe der Subtraktionstechnik angegeben werden. Für eine optimale Vorbereitung der Operation empfiehlt sich die vorgestellte Kombination beider Techniken.


2007 ◽  
Vol 177 (4S) ◽  
pp. 36-36
Author(s):  
Bob Djavan ◽  
Christian Seitz ◽  
Martina Nowak ◽  
Michael Dobrovits ◽  
Mike Harik ◽  
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2001 ◽  
Vol 14 (4) ◽  
pp. 169-180 ◽  
Author(s):  
Matthias Kliegel ◽  
Christoph Rott ◽  
Vera 'Heureuse ◽  
Gabriele Becker ◽  
Petra Schönemann

Es war das Anliegen dieses Teilprojektes der Heidelberger Hundertjährigen-Studie, eine der besonderen Situation Höchstaltriger angepasste Kurzform des Mini-Mental Status Test zu überprüfen. Diese verzichtet auf die Items, die Lese- und Schreibfähigkeit voraussetzen. Zum anderen sollte das Ausmaß an kognitiven Beeinträchtigungen in der untersuchten Altersgruppe der noch vorhandenen kognitiven Leistungsfähigkeit gegenübergestellt werden. Die Ergebnisse zeigen, dass die hier verwandte Testskala ihr primäres Ziel, systematische, rein sensorische Benachteiligungen auszuschließen, erreichen konnte, dass die Skala immer noch eine hohe Konstruktvalidität besitzt und dass die hier gewählte Version für die Untersuchung von sensorisch stark beeinträchtigten Hochaltrigen ein geeignetes Instrument zur Bestimmung des kognitiven Status ist. Betrachtet man die Verteilung des kognitiven Status in der hier analysierten Stichprobe von Hundertjährigen, so fällt auf, dass es zwei Extremgruppen zu geben scheint. Eine Gruppe, die gar keine oder nur sehr geringe kognitive Leistungseinbußen zeigt und eine Gruppe, bei der ein sehr starkes Defizit auffällt. Insgesamt deuten die Ergebnisse darauf hin, dass selbst im höchsten Alter die kognitive Entwicklung noch Spielräume für interindividuelle Unterschiede zulässt.


2004 ◽  
Vol 61 (6) ◽  
pp. 389-396
Author(s):  
Atanackovic
Keyword(s):  

Neuere Studien belegen, dass eine ständige Überwachung der Entstehung und des Verlaufs maligner Erkrankungen durch das Immunsystem stattfindet. Diese Erkenntnisse rechtfertigen die Hoffnung, dass in naher Zukunft effektive Vakzinierungsstrategien für Patienten mit soliden Tumoren entwickelt werden können. Durch den Zuwachs an Informationen über tumorassoziierte Antigene wurde eine ganze Reihe attraktiver Zielstrukturen für T-Zell-basierte Immuntherapien bereitgestellt. Neuere Methoden zum T-Zell-Monitoring ermöglichen die vergleichende Erfassung der Effektivität eines Tumorvakzins. Das Antigen sollte in einer Form verabreicht werden, die sowohl die Induktion von spezifischen CD4+ als auch CD8+ T-Zellen ermöglicht. Adjuvantien sollten systematisch auf ihre Fähigkeit untersucht werden, eine effektivere T-Zell-Antwort zu unterstützen und toleranzinduzierende Mechanismen zu brechen. Die genaue Erforschung der Mechanismen, mit denen maligne Erkrankungen der Immunüberwachung durch T-Zellen entgehen können, wird wichtige neue Therapiestrategien zur Behandlung solider Tumore eröffnen. Bisherige Erkenntnisse legen nahe, dass die Fähigkeit einer Krebserkrankung Escape-Mechanismen zu entwickeln mit ihrem Fortschreiten zunimmt. Zukünftige Studien sollten daher eher Patienten in frühen Stadien oder im adjuvanten Setting einbeziehen.


2005 ◽  
Vol 62 (4) ◽  
pp. 230-237 ◽  
Author(s):  
Renteria

Epidemiologische Studien zeigen eine Prävalenz von Missbrauchserfahrungen bei Mädchen zwischen 14 und 33%. Indizien für einen Missbrauch sind zwar im Einzelnen unspezifisch, bei gleichzeitigem Auftreten jedoch bedeutungsvoll: Somatische Indizien sind sexuell übertragbare Erkrankungen, Schwangerschaft, unerklärbare Blutungen, rezidivierende genitale Beschwerden. Psychosoziale nichtsexuelle Indikatoren sind neu aufgetretene Verhaltensschwierigkeiten, Ausreissen, Esstörungen etc; Psychosexuelle Indikatoren sind eine Hypersexualisation der Sprache und des Verhalten, ein gestörtes Körpergefühl und gestörte Geschlechstidentität. Als indirekt beweisende Befunde gelten neben alten Genital oder/und Analläsionen Einrisse des Hymens bis auf den Insertionssaum, die sich an tpyischer Stellle im hinteren Bereich der Kommissur finden. Die Abklärung und Betreuung von Kindern, bei denen Verdachtsmomente, aber keine sicheren Indizien bestehen, setzt eine hohe Kompetenz und eine multdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Kindergynäkologen, Kinderpsychiatern, Kinderschutzgruppen und eventuell weiteren beteiligten Fachleuten voraus, um einerseits nicht ungerechtfertigt Familienstrukturen schwer zu belasten und damit den Kindern zu schaden, um andererseits aber auch sicherzustellen, dass die Opfer eine umfassende akute und langfristige medizinische und psychosoziale Betreuung erfahren.


2005 ◽  
Vol 62 (2) ◽  
pp. 65-68 ◽  
Author(s):  
Holzinger ◽  
Klaiber

Die laparoskopische Cholezystektomie hat sich in weniger als zehn Jahren seit ihrer Einführung im Jahre 1986 zum Gold-Standard in der Behandlung des unkomplizierten und komplizierten Gallensteinleidens entwickelt. Aufgrund ihres durchschlagenden Erfolges ist sie zum Trendsetter der minimal-invasiven Chirurgie geworden, die auf allen Gebieten der Chirurgie die Behandlungsmethoden revolutioniert hat. Obwohl für uns heute selbstverständlich, blickt die minimal-invasive Chirurgie auf eine langwierige und hindernisreiche Entwicklungsgeschichte zurück. Ziel dieser Arbeit ist es, einen kurzen Überblick über die Geschichte der Laparoskopie und der laparoskopischen Cholezystektomie sowie deren Auswirkung auf die Entwicklung der minimal-invasiven Chirurgie zu geben.


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